Schulprogramm


Liebe Eltern, liebe Interessierte!
Unser Schulprogramm befindet sich zur Zeit in der Bearbeitung. Dennoch möchten wir Ihnen die nicht mehr ganz aktuelle Version nicht vorenthalten:

Schulprogramm

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen (Version 2017)

Die Grundschulen Niedernetphen und Obernetphen wurden am 1. Oktober 2006 zu einer Verbundschule mit dem Namen Grundschule Netphen zusammengelegt. Dieses nun vorliegende neue Schulprogramm ist das Ergebnis der engagierten Kooperation der Kolleginnen und Kollegen sowie der Eltern beider Teilstandorte. Während die Fassung aus dem Jahr 2008 sowohl noch verbindliche Gemeinsamkeiten als auch die beibehaltenen Unterschiede enthielt, die sich aufgrund der Geschichte jedes Teilstandortes gebildet hatten, wurden diese inzwischen Stück für Stück zu einem gemeinsamen Konzept umgestaltet.

1. Präambel (Version 2017)

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und bedeuten deshalb ihr wertvollstes Gut. Investitionen in Bildung und Erziehung sind eine Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung unseres Gemeinwesens.

Schulen vermitteln den jungen Menschen

  • moralische, kulturelle und religiöse Werte,
  • soziale Kompetenz,
  • umfassende Kenntnisse, mit denen sie Gegenwart und Zukunft meistern können und
  • die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen.

Die Erziehung zum mündigen Bürger sichert außerdem die Funktionsfähigkeit unserer demokratischen Gesellschaftsordnung.

Wer Kinder hat, verdient die besondere Fürsorge des Gemeinwesens.

Alle Bildungseinrichtungen müssen so organisiert sein, dass sie den veränderten Familienstrukturen (Berufstätigkeit beider Eltern, Alleinerziehende) Rechnung tragen. Schulen haben damit eine gesellschaftspolitisch wichtige Dienstleistungsfunktion.

Bei der Erfüllung all dieser Aufgaben sind Schulträger, Eltern und Lehrkräfte Partner.

2. Leitsätze (Version 2017)

  1. Die Grundschule Netphen ist für Kinder und Lehrer ein Haus des Lebens, Lernens und Lehrens, in dem sich alle wohl fühlen sollen.
  2. Eltern, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler gestalten die Schule als Haus des Lebens, Lehrens und Lernens partnerschaftlich und in gemeinsamer Verantwortung. Dabei ist die Grundschule Netphen eine lernende Schule, deren Konzeption nicht stagniert.
  3. Eine der wichtigsten Aufgaben der Grundschule Netphen ist guter Unterricht.
  4. Das Lernen des Lernens und die soziale Kompetenz sind ebenso wichtig wie die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten.
  5. Als Partner der Eltern hilft die Grundschule Netphen bei der Bewältigung von Schul-, Erziehungs- und Betreuungsproblemen.
  6. Die Grundschule Netphen mit ihren beiden Teilstandorten ist eingebettet in ein soziales und kulturelles Umfeld. Sie kooperiert mit allen außerschulischen Partnern, die sich für Kinder und Jugendliche engagieren. Dabei können sich an den Teilstandorten unterschiedliche Partnerschaften entwickeln.

3. Konkretisierung

Die Grundschule Netphen hat ein Kooperationssystem aller Beteiligten vereinbart. Die nachfolgende Beschreibung stellt den augenblicklichen

Ist-Zustand der Vereinbarungen dar, der jedoch der ständigen Überarbeitung und Anpassung unterliegt.

3.1. Informations-, Konferenz- und Kooperationssystem (Version 2017)

Die gemeinschaftliche Verantwortung von Eltern, Lehrkräften und dem pädagogischen Personal des Betreuungsteams verlangt, dass sie sich regelmäßig über Lernziele, Unterrichtsgestaltung, Unterrichtsprojekte und Erziehungsziele austauschen und die Arbeit der Schule evaluieren. Nur so gelingt eine Vernetzung aller an der Schule beteiligten Kräfte. Deshalb ist ein verlässliches Informations-, Konferenz- und Kooperationssystem unabdingbar.

Zu ihm gehören im Rahmen der durch das Schulgesetz festgelegten Gremien ganz besonders die Fachkonferenzen und die dadurch gesicherte Mitwirkung von Eltern selbst in pädagogischen Detailfragen.

Die Schule sichert sich auf diese Weise die Nutzung der bei Eltern vorhandenen pädagogischen Kompetenz und erweist sich als “offene” Schule.

Der Konferenzplan wird jährlich im Voraus terminiert und bei Bedarf modifiziert. Er enthält

  • Lehrerkonferenzen
  • Fachkonferenzen
    Die Fachkonferenzen setzen sich zusammen aus Lehrkräften, die das jeweilige Fach unterrichten und aus mindestens vier Elternvertreter. Sie werden von Lehrkräften geleitet. Über jede Sitzung wird ein Protokoll angefertigt. Die Fachkonferenzen haben ausschließlich beratende Funktion für die laut Schulgesetz beschlussfähigen Gremien.
  • Jahrgangsstufenkonferenzen (nach Bedarf)
  • mindestens 1 Schulpflegschaftssitzung (nach Bedarf häufiger)
  • Teilkonferenzen (nach Bedarf häufiger)
  • 2 Sitzungen der Schulkonferenz (nachBedarf häufiger)

Ungeachtet der pädagogischen Freiheit der einzelnen Lehrkraft pflegen alle Kolleginnen und Kollegen eine regelmäßige Kooperation untereinander. Dies gilt auch standortübergreifend (vergl. Schulgesetz NRW § 57 Abs. 2).

Diese Kooperation sichert die Vergleichbarkeit der Leistungsanforderungen innerhalb einer Jahrgangsstufe an beiden Standorten und dient außerdem der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der schulichen Arbeit. Für die einzelnen Fächer sind diesbezüglich schon klare Vereinbarungen getroffen worden oder sie werden noch erarbeitet.

Die offene Ganztagsschule und die verlässliche Halbtagsschule sind integrativer Bestandteil des pädagogischen Gesamtkonzeptes der GS Netphen, keine additive Ergänzung. Deshalb muss die Einbindung dieser Angebote in die tägliche schulische Arbeit organisatorisch gesichert werden, auch wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass die Aufgaben des Betreuungsteams sich in vielerlei Hinsicht grundsätzlich von der Tätigkeit der Lehrkräfte unterscheiden. Das Bindeglied stellen die Kinder dar, deren bestmögliche Förderung die gemeinsame Aufgabe aller ist.

Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen bildet das pädagogische Personal des Betreuungsteams an jedem Teilstandort eine eigenständige Gruppe mit einer Gruppenleiterin. Sie oder eine andere Vertreterin können an allen Sitzungen der Lehrerkonferenz teilnehmen.

3.2. Zielsetzungen und Vereinbarungen für den Unterricht

Jede Schule muss sich bewusst werden, wie sie die Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne in der täglichen Unterrichtsgestaltung umsetzen will. Dabei gilt es auch, die besonderen Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen.

Die nachfolgend dargestellten Überlegungen sind das Ergebnis vieler Erörterungen in den zuständigen Mitwirkungsgremien. Sie sind einerseits verbindlich für alle an der Schule tätigen Lehrkräfte, andererseits jedoch auch noch so offen, dass ihre pädagogische Freiheit nicht völlig eingeschränkt wird.

3.2.1. Unterrichtsformen

Die praktische Umsetzung der Leitsätze c und d dieses Schulprogramms bedarf vielfältiger Vereinbarungen für alle Lernbereiche.

Unabhängig von den im weiteren Verlauf dargestellten fachlichen Lösungen müssen die Unterrichtsformen den Anforderungen an eine moderne Pädagogik genügen. Nur die Vielfalt der Unterrichts- und Organisationsformen ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern abwechslungsreich und mit unterschiedlichen Erfahrungen zu lernen. Abhängig von Unterrichtsinhalten, Klasse und Lehrkräften kann Unterricht stärker lehrer- oder schülerorientiert stattfinden.

Formen des offenen Unterrichts wie Lernen an Stationen, Werkstattunterricht, Wochenplanunterricht, Freie Arbeit und Projektunterricht sind dabei stärker in den Vordergrund gerückt und haben sich bewährt. Wichtig dabei sind verbindlich abgesprochene Rituale und Kontrollmechanismen. Alle offenen Unterrichtsformen bieten in erhöhtem Maße die Möglichkeit, fächerübergreifenden Unterricht anzubieten. Themen mit Schwerpunkten in bestimmten Fächern können mit Situationen oder Aufgabenstellungen in anderen Fachbereichen ergänzt und erweitert werden.

Neben der Einzelarbeit werden die Kinder zur Partner- oder Gruppenarbeit angehalten. Dabei üben sie soziale Verhaltensweisen ein. Sie lernen, Hilfen anzubieten oder anzunehmen, Vorschlägen zuzuhören, Kritik anzunehmen und andere zu akzeptieren.

Unterricht kann nicht nur im Klassenraum oder im Schulgebäude stattfinden. Wann immer es möglich und sinnvoll ist, wird er auf außerschulische Lernorte verlegt. Erkundungen und Besichtigungen bereichern den Schulalltag und verbessern die Lern- und Leistungsmotivation.

Von besonderer Bedeutung erscheint uns ferner das Lernen mit allen Sinnen. Unterricht ist umso erfolgreicher, je mehr “Wahrnehmungskanäle” angesprochen werden. Der häufig dominierenden Überschätzung der “Kopfleistungen” setzen wir gleichberechtigt handwerklich-praktische Kompetenzen gegenüber. Je mehr Ebenen der Darstellung angeboten werden, umso nachhaltiger kann sich bei allen Kindern das zu Lernende im Gedächtnis verankern.

“Alle wollen immer nur den Kopf in die Schule schicken. Aber dann kommt das ganze Kind.” (Rüdiger Klupsch-Sahlmann)

3.2.2 Deutsch ( Version 2017)

Der Unterricht im Fach Deutsch orientiert sich an den Lehrplänen und Richtlinien, die seit dem 01.08.2008 gültig sind.

3.2.2.1 Sprechen und Zuhören
Das Entwickeln einer Gesprächskompetenz halten wir für eine wichtige Aufgabe. Sie ist die Voraussetzung für alle Aspekte des sozialen Handelns (vgl. Lehrplan Deutsch Seite 25).
Schulischer Lernerfolg basiert zu einem großen Teil auf den Kompetenzen, verstehend zuhören zu können, Gespräche führen zu können und zu anderen sprechen zu können.
Diese Kompetenzen sind die Voraussetzungen für teamorientiertes Lernen und Arbeiten in allen Fächern. Sie werden deshalb nicht nur im Deutschunterricht erworben, sondern sie sind ein fächerübergreifendes Element, das sich im pädagogischen Gesamtkonzept der Schule niederschlägt.

Wichtig sind der GS Netphen folgende Kompetenzen:

• Sich anderen zuwenden und zuhören zu können
(Zeigen von mimischem und körpersprachlichem Interesse,
Steigerung der Dauer des Zuhörens)

• Sich in Gesprächen äußern zu können
(sich äußern, wenn es das Kind für notwendig hält, sich verständlich ausdrücken, sich auf verschiedene Partner einstellen,
auf Partneräußerungen eingehen, sich zum Thema äußern, die eigene Meinung äußern und begründen)

• Sich an Regeln halten und darüber reflektieren zu können
(Rituale einhalten, eigenes Gesprächsverhalten – Gefühle, Kritik – reflektieren, konstruktive Beteiligung an der Erarbeitung von Gesprächsregeln, Akzeptieren der Meinung anderer, Übernahme der Gesprächsleitung)

3.2.2.2 Schreiben
„Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass sich durch Schreiben zusätzliche sprachliche Handlungsmöglichkeiten eröffnen.“ (vgl. Lehrpläne S. 27)
Im Deutschunterricht sind dabei Rechtschreibung und Schriftliches Sprachhandeln (Texte verfassen) ein integrativer Prozess. Dennoch unterscheiden wir im Schulprogramm beide Bereiche aufgrund der spezifischen methodischen Konzepte.

3.2.2.2.1 Rechtschreiben
Im Anfangsunterricht beginnen die Kinder mit der Grundschrift als Lese- und Schreibausgangsschrift. Im Verlauf der Grundschulzeit entwickeln die Kinder ihre eigene verbundene Handschrift. Besonderer Wert wird hierbei auf den Schreibfluss und eine gute Lesbarkeit gelegt.

Ein Anliegen unserer Schule ist die Förderung der Rechtschreibentwicklung.
Dieser Förderung liegen die „Vier Säulen der Rechtschreibung“ (vgl. Brügelmann) zu Grunde:

Freies Schreiben
(z.B. gestützt durch Schreibkonferenzen)
• Inhalt vor Form
• eigene orth. Überarbeitung beschränken
• Rechtschreibung erst für eine Veröffentlichung erstellen

(Vor-) Lesen von Büchern, eigener Texte und Texte anderer Kinder
• Motivation
• Modelle für eigene Texte
• Schriftsprachmuster

Arbeitshilfen und Hilfen zum richtigen Schreiben kennenlernen und einüben
• Rechtschreibgespür für schwierige Stellen
• Strategien wie Ableiten und Verlängern erarbeiten
• Häufigkeit von Rechtschreibmustern erforschen

Sammeln, Sortieren, Üben; Arbeiten mit eigenem/ mit vorstrukturiertem Wortmaterial
• häufige Wörter
• wichtige Begriffe
• Repräsentation gängiger Rechtschreibmuster ordnen, sichern

Der Rechtschreiblernprozess vollzieht sich danach nicht durch das Auswendiglernen von Wörtern, sondern durch die Anwendung verschiedener Rechtschreibregeln, die helfen ein Rechtschreibgespür zu entwickeln.
Die Entwicklungsphasen hin zur Normschreibung sind bei jedem Kind gleich, jedoch werden diese unterschiedlich schnell durchlaufen. Daher ist individuelles Arbeiten an den individuellen Fehlerschwerpunkten notwendig.
Die Grundschule Netphen verwirklicht diesen Anspruch durch die Verwendung der methodischen Konzepte von Beate Leßmann und Norbert Sommer – Stumpenhorst.
Aus fachlicher Sicht lassen sich beide Konzepte sehr gut miteinander verknüpfen, weil sie individuelles und systematisches Lernen von Rechtschreibung ermöglichen und sich gegenseitig ergänzen.

Beide Konzepte beinhalten:
• eine schrittweise Anleitung der Übungen
• den Aufbau einer Methodenkompetenz
• einfache, klar strukturierte und sich wiederholende Aufgaben
• eine Kontrolle und Protokollierung der Aufgaben in einem individuellen Rechtschreibplan

Folgende Materialien werden im Rechtschreibunterricht der GS Netphen eingesetzt:
• die Rechtschreibboxen von Beate Leßmann
• Textkorrekturkarten
• Abschreibtexte von Sommer-Stumpenhorst
• Wörterbuch
• Orthografikus (Finken-Verlag)

Für die Erstellung eines individuellen Rechtschreibplans wird der derzeitige Stand der Rechtschreibleistung mit Hilfe von verschiedenen Analyseinstrumenten (Bild-Wort-Test, Textanalyse, 8 Wörter-Diktat) und den freien Texten
der Kinder ermittelt. Daraus ergeben sich Übungsschwerpunkte, denen gezielte individuelle Übungen zugeordnet werden.
Gemeinsame Unterrichtsphasen, in denen Rechtschreibregeln erarbeitet werden, unterstützen und begleiten die individuelle Arbeit.
In diesem Zusammenhang wird der Umgang mit dem Wörterbuch als eine grundlegende Arbeitstechnik eingeübt, mit dem Ziel eigene und fremde Texte überprüfen und überarbeiten zu können.

3.2.2.2.2 Schriftliches Sprachhandeln
Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit im Lernbereich Sprachgebrauch ist das Schreiben eigener Texte, die einen Bezug zum Erlebten der Kinder haben. Bereits im Grundschulalter sollten Kinder lernen, dass man Sprache zweckorientiert und adressatenbezogen einsetzen muss /vgl. hierzu auch Abschn. 3.2.2.4 Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Wir halten in der Primarstufe die Unterteilung in folgende Textgruppen für sinnvoll:

Informierende und dokumentierende Texte
• Handlungsanweisungen
• Beschreibungen
• Notizen
• Berichte

Appellierende Texte
• Briefe/ E-Mails
• Einladungen

Unterhaltende (narrative) Texte
• Fantasiegeschichten
• Erzählen zu Bildern
• Geschichten beenden
• Reizwortgeschichten

Je nach Art des Textes ändert sich der Adressat.
Die Grobunterscheidung lautet „Für andere“ und „Für sich selbst“.

Um mit geschriebenen Texten die angestrebten Ziele zu erreichen, müssen die Kinder lernen, sie in drei Schritten zu produzieren:
einen Text planen
einen Text aufschreiben
einen Text überarbeiten

Jeder dieser Schritte wird einzeln erarbeitet und geübt. Im Unterricht sind Schreibkonferenzen dabei ein wichtiges methodisches Konzept für kriteriengeleitetes Schreiben.
Aber auch Korrekturhinweise der Lehrkräfte sind unverzichtbar.
Wichtig ist dabei, dass Schreibtipps positiv und ermutigend formuliert werden.
Vereinbarte und den Kindern verständliche Korrekturzeichen dienen ebenfalls als Hilfsmittel.

3.2.2.3 Lesen – mit Texten und Medien umgehen
„Lesen ist ein eigenaktiver Prozess der Sinnkonstruktion. Über Lesen wird eine Vielzahl von Lebensbereichen erschlossen, neben Informationen werden Wert-vorstellungen und kulturelle Inhalte vermittelt.
Damit nimmt das Lesenkönnen eine Schlüsselqualifikation für erfolgreiches Lernen ein. Kernanliegen dieses Bereiches ist es, die Fähigkeit zum genießenden, selektierenden und kritischen Lesen zu entwickeln
sowie die selbstbewusste und interessengeleitete Auswahl geeigneter Texte und Medien anzuregen.“ (Lehrplan Deutsch, S. 26)

Als wichtigen Arbeitsschwerpunkt der GS Netphen betrachten wir folgende Aspekte des Lehrplanes:
„Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre Lesefähigkeiten in einer anregenden Leseumgebung. Über das genießende und interessengeleitete Lesen erhält das Lesen im eigenen Alltag eine positive Funktion.
Die Schülerinnen und Schüler machen Erfahrungen mit verschiedenen fiktionalen Texten sowie Sach- und Gebrauchstexten. Sie nutzen Lesestrategien, um das Verstehen von Texten und Medien zu intensivieren,
und verbinden das Gelesene mit ihrem Sach- und Weltwissen.“ (Lehrplan Deutsch, S. 31) Das Lesen ist somit fächerübergreifend von Bedeutung und auch als Lernprozess so angelegt.
Er wird für die Schulanfänger durch die Arbeit mit der Anlauttabelle eingeleitet und mit weiteren Materialien vertieft.
In den Klassen 3 und 4 werden Lesestrategien eingeübt und gesichert.

Lesefähigkeiten und Leseerfahrungen

Die GS Netphen hat sich auf ein Konzept geeinigt, Kindern in den Klassen 1 bis 4 vielfältige Leseerfahrungen zu ermöglichen, um ihre Lesefähigkeiten zu erweitern:
• anregende Leseumgebung schaffen
• regelmäßiger Besuch der Schulbücherei, deren Ausleihe mit Elternhilfe organisiert ist. Zusätzlich zu den Öffnungszeiten zur Buchausleihe wird der Raum auch während der Unterrichtszeit von Klassen zum Lesen genutzt.
• Ausleihe von Themenkisten aus den Büchereien, auch fächerübergreifend für die Bearbeitung von Themen im Sachunterricht (Sachbücher, Lexika)
• Besuch der öffentlichen Büchereien
• Selbstvergessenes Lesen und interessenbezogene Auswahl von Büchern im Unterricht (freie Lesezeit).
• Autorenlesung für die Kinder
• Vorlesen durch die Lehrerinnen und Lehrer, Partnerklassen und/oder „Leseomas“ und „Leseeltern“
• Vorlesen der Kinder aus ihren Lieblingsbüchern im Lesekreis
• Lesen von Ganzschriften
• Verknüpfung von Gelesenem mit einer Handlung – angewandtes Lesen wie bei Lese-Mal- Aufträgen/Bastelanleitungen / Rezepten

Folgende Kompetenzerwartungen werden zur Beurteilung herangezogen, die die Kinder auf unterschiedlichen Kompetenzstufen erreichen:

Schuleingangsphase
• Über Lesefähigkeit verfügen
o Umsetzen kurzer schriftlicher Arbeitsanweisungen
o Lesen kurzer altersgemäßer Texte und Beantworten von Fragen zum Text (z.B. Silben-Lese-Texte sowie Abschreibtexte von Sommer- Stumpenhorst)
o Selbstständiges Auswählen aus der Klassen- bzw. Schulbücherei

• Über Leseerfahrungen verfügen
o Bücher begründet auswählen
o Kenntnis unterschiedlicher Textgattungen (Briefe, Märchen, Sachtexte,…)
o Über Leseeindrücke sprechen

Klassen 3 und 4
• Über Lesefähigkeit verfügen
o mündliche und schriftliche Wiedergabe des Gelesenen
o Umsetzung komplexerer schriftlicher Arbeitsanweisungen
o begründete interessenbezogene Auswahl von Texten

• Über Leseerfahrungen verfügen
o Kenntnis unterschiedlicher Textsorten und ihrer Wirkung
o Erfahrungen mit Autoren und Figuren aus der Kinderliteratur
o Dokumentation und Überprüfung des Gelesenen u.a. anhand eines Lesetagebuchs

Texterschließung und Nutzung von Lesestrategien
Unterschiedliche Lesestrategien unterstützen die Erschließung von Texten.
Dies wird in der Schuleingangsphase angebahnt, in den Klassen 3 und 4 umfassend systematisch eingeführt und trainiert.

Eine wichtige Methode zur Texterschließung sind die Lesekonferenzen, die in der Schuleingangsphase eingeführt und in den Klassen 3 und 4 weiterentwickelt werden.

Zur Feststellung des Lernstandes werden der Stolperwörterlesetest und weitere Tests herangezogen, die Fragen zum Text beinhalten und den einzelnen Anforderungsbereichen zugeordnet sind.

Folgende Kompetenzerwartungen werden zur Beurteilung der Texterschließung und Nutzung von Lesestrategien herangezogen:

Schuleingangsphase
• Formulierung von Leseerwartungen
• Äußerung von Gedanken und Gefühlen zu Texten
• Umgestaltung einfacher Texte

Klassen 3 und 4
• Klärung von schwierigen Textstellen z.B. durch die Zeichnung einer Skizze
• Antwortstellen im Text zu Fragen suchen und dabei Strategien zur Orientierung anwenden
• Textstellen verbinden
• Texte gliedern und Abschnitte markieren
• W- Fragen stellen und beantworten
• Stichworte herausschreiben
• Zusammenfassung des Gelesenen
• Eigene Gedanken und Schlussfolgerungen zu Texten formulieren und sich darüber austauschen
• Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Texten finden
• Buchvorstellung

Präsentation von Texten
Neben den Strategien der Texterschließung ist die Präsentation von Texten wichtig und soll ihren Platz im Unterricht erhalten. So werden selbstverfasste Texte oder Texte anderer Autoren im Rahmen der Klassengemeinschaft oder auch bei Feiern vorgetragen.

Folgende Kompetenzerwartungen werden zur Beurteilung der Textpräsentation herangezogen:

Schuleingangsphase
• Kurze Gedichte auswendig vortragen
• Kurze, bekannte Texte vorlesen
• Bei Aufführungen mitwirken (z.B. Klassenfeiern, Gottesdienste)

Klassen 3 und 4
• Kriteriengeleitendes Vorlesen (Genauigkeit, Tempo, Adressatenbezug, Klanggestaltung)
• Kriterienorientierte Buchvorstellung
• Mitgestaltung von Aufführungen (z.B. Theaterstücke, Sketche) wie Abschlussfeiern, Gottesdienste, Klassenfeiern
• Gedichte auswendig lernen und vortragen

Der Umgang mit Medien
Vorbemerkung: Der Umgang mit Medien ist nicht nur Element des Deutschunterrichts, sondern des gesamten Unterrichtskonzeptes der Schule.
Deshalb behandeln wir dieses Themas im Schulprogramm sowohl in dem Abschnitt 3.2.2 Deutsch als auch in dem gesonderten
Kapitel 3.2.10 Medienkonzept.
Der angemessene Umgang mit Medien ist ein wichtiger Bestandteil der Leseförderung. Lesekompetenz und Medienkompetenz gehen miteinander einher: Nur wer lesen kann, kann Medien sinnvoll nutzen.

Folgende Kompetenzerwartungen werden zur Beurteilung des Umgangs mit Medien herangezogen:

Schuleingangsphase
• Suchen von Informationen (unter Anleitung) beispielsweise fächerübergreifend zu Sachthemen in Druck- und elektronischen Medien
• Sich über Medienerfahrungen austauschen

Klassen 3 und 4
• Begründete Auswahl und Nutzung von Kindersuchmaschinen im Internet oder von Druckmedien wie Lexika, Sachbüchern bei der Recherche zu Themen
• Kritische Bewertung von Medien (Werbung)

3.2.2.4 Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Mit der zunehmenden Fähigkeit zum abstrahierenden Denken können die Schülerinnen und Schüler Sprache und Sprachgebrauch untersuchen und reflektieren.
• Sie untersuchen Möglichkeiten der sprachlichen Verständigung.
• Sie arbeiten an Wörtern, Sätzen und Texten.
• Sie überprüfen und entdecken Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen.
• Sie lernen grundlegende sprachliche Strukturen und Begriffe kennen und anwenden.

Verbindliche Fachbegriffe
Um späteres Umlernen zu vermeiden, werden neben den lateinischen auch deutsche Begriffe verwendet.

Wort
• Buchstabe , Laut, Selbstlaut / Vokal, Mitlaut / Konsonant, Umlaut, Silbe
• verwandte Wörter / Wortfamilie – Wortstamm, Wortbaustein
• Wortarten: Nomen, Verben, Adjektive, Pronomen, Artikel, Konjunktionen
• Artikel: bestimmter Artikel – unbestimmter Artikel
• Nomen: Einzahl und Mehrzahl / Singular und Plural
• abgeleitete Nomen mit den Endungen –nis, -heit, -keit und –ung
• Pronomen als Stellvertreter von Nomen
• Verben: Grundform / Infinitiv – gebeugte Form
• Zeitstufen der Verben: Präsens, Perfekt, Präteritum (nur Aktiv-Form)
• Adjektive in Grundform und Steigerungsform
• abgeleitete Adjektive ( z. B. mit der Endung –bar )

Satz
• Satzschlusszeichen: Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen
• weitere Satzzeichen: Komma, Doppelpunkt, Redezeichen
• Satzarten: Aussagesatz, Ausrufesatz, Fragesatz
• wörtliche Rede (mit den Satzzeichen)
• Satzglied 1: Subjekt
• Satzglied 2: Prädikat (einteilig und mehrteilig)
• Satzglied 3: Objekte (Ergänzungen / eingliedrig und mehrgliedrig
• Zeitstufen (Erzählzeiten) Vergangenheit / Gegenwart / Zukunft)

Text
• Textformen: Geschichte, Beschreibung, Sachtext, Comic, Märchen, Lexikonartikel
• Textteile: Überschrift, Zeile, Abschnitt, Strophe,
• Buch: Kinderbuch, Lexikon, Autor/Autorin, Verlag, Titel, Inhaltsverzeichnis, Kapitel
• elektronische Texte: Internet, Homepage, E-Mail, CD-ROM

Situation
• Sprecherin / Sprecher, Hörerin / Hörer; Schreiberin / Schreiber;
Leserin / Leser

3.2.2.5 Leistungsmessung und Leistungsbeurteilung im Fach Deutsch
Im Unterrichtsfach Deutsch werden Rechtschreibung, Lesen und Sprachgebrauch unterschieden.

Die Deutschzensur auf Zeugnissen setzt sich aus diesen drei Elementen zusammen.
Die schulinterne Gewichtung wurde wie folgt festgelegt:
Rechtschreibung: 20%
Lesen: 40%
Sprachgebrauch: 40%

Rechtschreibung:
Das Erlernen der Rechtschreibung ist integrativer Bestandteil mehrerer Bereiche und Schwerpunkte (Über Schreibfertigkeiten verfügen / Richtig schreiben).
Rechtschreibung verlangt methodische Kompetenzen wie Abschreibtechniken, sachgerechtes Nutzen eines Wörterbuches; Kenntnis und Anwendung von Rechtschreibregeln in eigenen und fremden Texten.
Dennoch wird dafür im Zeugnis eine gesonderte Zensur erteilt.

Folgende Diagnoseinstrumente und Beurteilungsmaßstäbe wurden für unsere Schule verbindlich festgeschrieben:
• Bild-Wort-Zuordnung
• Textanalyse
• Abschreibtexte mit TKK
• Wörterbucharbeit
• Rechtschreibung in eigenen Textproduktionen
• Korrekturaufgaben
• Anwendung eingeführter Rechtschreibstrategien

Lesen:
Um die Lesefähigkeit zu beurteilen, ziehen wir die folgenden Verfahren heran:
• Lesetests
• Stolperwörter
• Lesevortrag
• Übungen zum sinnentnehmenden Lesen
• Lesen von Ganzschriften
• Erfassen von schriftlichen Arbeitsanweisungen
• Entwickeln und Anwenden von gezielten Lesestrategien

Das Leseinteresse entsteht erst durch das wachsende Lesevermögen.
Die Lesemotivation ist keine Bewertungskriterium.
Schwerpunkt im Bereich Lesen bildet die Texterschließung und Nutzung von Lesestrategien (75%).

Sprachgebrauch:
Die Gesamtzensur „Sprachgebrauch“ setzt sich wie folgt zusammen:

• Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
– An Wörtern, Sätzen und Texten arbeiten
– Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen entdecken
– grundlegende sprachliche Strukturen und Begriffe kennen und
anwenden

• Sprechen und Zuhören
– Verstehend zuhören
– Gespräche führen
– zu anderen sprechen
– szenisch spielen

• Schreiben
– Texte situations- und adressatengerecht planen, verfassen und überarbeiten
– Bewertungskriterien sind den Schülerinnen und Schülern transparent zu machen

In Klasse 3 werden die Texte von der Lehrkraft mit Überarbeitungstipps versehen und von den Kindern anschließend noch einmal überarbeitet. Die Erstfassung und die Überarbeitung werden zu gleichen Teilen bewertet.

In Klasse 4 erhalten die Schülerinnen und Schüler keine Überarbeitungstipps durch die Lehrer, sondern überarbeiten ihre Texte mit Hilfe eines Kriterienkatalogs und dem Wörterbuch selbstständig.

Klassenarbeiten in den Klassen 3 und 4
In den Jahrgangsstufen 3 und 4 werden wenn möglich pro Halbjahr standortübergreifend und zeitgleich (innerhalb einer Woche) mindestens drei gemeinsam erarbeitete schriftliche Arbeiten zu ausgewählten Inhalten
der Bereiche „Sprachgebrauch untersuchen“ „Schreiben“, „Rechtschreiben“ und „Lesen“ geschrieben. Die Bewertungskriterien sind den Schülern im Unterricht transparent zu machen.

Die Ergebnisse der Arbeiten werden in der Benotung des entsprechenden Schwerpunktes berücksichtigt, wobei aber alle sonstigen erbrachten Leistungen wie mündliche, praktische und schriftliche Beiträge oder
Lernzielkontrollen stärker zu gewichten sind als einzelne Klassenarbeiten.

3.2.2.6 schulinternes Curriculum
Deutsch: Aufgabenschwerpunkte in der Schuleingangsphase
Jahrgang 1

Schreiben: Rechtschreiben:
– Aufbau und Erwerb einer gesicherten Laut-Buchstaben-Beziehung mit Hilfe einer Anlauttabelle und gezielten Hör-, Seh- und Schreibübungen
– Wortgrenzen erkennen und einhalten
– Einfache Wörter richtig abschreiben, dabei Abschreibtechnik bewusst nutzen
– Wörter nach Silben durchgliedern
– Freies Schreiben von Wörtern und kleinen Texten (Schreibschatz)
– Erwerb der Buchstaben der Grundschrift

Individuelle Rechtschreibübungen
Texte
– Freies Schreiben eines lautgetreuen Wortes oder eines Satzes
– Angeleitetes Schreiben einzelner Wörter oder Sätze

Lesen – mit Texten / Medien umgehen
– Kurze Sätze erlesen und danach handeln (z.B. Arbeitsanweisung)
– Kurze altersgemäße Texte erlesen und vorlesen
• aus Bücherkisten, Klassen- und Schulbücherei
Texte zum eigenen Lesen auswählen
• kurze Texte auswendig vortragen
• Ganzschriften lesen
• Nutzen von Medien

Sprechen und Zuhören
• Erlebnisse und Geschichten erzählen (Erzählkreis)
• einfache Gesprächsregeln entwickeln und einhalten
• Verständlich und in angemessener Lautstärke sprechen
• kleine Rollen spielen
• über eigene Befindlichkeiten und Gefühle sprechen
• eigene Ideen einbringen

Deutsch: Aufgabenschwerpunkte in der Schuleingangsphase
Jahrgang 2

Schreiben: Rechtschreiben:
– Ordnen nach dem ABC
– Wort- und Satzgrenzen
– Umlaute, Diphthong
– Satzbildung, Satzschlusszeichen,
– Großschreibung bei Nomen
– Buchstabenverbindungen (s. LP)
– Freies Schreiben von eigenen Texten (Schreibschatz)
– Erwerb von Buchstabenverbindungen in der Grundschrift

Individuelle Rechtschreibübungen
Texte
– Freies Schreiben von Texten
– Angeleitetes Schreiben von Texten
– Anbahnung erster Schreibkonferenzen; Sammlung von Schreibtipps
– Sätze zu Text ordnen, dabei zeitlich Abfolge einhalten

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen:
Nomen mit Artikel – Singular und Plural
(Markierungsfarbe: schwarz)
Artikel/Begleiter (bestimmt – unbestimmt)
(Markierungsfarbe: hellblau)
Verben – Personalformen
(Markierungsfarbe: rot)
Adjektive, Gegensätze – Wortarten
(Markierungsfarbe: dunkelblau)
Zusammengesetzte Nomen

Lesen – mit Texten / Medien umgehen
– Altersgemäße Texte sinnentnehmend Lesen (Textverständnis)
– sinngestalteter Lesevortrag bekannter Texte
• aus Bücherkisten, Klassen- und Schulbücherei
Texte zum eigenen Lesen auswählen
• kurze Texte auswendig vortragen
• Ganzschriften lesen
• Nutzen von Medien

Sprechen und Zuhören
• Erlebnisse und Geschichten erzählen (Erzählkreis)
• einfache Gesprächsregeln entwickeln und einhalten
• Verständlich und in angemessener Lautstärke sprechen
• kleine Rollen spielen
• über eigene Befindlichkeiten und Gefühle sprechen
• eigene Ideen einbringen, sich zu Gedanken anderer äußern
• situationsangemessen sprechen
• einfache Sachverhalte verständlich darstellen

Deutsch: Aufgabenschwerpunkte Klasse 3 und 4
Jahrgang 3
Jahrgang 4
Schreiben Rechtschreiben Nachschlagen üben
Abschreib- und Korrekturtechniken anwenden Nachschlagen üben
Abschreib- und Korrekturtechniken anwenden
Satzgrenzen
Satzschlusszeichen
Groß- und Kleinschreibung im Satz (Wortarten)
wörtliche Rede (Begleitsatz vorne) Kommasetzung (Aufzählungen, Konjunktionen)
wörtliche Rede (Begleitsatz vorne, mittig und hinten)
• Silbentrennung
• langer und kurzer Vokal
• Ableiten : ä von a, äu von au
• Verlängern
• Verdoppeln von Konsonanten
• Schärfung der Konsonanten k (ck) und z (tz) und Besonderheiten
• Dehnung ( ie, Dehnungs-h, Doppelvokale aa, ee, oo)
• Wortbausteine
• besondere Wörter (Spezialfälle)
• individuelle Rechtschreibübungen
Texte • Freies Schreiben (Schreibschatz)
• Texte planen, verfassen und überarbeiten
• Textkriterien zu verschiedenen Textsorten erarbeiten und diese anwenden lernen
• Überarbeitungsmethoden textbezogen anwenden
• Schreibkonferenzen, Schreibtipps beachten und anwenden
Sprache und Sprachgebrauch untersuchen Zeitstufen und Zeitformen
(Präsens und Präteritum) Zeitstufen und Zeitformen
(Präsens, Präteritum, Perfekt, Futur)

Wortarten vertiefen Konjunktionen und Präpositionen
Satzglieder (Umstellprobe)
Subjekt (blau) und Prädikat (rot)
Pronomen
zusammengesetzte Nomen Satzglieder (Umstellprobe)
Subjekt (blau) und Prädikat (rot), Objekt (grün)
die vier Fälle des Nomens
Lesen – mit Texten und Medien umgehen • Methoden zur Texterschließung kennenlernen und anwenden (Markieren, Fragen,…)
• sinnentnehmendes Lesen (Textverständnis, u.a. durch Lesekonferenzen)
• Texte angemessen vortragen lernen (Lesetempo, Betonung, genaues Lesen, sinngestaltendes Lesen)
• Bücherei nutzen
• Ganzschriften lesen
• selbstvergessenes Lesen (freie Lesezeit)
• Nutzen von Medien (Computer)
Sprechen / Zuhören Gesprächsregeln gemeinsam festlegen und anwenden
Erzählkreis
verschiedene Erzähltechniken kennenlernen und anwenden (z.B. roter Faden, Stichwörter, Cluster,…)
Klassenrat (miteinander demokratisch sprechen)

In Anlehnung daran erarbeitete die GS Netphen Beobachtungsformulare,
die gleichzeitig auch als Förderpläne verwendet werden können:

Beobachtungsformular für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Sprachgebrauch / Jahrgangsstufe 2

gar nicht-kaum-weitgehend-sicher-Bemerkungen
Texte
Kann Texte in sinnvoller Reihenfolge verfassen
Kann Texte unter Beachtung erster Schreibkriterien verfassen
Kann Texte unter Anleitung überarbeiten
Kann in Schreibkonferenzen gegebene Tipps zur Überarbeitung sinnvoll nutzen

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Kann grundlegende Fachbegriffe (Nomen, Artikel, Verb, Adjektiv) verwenden
Kann in Texten die Wortarten finden und unterscheiden
Setzt die Satzschlusszeichen sinnvoll ein
Kann Wörter nach dem ABC ordnen

Sprechen und Zuhören
Kann Gesprächsregeln einhalten
Kann auf den Vorredner eingehen
Kann sich themenbezogen an Gesprächen beteiligen
Bringt weiterführende, interpretierende oder beurteilende Beiträge
Beteiligt sich regelmäßig an Gesprächen
Kann Erlebnisse verständlich und zusammenhängend schildern

Beobachtungsformular für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Lesen / Jahrgangsstufe 2

gar nicht-kaum-weitgehend-sicher-Bemerkungen

Texterschließung und Nutzung von Lesestrategien:
Strategien:
Kann Wörter und Aussagen im Text wiederfinden.
Kann Leseerwartungen benennen.
Kann zentrale Aussagen wiedergeben.
Kann Gedanken oder Gefühle zu Texten äußern.

Lesefähigkeit
Kann Fragen zum Text beantworten.
Kann einfache schriftliche Arbeitsanweisungen umsetzen.
Kann Texte interessenbezogen auswählen.

Leseerfahrungen
Kennt verschiedene Textsorten.
Kennt Werke, Autoren, Figuren aus der Kinderliteratur und spricht darüber.

Präsentation von Texten
Kann kurze bekannte Texte vorlesen (Tempo, Genauigkeit, Klanggestaltung).
Wirkt bei Aufführungen mit.
Kann Gedichte auswendig lernen und vortragen.

Der Umgang mit Medien
Kann unter Anleitung Informationen in Medien finden.
Tauscht sich über persönliche Medienerfahrungen aus.

Beobachtungsformular für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Sprachgebrauch / Jahrgangsstufen 3 und 4

gar nicht-kaum-weitgehend-sicher-Bemerkungen

Texte
Kann Texte verfassen.
Kann Textkriterien verschiedenen Textsorten zuordnen.
Kann Schreibkonferenzen sowie weitere Hinweise/ Tipps zur Überarbeitung sinnvoll nutzen.

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen
Kann Zeitstufen und Zeitformen untersuchen und anwenden.
Kann Wortarten untersuchen und nutzen.
Kann Satzglieder erkennen, benennen und umstellen.
Kann grundlegende Fachbegriffe verwenden.
Kann sprachliche Merkmale auf ihre Wirkungen mit unterschiedlichen kommunikativen Absichten untersuchen.

Sprechen und Zuhören
Kann Gesprächsregeln einhalten.
Kann verstehend zuhören.
Kann sich themenbezogen an Gesprächen beteiligen.
Kann Anliegen und Konflikte angemessen diskutieren und Lösungen finden.
Kann verschiedene Erzähltechniken anwenden (Cluster, Stichworte,…).
Kann Erlebnisse verständlich und zusammenhängend schildern.

Beobachtungsformular für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Lesen / Jahrgangsstufen 3 und 4

gar nicht-kaum-weitgehend-sicher-Bemerkungen

Texterschließung und Nutzung von Lesestrategien:
Strategien:
Kann Wörter und Aussagen im Text wiederfinden.
Kann Verständnisfragen beantworten.
Findet über den Text verteilt Informationen und verknüpft diese.
Kann zentrale Aussagen wiedergeben.
Kann Texte/Aussagen beurteilen und steuert eigene Gedanken dazu bei.
Kann komplexere Schlussfolgerungen ziehen und darstellen.
Kann Aussagen mit Textstellen belegen.
Kann Lesestrategien auswählen und anwenden.

Lesefähigkeit
Kann Gelesenes wiedergeben.
Kann komplexe schriftliche Arbeitsanweisungen umsetzen.
Kann eine interessenbezogene Auswahl von Texten begründen

Leseerfahrungen
Hat Kenntnis über unterschiedliche Textgattung.
Kennt Werke, Autoren, Figuren aus der Kinderliteratur.
Kann das Gelesene dokumentieren.

Präsentation von Texten
Kann kriteriengeleitet vorlesen (Tempo, Genauigkeit, Klanggestaltung).
Kann Bücher kriterienorientiert vorstellen.
Wirkt bei Aufführungen mit.
Kann Gedichte auswendig lernen und vortragen.

Der Umgang mit Medien
Kann Druck- und elektronische Medien sinnvoll nutzen.
Kann eigene Medienbeiträge gestalten.
Kann Buch- und Filmfassungen miteinander vergleichen.
Kann Medien kritisch bewerten.

Beobachtungsformular für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Rechtschreiben / Jahrgangsstufen 3 und 4

gar nicht-kaum-weitgehend-sicher-Bemerkungen

Rechtschreibung
Bemüht sich um richtige Schreibung und Sicherheit.
Kann Texte fehlerfrei abschreiben.
Kann Wörter und eigene Texte normgerecht schreiben.
Kennt Rechtschreibstrategien.
Kann RS- Strategien für eigene Texte nutzen.
Nutzt eingeführte Übungsmethoden und Korrekturtechniken.

3.2.3. Mathematik (Version 2017)

3.2.3.1. Didaktisch-methodische Prinzipien

Der Unterricht im Fach Mathematik orientiert sich an den neuen Richtlinien und Lehrplänen aus dem Jahr 2008. Die Fachkonferenz Mathematik erarbeitete besondere Schwerpunkte, die seitdem kontinuierlich evaluiert und fortgeschrieben werden. Im Vordergrund stehen das aktiv – entdeckende und das fachspezifische Kommunizieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass jedes Kind seine eigenen Fähigkeiten besitzt und auf seinen persönlichen Lernwegen zu Erfolgen gelangen kann. Es wird für alle Lernbereiche im Fach Mathematik angestrebt, dass Kinder lernen, ihre verschiedenen Lernwege selbst zu bestimmen. Der Weg zum Ziel soll eine entscheidende Rolle spielen. Fächerübergreifendes Lernen hilft in Zusammenhängen zu denken, erworbene Kompetenzen in vielfältigen Situationen des Alltages zu nutzen und auf neue Erfordernisse zu transferieren. Auf diese Weise wird die Grundlage für das Mathematiklernen in den weiterführenden Schulen und für die lebenslange Auseinandersetzung mit mathematischen Anforderungen des täglichen Lebens geschaffen.

Der Lehrplan Mathematik beinhaltet verschiedene fachbezogene Kompetenzen. Diese unterteilen sich in prozessbezogene und inhaltsbezogene Kompetenzen. Sie sind stets miteinander verzahnt und für die mathematischen Entwicklungsprozesse der Kinder in ihrer Bedeutung gleichwertig.

3.2.3.2. Prozessbezogene Kompetenzen

Neben den inhaltlichen Kompetenzen sind folgende prozessbezogene Kompetenzen wichtig:

Problemlösen/ kreativ sein
Die Kinder setzen sich kreativ mit mathematischen Problemen auseinander und suchen nach Lösungen.
Modellieren:
Die Kinder wenden ihr mathematisches Wissen auf konkrete, alltägliche Aufgabenstellungen an und reflektieren die gewonnenen Ergebnisse mit der Wirklichkeit (Beispiel Flohmarkt).
Argumentieren:
Die Kinder erklären und begründen Vermutungen und mathematische Zusammenhänge oder vollziehen diese nach.
Darstellen/ Kommunizieren:
Die Kinder stellen eigene Gedanken zu mathematischen Zusammenhängen nachvollziehbar dar und besprechen diese zunächst umgangssprachlich, zunehmend aber mit Fachbegriffen.
3.2.3.3. Inhaltsbezogene Kompetenzen

Die prozessbezogenen Kompetenzen werden erworben bei der Erarbeitung der inhaltsbezogenen Kompetenzen. Der Lehrplan gibt dafür Aufgabenschwerpunkte für einzelnen Schuljahre vor.

Alle Lerninhalte aus den Bereichen Zahlen und Operationen, Raum und Form, Größen und Messen sowie Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten werden nach dem Prinzip des Spiralcurriculums von Klasse 1 an vertieft und weitergeführt. Laut Lehrplan (vgl. dazu Lehrpläne ab S. 61) sind folgende Aufgabenschwerpunkte in den einzelnen Schuljahren vorgesehen:

3.2.3.3.1. Aufgabenschwerpunkte in der Schuleingangsphase

Der Mathematikunterricht setzt in der Schuleingangsphase bei den schon vorhandenen individuellen Kompetenzen der Kinder an. Außerdem wird ihnen von Anfang an die Zieltransparenz über die Inhalte der kommenden Schuljahre nahe gebracht, soweit sie ihnen schon verständlich ist.

Zahlen und Operationen:

Jahrgang 1

Zahlvorstellung
Entwicklung des Zahlbegriffs
Zusammenhänge herstellen von Menge zu Zahl
kennenlernen der Zahlen von 1 bis 20
erste Orientierung im Zahlenraum bis 20
Ausblick auf den Hunderterraum (Minieinmaleins)
Operationsvorstellung
Strukturierung des Zahlenraumes bis 20 mithilfe des Abakus, der Rechenkette und der Zahlen am Körper
Schnelles Kopfrechnen
beziehungsreiches Üben
Zahlenrechnen
Einführung in die Addition (Sachsituationen erzählen: Plusaufgaben ableiten und lösen)
Einführung in die Subtraktion (Minusaufgaben beschreiben und lösen)
beziehungsreiches Üben
Flexibles Rechnen
die Kraft der Fünf

Jahrgang 2

Zahlvorstellung
Erweiterung und Orientierung des Zahlenraumes bis 100 (Hunderterfeld, Hundertertafel, Hunderterreihe)
entdecken der Struktur des Zehnersystems (Prinzip der Bündelung, Stellenwertschreibweise)
strukturiertes Zählen am konkreten Material (Zehnersystemblöcke, Eierkarton)
Operationsvorstellung
strukturiertes Zählen am konkreten Material (Zehnersystemblöcke, Eierkarton)
lernen den Umgang mit Fachbegriffen kennen (plus, minus, mal, geteilt)
Aufgaben in der Umwelt (Umkehrbarkeit, Kommutativgesetz)
Schnelles Kopfrechnen
Malaufgaben in der Umwelt (Kleines Einmaleins automatisierend lernen, Rechnen von Kernaufgaben, Teilen mit Rest)
Zahlenrechnen
Addition und Subtraktion im Hunderterraum (Zahlen in der Umwelt)
beziehungsreiches Üben (Tauschaufgaben, Umkehraufgaben, Ergänzungsaufgaben, Wege auf der Hundertertafel, Umkehrzahlen)
Überschlagsrechnen
Anzahlen und Längen schätzen zur Orientierung
Flexibles Rechnen
eigene Strategien zur Addition und Subtraktion nutzen (stellenweise, schrittweise, Hilfsaufgabe)
Raum und Form

Jahrgang 1

Raumorientierung und Raumvorstellung
Lagebeziehung (Alltagssituationen nachstellen, einfache Pläne und Tabellen lesen, Wege beschreiben)
Ebene Figuren
Stempeln und zählen mit Bauklötzen von geometrischen Formen
Formen in der Umwelt anhand von Verkehrszeichen
herstellen von Figuren durch falten, schneiden, legen (Tangram)
verwenden Fachbegriffe wie “Ecke” und “Seite”
Körper
Kugeln erkennen
geometrische Formen in der Umwelt wahrnehmen und Eigenschaften analysieren
Umrisse zeichnen und zuordnen
Symmetrie
schöne und lineare Muster erfinden, legen und zeichnen
mit dem Spiegel probieren und Bilder verändern, Punktemuster mit möglichst vielen Anzahlen herstellen
Muster an der Spiegelachse spiegeln (Erfahrungen sammeln)
Zeichnen
Muster fortsetzen und zeichnen

Jahrgang 2

Raumorientierung und Raumvorstellung
Lagebeziehung (Länge der Wege bestimmen, einfache Pläne und Tabellen lesen, Wege differenzierter beschreiben)
Ebene Figuren
setzen einfache Muster fort (Ornamente zeichnen, Parkettierung)
Auslegen von Flächen
Körper
Quader, Würfel und Kugeln erkennen, benennen und bauen
Symmetrie
Erfahrungen zu Spiegelsymmetrie sammeln
weitere Erfahrungen mit Achsensymmetrie
erspiegeln von Mustern
Zeichnen
Muster aus der Umwelt fortsetzen
Ornamente, Formen zeichnen
Schulung des Freihandzeichnens
Größen und Messen

Jahrgang 1

Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Längen
Längen ungefähr ausmessen (eigene Körpermaße)
Meterstäbe herstellen und Längen ungefähr ausmessen
Notwendigkeit normierter Maße thematisieren
Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Geld
Geld kennen- und zählen lernen (Euro)
Beträge bis 20 Euro bestimmen
mit glatten Eurobeträgen rechen
berechnen des Rückgeldes
Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Uhrzeit
Tageszeiten
volle Stunde ablesen
Sach-/ Bildsituationen
Preistabellen
berechnen von Fahrpreisen
Projekt: Flohmarkt (kaufen und verkaufen)
fertigen Skizzen zu Rechengeschichten und Bildsachaufgaben an

Jahrgang 2

Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Längen
lernen Längenmaße kennen (m und cm)
Längen schätzen und messen
Maße am Körper
messen mit adäquaten Messgeräten
Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Geld
Einführung aller Euroscheine
Abkürzung von Euro und Cent
wechseln von Geldbeträgen
Größenvorstellung und Umgang mit Größen: Uhrzeit
Tag und Stunden
Stunden und Minuten
Unterteilung einer Stunde in Viertelstunden
Zeitspannen bestimmen
Tages- und Jahresablauf
Woche
Sach-/ Bildsituationen
Preistabellen
berechnen von Fahrpreisen
Pflanzen messen
Projekt: Flohmarkt (kaufen und verkaufen)
Geldautomat (Wechseln von Geldbeträgen)
fertigen Skizzen zu Rechengeschichten und Bildsachaufgaben an
Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten

Jahrgang 1 und 2

Daten und Häufigkeiten
sammeln Daten
Ergebnisse in Strichlisten festhalten
Anzahlerfassung mithilfe von Strichlisten
Plättchen werfen
aus Kalendern, Diagrammen und Tabellen ziehen sie Daten und nutzen sie zur Beantwortung mathematischer Fragen (Fahrpreistabelle, Busfahrplan, Fußballergebnisse aus Tabellen entnehmen, Gesamtanzahlen berechnen und vergleichen)
Wahrscheinlichkeiten
Plättchen werfen
3.2.3.3.2. Aufgabenschwerpunkte in den Klassen 3 und 4
Zahlen und Operationen

Jahrgang 3

Orientierung im Zahlenraum bis 1000 (Zahlenstrahl, Tausenderbuch, verschiedene Zahldarstellungen, Stellenwerttafeln)
Hunderterübergang
halbschriftliche Addition und Subtraktion
schriftliche Addition und Subtraktion
halbschriftliche Multiplikation und Division mit Zehner- und Hunderterzahlen
Umkehroperationen
Lösungswege wählen, begründen und bewerten
schnelles und sicheres Kopfrechnen

Jahrgang 4

Orientierung im Zahlenraum bis 1 Mio. (Zahlenstrahl, verschiedene Zahldarstellungen, Stellenwerttafeln)
Tausenderübergang
schriftliche Multiplikation und Division
Anwendung und Übung der schriftlichen Rechenverfahren im Zahlenraum bis 1 Mio.
Vielfache und Teilbarkeitsregeln
schnelles und sicheres Kopfrechnen
Taschenrechner
Raum und Form

Jahrgang 3

Körper betrachten, beschreiben und darstellen
Raumvorstellung entwickeln (Baupläne, Piktogramme, Quader-City, Steckwürfel, Quadernetze und Würfelnetze herstellen und untersuchen)
ebene Figuren zerlegen, vergleichen und ergänzen
Parallelen, Senkrechte, Geraden, rechter Winkel, Muster
erster Umgang mit Zeichengeräten (Geodreieck und Lineal), Figuren nach Vorgabe zeichnen (auch: Vergrößern/ Verkleinern)
Achsensymmetrie/ Spiegeln

Jahrgang 4

Körpereigenschaften vertiefen
Raumvorstellung vertiefen (mit Quader- und Würfelnetzen experimentieren, Kopfgeometrie schulen, Schrägbilder zeichnen, Baupläne zu Schrägbildern lesen)
Flächeninhalte und Umfang ebener Figuren ermitteln, Anwendung der erlernten Fachbegriffe
geometrische Figuren mit Geodreieck und Zirkel zeichnen (achsensymmetrische Figuren, drehsymmetrische Figuren, Kreismuster)
Maßstab
Größen und Messen

Jahrgänge 3 und 4

Größen
Längenangaben (mm, cm, m, km)
Gewichte (g, kg, t)
Rauminhalte (ml, l)
Geld
Zeit/ Zeitspannen
Kommaschreibweisen
Sachsituationen
Überschläge anwenden
Tabellen, Diagramme, Strichlisten vergleichen, aufstellen und bewerten
mathematische Texte analysieren
Kenntnisse zur Lösung alltäglicher mathematischer Probleme nutzen
mathematische Zusammenhänge auf Sachzusammenhänge transferieren
Rechengeschichten schreiben und lösen
Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten

Jahrgänge 3 und 4

Glücksräder
Wahrscheinlichkeiten beim Würfeln
einfache kombinatorische Aufgaben
Daten sammeln, darstellen und auswerten
die Wahrscheinlichkeit einfacher Ereignisse beschreiben
3.2.3.4. Leistungsmessung und Leistungsbewertung

Im Beurteilungsbereich “Schriftliche Arbeiten” werden in den Klassenarbeiten sowohl inhaltsbezogene wie auch prozessbezogene Kompetenzen überprüft.

Der Beurteilungsbereich “Sonstige Leistungen im Unterricht” umfasst alle im Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten mündlichen, schriftlichen und praktischen Leistungen. Als Leistungen werden nicht nur Ergebnisse, sondern auch Anstrengungen und Lernfortschritte bewertet. Auch in Gruppen erbrachte Leistungen und soziale Kompetenzen sind zu berücksichtigen.

3.2.3.4.1. Beurteilungskriterien

In Bezug auf inhaltsbezogene und prozessbezogene Kompetenzen werden folgende fachspezifische Beurteilungskriterien zugrunde gelegt:

  • Verständnis von mathematischen Begriffen und Operationen
  • Schnelligkeit im Abrufen von Kenntnissen
  • Sicherheit im Ausführen von Fertigkeiten
  • Richtigkeit bzw. Angemessenheit von Ergebnissen bzw. Teilergebnissen
  • Flexibilität und Problemangemessenheit des Vorgehens
  • Fähigkeit zur Nutzung vorhandenen Wissens und Könnens in ungewohnten Situationen
  • Selbstständigkeit und Originalität der Vorgehensweisen
  • Fähigkeit zum Anwenden von Mathematik in lebensweltlichen Aufgabenstellungen
  • Schlüssigkeit der Lösungswege und Überlegungen
  • mündliche und schriftliche Darstellungsfähigkeit
  • Ausdauer beim Bearbeiten mathematischer Fragestellungen
  • Fähigkeit zur Kooperation bei der Lösung mathematischer Aufgaben
3.2.3.4.2. Gestaltung und Bewertung von schriftlichen Leistungsüberprüfungen

Zur Gestaltung und Bewertung der Leistungsüberprüfung wurden die nachfolgend dargestellten Beschlüsse getroffen. Sie sollen sicherstellen, dass in allen Klassen und Jahrgangsstufen die erreichten Lernziele anhand zumindest ähnlicher Anforderungen überprüft werden.

Die Aufgaben werden drei Anforderungsbereichen zugeordnet und entsprechend steigend gewichtet:

Aufgaben aus Anforderungsbereich 1
routinierte Wiedergabe bereits erworbenen Grundwissens
Aufgaben aus Anforderungsbereich 2
Verfügbarkeit von zurückliegenden Stoffgebieten anwenden und mit neuen Sachverhalten verknüpfen
Aufgaben aus Anforderungsbereich 3
erworbenes Wissen transferieren und für eigene Lösungswege nutzen

In Klasse 3 und 4 werden pro Halbjahr standortübergreifend und zeitnah (innerhalb einer Woche) mindestens 3 gemeinsam erarbeitete schriftliche Arbeiten geschrieben.

Die Überprüfung dient der Messung des Leistungsstandes der Schülerinnen und Schüler sowie der Rückmeldung an die Lehrkräfte.

Unter Berücksichtigung der zu gewährleistenden Differenzierung orientiert sich der Aufbau einer schriftlichen Leistungsüberprüfung an folgenden Gesichtpunkten, die sich an den drei Anforderungsbereichen orientieren:

  • formale Aufgaben aus dem letzten Stoffgebiet
  • Sachaufgaben (davon mindestens eine Aufgabe mit Bezug auf das letzte Sachgebiet, wobei auch weiter zurückliegende Inhalte zur Lösung herangezogen werden müssen)
  • Mindestens eine Aufgabe mit besonderem Anspruch an mathematisches Denken

Dabei ist der Anteil an Aufgaben aus Anforderungsbereich 1 so gewichtet, dass mit der Lösung dieses Teilgebietes eine noch ausreichende Leistung erbracht werden kann.

Der Umfang einer schriftlichen Leistungsüberprüfung sollte in der Regel so sein, dass die Klassenarbeit in 45 bis 90 Minuten zu bewältigen ist.

Die Zensierung orientiert sich, bezogen auf die Höchstpunktzahl, an folgender Vereinbarung:

sehr gut = bis 98 % aller Punkte
gut = bis 87 % aller Punkte
befriedigend = bis 70 % aller Punkte
ausreichend = bis 51 % aller Punkte
mangelhaft = bis 30 % aller Punkte
ungenügend = weniger als 30 % aller Punkte
3.2.3.5. Mathematik – Zusatzangebote

Um für interessierte Schülerinnen und Schüler einen besonderen Anreiz zu bieten, werden nach Möglichkeit verschiedene Zusatzangebote im Bereich Mathematik angeboten wie beispielsweise die Mathematikolympiade, den Känguruwettbewerb der Mathematik und ähnliche Projekte.

3.2.3.6. Beobachtungsformulare

In Anlehnung an die Aufgabenschwerpunkte (vgl. 3.2.3.4/5) erarbeitete die GS Netphen Beobachtungsformulare, die gleichzeitig als Grundlage für Förderpläne dienen können.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Zahlen und Operationen / Jahrgangsstufe 1

Zahlen und Operationen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Anzahlen bis 10 erfassen.
Kann Ziffern bewegungsrichtig schreiben.
Kann Zahlen bis 10 zerlegen.
Kann Anzahlen bis 20 erfassen.
Kann Zahlenreihe vorwärts und rückwärts erfassen.
Kann Zahlen bis 20 zerlegen.
Kann Relationszeichen einsetzen (<, >, =).
Kann Ordnungszahlen nutzen.
Kann bis 10 addieren.
Kann bis 10 ergänzen.
Kann bis 10 subtrahieren.
Kann verwandte Aufgaben lösen.
Kann bis 20 addieren / einfache Aufgaben.
Kann bis 20 addieren / schwere Aufgaben.
Kann bis 20 subtrahieren / schwere Aufgaben.
Kann bis 20 subtrahieren / leichte Aufgaben.
Kann zu Sachgeschichten Aufgaben schreiben.
Kann zu Bildern Aufgaben schreiben.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Zahlen und Operationen / Jahrgangsstufe 2

Zahlen und Operationen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Anzahlen bis 100 bündeln und zerlegen.
Kann sich im Hunderterfeld orientieren (Aufbau erklären, PK: Argumentieren).
Kann sich an der Hunderterreihe orientieren.
Kann Zahlen ordnen und Vergleichen; Relationszeichen einsetzen (<, >, =); Vorgänger-Nachfolger bestimmen; Halbieren und Verdoppeln.
addieren, subtrahieren, ergänzen von Einern
addieren, subtrahieren, ergänzen von Zehnern
addieren von zweistelligen Zahlen
subtrahieren von zweistelligen Zahlen
Kann mit zweistelligen Zahlen flexibel rechnen (PK: Problemlösen/ kreativ sein).
2er, 5er und 10er Reihe (automatisiert)
4er und 8er Reihe (automatisiert)
3er, 6er und 9er Reihe (automatisiert)
7er Reihe (automatisiert)
Kann sich Malaufgaben aus den Kernaufgaben ableiten. (PK: Problemlösen /kreativ sein).
Kann Divisionsaufgaben schreiben und ausrechnen.
Kann zu Sachgeschichten Aufgaben schreiben. (PK: Modellieren)
Kann zu Bildern Aufgaben schreiben. (PK: Modellieren)

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Raum und Form / Jahrgangsstufe 1 und 2

Raum und Form gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Lagebeziehungen benennen.
Kann Symmetrien erkennen und selber darstellen.
Kann geometrische Formen und Flächen nachlegen und auslegen.
Kann einfache geometrische Körper in der Umwelt erkennen und benennen.
Kann sich im Raum orientieren.
Kann Muster fortsetzen.
Kann Linien und Muster Freihand und mit Lineal zeichnen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Größen und Messen / Jahrgangsstufe 1

Größen und Messen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann mit Geld rechnen.
Kennt und erfasst Geldwerte (Euro).
Kann Uhrzeiten (volle Stunden) ablesen.
Kann den Tagesablauf mit Uhrzeiten in Bezug setzen.
Kann Längen mit Körpermaßen ausmessen.
Kann zu Bildern Aufgaben schreiben.
Kann zu Sachgeschichten Aufgaben schreiben.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Größen und Messen / Jahrgangsstufe 2

Größen und Messen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann mit Geld rechnen.
Kennt und erfasst Geldwerte und verwendet die Einheiten (ct und Euro).
Kann Uhrzeiten ablesen (volle, halbe Stunden, Viertelstunden, Dreiviertelstunden).
Kann den Tagesablauf mit Uhrzeiten in Bezug setzen.
Kann Zeitspannen berechnen und Einheiten verwenden (Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Wochen, Monat, Jahr).
Kann Längen ausmessen und Einheiten benennen (cm, m).
Kann zu Bildern Aufgaben schreiben (PK: Modellieren).
Kann zu Sachgeschichten Aufgaben schreiben (PK: Modellieren).

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten / Jahrgangsstufe 1

Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten
Kann Wahrscheinlichkeiten von einfachen Ergebnissen erklären z.B. “Plättchen werfen”.
Kann einfache Daten mit Hilfe von Strichlisten darstellen.
Kann einfachen Kombinationsmöglichkeiten finden, z.B. “Eier/ Nester”

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten / Jahrgangsstufe 2

Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Wahrscheinlichkeiten von einfachen Ergebnissen erklären, z.B. „Würfelbilder“ (PK: Argumentieren).
Kann Daten mit Hilfe von Strichlisten und einfachen Tabellen darstellen (PK: Modellieren).
Kann Kombinationsmöglichkeiten finden.
Kann Kalendern und einfachen Tabellen Daten entnehmen und ziehen sie zur Beantwortung von Fragen heran (PK: Modellieren).

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Zahlen und Rechenoperationen / Jahrgangsstufe 3

Zahlen und Rechenoperationen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Zahlen bis 1000 lesen und schreiben.
Kann sich im Zahlenraum bis 1000 orientieren.
Kann Zahlen bis 1000 und deren Rechenoperationen auf verschiedene Weise darstellen (symbolisch, ikonisch, enaktiv).
Kann Zahlen ordnen und Vergleichen; Relationszeichen einsetzen (<, >, =); Vorgänger-Nachfolger bestimmen; Halbieren und Verdoppeln.
Kann Zahlen runden.
Kann Überschlagsrechnungen durchführen.
Kann halbschriftlich addieren.
Kann halbschriftlich subtrahieren.
Kann schriftlich addieren.
Kann schriftlich subtrahieren.
Kann halbschriftlich multiplizieren.
Kann halbschriftlich dividieren.
Kann Rechenvorteile erkennen erläutern und vorteilhaft nutzen (PK: Problemlösen / kreativ sein – Argumentieren – Darstellen)
Kann schnell und sicher Kopfrechnen.
Kann in Sachsituationen mathematische Zusammenhänge erkennen und daraus Fragestellungen formulieren. (PK: Modellieren)
Kann relevante Informationen aus Texten/ Tabellen entnehmen und nutzen (PK: Modellieren)
Kann eigene Lösungswege darstellen, erläutern und begründen.
Kann unterschiedliche Lösungswege vergleichen und bewerten.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Raum und Form / Jahrgangsstufe 3

Raum und Form gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Lineal und Geodreieck sinnvoll nutzen.
Kennt verschiedene ebene Figuren und kann diese sauber zeichnen.
Kann achsensymmetrische Figuren erkennen und erstellen.
Kann ebene Figuren spiegeln.
Kennt verschiedene Körper und ihre Eigenschaften.
Kann Modelle von Körpern und Netzen erstellen.
Kann Muster erkennen und fortführen.
Kann Baupläne lesen und umsetzen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Größen und Messen / Jahrgangsstufe 3

Größen und Messen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann bei Größenangaben sinnvolle Einheiten wählen.
Kann Größenangaben in unterschiedlichen Schreibweisen darstellen.
Kann verschiedene Messgeräte sinnvoll nutzen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten / Jahrgangsstufe 3

Daten, Häufigkeiten, Wahrscheinlichkeiten gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Daten aus der Lebenswirklichkeit sammeln.
Kann Daten aus Tabellen und Diagrammen entnehmen und nutzen.
Kann die Anzahl verschiedener Möglichkeiten einfacher kombinatorischer Aufgaben bestimmen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Zahlen und Rechenoperationen / Jahrgangsstufe 4

Zahlen und Rechenoperationen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Zahlen bis 1 Millionen lesen und schreiben.
Kann sich im Zahlenraum bis 1 Millionen orientieren.
Kann Zahlen bis 1 Millionen und deren Rechenoperationen auf verschiedene Weise darstellen (symbolisch, ikonisch, enaktiv).
Kann Überschlagsrechnungen durchführen.
Kann Operationseigenschaften (Umkehrbarkeit) und Rechengesetze erkennen, nutzen und beschreiben (PK: Darstellen/ Kommunizieren – Argumentieren)
Kann Fachbegriffe verwenden. (PK: Darstellen/ Kommunizieren)
Kann schriftlich addieren.
Kann schriftlich subtrahieren.
Kann schriftlich multiplizieren.
Kann schriftlich dividieren.
Kann aufgabenbezogen ein Rechenverfahren oder den Taschenrechner nutzen. (PK: Problemlösen / kreativ sein)
Kann Rechenvorteile erkennen erläutern und vorteilhaft nutzen (PK: Problemlösen / kreativ sein – Argumentieren – Darstellen/ Kommunizieren)
Kann schnell und sicher Kopfrechnen.
Kann in Sachsituationen mathematische Zusammenhänge erkennen und daraus Fragestellungen formulieren. (PK: Modellieren)
Kann relevante Informationen aus Texten/ Tabellen und Diagrammen entnehmen und nutzen. (PK: Modellieren)
Kann eigene Lösungswege darstellen, erläutern und begründen. (PK: Argumentieren – Darstellen/ Kommunizieren)
Kann unterschiedliche Lösungswege vergleichen und bewerten. (PK: Argumentieren – Darstellen/ Kommunizieren)

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Raum und Form / Jahrgangsstufe 4

Raum und Form gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Lineal, Geodreieck und Zirkel sinnvoll nutzen.
Kann Geraden, Parallelen und Senkrechten sauber zeichnen.
Kann Schrägbilder in Piktogrammen zeichnen.
Kennt verschiedene ebene Figuren und kann diese mit vorgegebenen Maßen zeichnen.
Kann achsensymmetrische und drehsymmetrische Figuren erkennen und erstellen.
Kann ebene Figuren spiegeln.
Kennt verschiedene Körper und ihre Eigenschaften.
Kann Modelle von Körpern und Netzen erstellen.
Kann Muster erkennen und fortführen.
Kann Baupläne und Grundrisse lesen und umsetzen.
Kann maßstabsgerechte Zeichnungen anfertigen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Größen und Messen / Jahrgangsstufe 4

Größen und Messen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann bei Größenangaben sinnvolle Einheiten wählen.
Kann Größenangaben in unterschiedlichen Schreibweisen darstellen.
Kann verschiedene Messgeräte sinnvoll nutzen.

Beobachtungsformular und Förderplan für ___________________________

Kompetenzerwartungen im Bereich Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten / Jahrgangsstufe 4

Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Kann Daten aus der Lebenswirklichkeit sammeln.
Kann Daten aus Tabellen und Diagrammen entnehmen und nutzen.
Kann die Anzahl verschiedener Möglichkeiten einfacher kombinatorischer Aufgaben bestimmen.

 

 

3.2.4. Sachunterricht (Version 2017)

 3.2.4.1 Aufgaben und Ziele

“Aufgabe des Sachunterrichts in der Grundschule ist es, die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung von Kompetenzen zu unterstützen, die sie benötigen, um sich in ihrer Lebenswelt zurechtzufinden, sie zu erschließen, sie zu verstehen und sie verantwortungs­bewusst mit zu gestalten.” (Lehrplan Sachunterricht, S. 39)

Der Lehrplan bündelt die didaktisch relevanten Sachverhalte zu fünf Bereichen:

  • Natur und Leben
  • Technik und Arbeitswelt
  • Raum, Umwelt und Mobilität
  • Mensch und Gemeinschaft
  • Zeit und Kultur

Den einzelnen Bereichen sind wiederum Schwerpunkte zugeordnet.

Bei der Auswahl der Schwerpunkte aus den einzelnen Bereichen werden die Kinder an der Planung und Durchführung der Unterrichtsreihen beteiligt. Damit greift die Schule den Grundsatz der Richtlinien auf, dass der Sachunterricht von der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schülern ausgehen muss.

Die Berücksichtigung von Schülerwünschen ermöglicht es den Kindern, in Zusammenhängen zu lernen, in denen sie selbst einen Sinn sehen. Dadurch übernehmen sie Verantwortung für ihr Handeln und Lernen und entwickeln ein Problemlöseverhalten. Dieser Ansatz führt dazu, dass zur Bewältigung komplexer Lern- und Lebenssituationen auch gleichzeitig Schwerpunkte aus verschiedenen Bereichen angesprochen werden.

Die Kinder erwerben Kompetenzen, um sich ihre Umwelt anzueignen, zu erschließen und mitzugestalten. Dadurch entwickeln sie ein Repertoire an Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie im Unterricht und an außerschulischen Lernorten erproben und nutzen können.

 

3.2.4.1.1 Orientierung an Kompetenzen

3.2.4.1.1.1 Methodische Kompetenzen

Fähigkeiten und Fertigkeiten, mit denen Zugänge zu den zentralen Fragestellungen in den oben genannten Bereichen gefunden werden können und die mit den Verfahren eines wissenschaftsorientierten Lernens übereinstimmen, stehen im Vordergrund. Dazu gehören:

  • bewusstes Wahrnehmen, Beobachten, Beschreiben, Bestimmen, Untersuchen, Auswerten und Dokumentieren von Phänomenen
  • Fragen stellen, Probleme erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln und Argumentieren lernen
  • Planen und Herstellen von Gegenständen
  • Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten
  • Beschaffen, Verarbeiten, Präsentieren von Informationen
  • Befragen von Expertinnen und Experten
  • Nutzen von Darstellungsformen wie Tabellen, Zeichnungen, Grafiken, Plänen und Karten
  • Arbeiten mit Quellen
  • Erörtern und Bewerten von Ergebnissen
  • verantwortliches Handeln innerhalb einer Gemeinschaft

Der Sachunterricht sollte so ausgerichtet sein, dass die Schülerinnen und Schüler folgende grundlegende Fähigkeiten für selbstständiges Lernen erwerben:

  • individuelles und gemeinsames Planen
  • Durchführen und Abschließen von Vorhaben
  • kritische Reflexion der Lernergebnisse und der Lernwege

 

3.2.4.1.1.2 Kenntnisse

Der Sachunterricht orientiert sich sowohl an den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler, an ihren Fragen, Interessen und Lebensbedürfnissen als auch an Problemstellungen und Wissensbeständen der Wissenschaften. Er vermittelt den Schülerinnen und Schülern:

  • naturwissenschaftliche Kenntnisse
  • technische Kenntnisse
  • raumbezogene Kenntnisse
  • sozial- und kulturwissenschaftliche Kenntnisse
  • historische Kenntnisse
  • ökonomische Kenntnisse

 

3.2.4.1.1.3 Einstellungen und Haltungen

Als Beitrag zur Identitäts- und Persönlichkeitsbildung werden im Sachunterricht folgende Einstellungen und Haltungen angebahnt:

  • Achtung der Menschenrechte
  • demokratisches Grundverständnis und kritische Solidarität in der sozialen Gesellschaft
  • kritisch-konstruktive Haltung zu Naturwissenschaft und Technik
  • verantwortungsvolles Verhalten gegenüber der Natur und Umwelt
  • Bewusstsein für die Bedeutung von Kultur und Geschichte

 

3.2.4.2 Unterrichtsgestaltung / Arbeitsformen

An exemplarischen Aufgabenschwerpunkten eignen sich die Schülerinnen und Schüler grundlegende Techniken und Verfahren, mit denen ein eigenständiger Wissenserwerb möglich ist.

Wir legen großen Wert darauf, dass der Unterricht so weit wie möglich durch handelndes Tun (Handlungsorientierung) geprägt ist. Beobachten, Entdecken und Ausprobieren sind wesentliche Elemente eines Sachunterrichts, der fachbezogene Motivation und Interessen entwickelt und ein Verständnis für konkrete und allgemeine Zusammenhänge ermöglicht.

Der Unterricht soll außerschulische Lernorte grundsätzlich mit einbeziehen, wann und wo immer es möglich ist. Solche Lernorte sind deshalb ein wichtiger Bestandteil, weil sie durch konkrete Anschauung, unmittelbares Erleben und handelnden Umgang besondere Vorteile bieten.

Deshalb beteiligen wir uns mit unseren außerschulischen Partnern, zum Beispiel, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein und der Stadt Netphen, an der mehrjährigen Kampagne des Landes NRW “Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit” mit dem Thema “Unser großer Fluss – die Sieg”.

Getragen wird diese Kampagne vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft Natur und Verbraucherschutz des Landes NRW (MKULNV) und vom Ministerium für Schule und Weiterbildung (MSW) des Landes NRW. Die landesweite Koordination lieget bei der Umweltschutz – Akademie NRW (NUA).

In diesem Zusammenhang besuchen die Kinder nach Möglichkeit außerschulische Lernorte (z.B. den Walderlebnispfad, einen Kohlenmeiler, die Nenkersdorfer Mühle) in Begleitung von Fachleuten. Auf diese Weise lernen sie ihren Lebensraum nachhaltig kennen.

Die im Unterricht behandelten Themenbereiche sollten nach Möglichkeit in fächer­übergreifender Form behandelt werden, damit die Schülerinnen und Schüler kein unverbundenes Wissen erwerben und die Zusammenhänge klarer erkennen können.

 

3.2.4.3 Bereiche und Schwerpunkte

3.2.4.3.1 Natur und Leben

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Körper, Sinne, Ernährung und Gesundheit:

  • untersuchen und beschreiben die Bedeutung und Leistungen der Sinne in Alltagssituationen
  • erkunden und beschreiben unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und deren Folgen
  • untersuchen Möglichkeiten zum Schutz der Zahngesundheit (in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Zahnarzt und dem Arbeitskreis Zahngesundheit des Kreises Siegen – Wittgenstein)

Tiere, Pflanzen, Lebensräume:

  • beobachten und benennen ausgewählter Pflanzen und Tiere

Wärme, Licht, Feuer, Wasser, Luft, Schall, Magnetismus:

  • machen experimentelle Erfahrungen mit Wasser, (Aggregatzustände) und Luft, Wärme und Kälte, Licht und Schatten, Magneten und beschreiben diese

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Körper, Sinne, Ernährung und Gesundheit:

  • untersuchen und beschreiben die Bedingungen für Gesundheit und körperliches Wohlbefinden
  • untersuchen Möglichkeiten zum Schutz der Zahngesundheit (in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Zahnarzt und dem Arbeitskreis Zahngesundheit des Kreises Siegen – Wittgenstein)

Tiere, Pflanzen, Lebensräume:

  • untersuchen und beschreiben Zusammenhänge zwischen Lebensräumen und Lebensbedingungen für Tiere, Menschen und Pflanzen

 

Wärme, Licht, Feuer, Wasser, Luft, Schall, Magnetismus:

  • machen experimentelle Erfahrungen mit Schall (Klassenkiste Schall) und Luft und deuten die Beobachtungen
  • beobachten und deuten Verbrennungsprozesse, informieren sich über Brandschutz
  • beobachten und erklären Wettererscheinungen
  • fertigen Modelle zum Stromkreislauf an und erklären sie (Experimente aus der Aktentasche)

 

3.2.4.3.2 Technik und Arbeitswelt

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Werkzeuge und Materialien:

  • stellen mit Werkzeugen Gegenstände her und erproben dabei Einsatzmöglichkeiten verschiedener Werkstoffe

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Werkzeuge und Materialien:

  • erproben Zweck und Wirkung einfacher Geräte und bauen selbst einfache Modelle
  • finden Lösungen einfacher technischer Probleme

 

3.2.4.3.3 Raum, Umwelt und Mobilität

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Schule und Umgebung:

  • erkunden wichtige Einrichtungen im Ort oder Ortsteil
  • Wohnort und Welt
  • orientieren sich mit Hilfe von Wegskizzen und Abbildungen

 

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Schule und Umgebung:

  • erkunden typische Strukturen des Schulortes und der Region (z.B. regionale Traditionen, Mundart, …)

Wohnort und Welt:

  • nutzen Karten und Hilfsmittel als Orientierungshilfe
  • erkunden und beschreiben den Kernort Netphen und seine Stadtteile (einschl. der öffentlichen Einrichtungen, z. B. Stadtverwaltung, Heimatmuseum, Freizeiteinrichtungen,
  • erkunden und beschreiben kulturelle und landschaftlichen Besonderheiten (z.B. Haubergswirtschaft)
  • untersuchen, beschreiben und vergleichen Unterschiede europäische Länder und deren Kulturen
  • kennen die verschiednen Kontinente

Nordrhein-Westfalen – Stadt und Land:

  • untersuchen und beschreiben das Siegerland, seine topografischen Besonderheiten und seine Geschichte
  • untersuchen, beschreiben und vergleichen Großlandschaften und Städte in NRW
  • untersuchen, beschreiben und vergleichen Unterschiede
  • untersuchen und beschreiben Gemeinsamkeiten und wechselseitige Abhängigkeiten städtischer und ländlicher Lebensräume

Verkehrssicherheit / Verkehrsräume

In allen vier Schuljahren werden regelmäßig praktische Übungen zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr – sei es als Fußgänger oder Radfahrer – durchgeführt. Im vierten Schuljahr legen die Schülerinnen und Schüler eine theoretische und eine praktische Radfahrprüfung ab, wobei die praktische Ausbildung sowohl auf dem Schulgelände als auch in der Verkehrswirklichkeit von Netphen stattfindet.

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Schule und Schulweg:

  • beobachten und dokumentieren Verkehrssituationen auf dem Schulweg, zu Hause und auf der Straße (in Zusammenarbeit mit der Polizei)
  • verhalten sich als Fußgänger im Verkehrsraum Straße verantwortungs-bewusst (z.B. Überqueren der Fahrbahn, Verhalten im Schulbus)

 

Schwerpunkte /Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Radfahrprüfung (in Zusammenarbeit mit der Polizei):

  • überprüfen ihre Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit hin
  • verhalten sich im Straßenverkehr situationsgerecht und verantwortungsbewusst
  • kennen und beachten Vorfahrtsregeln und Verkehrszeichen
  • biegen vorschriftsmäßig nach rechts und links ab
  • kennen ihre Radfahrprüfstrecke und durchfahren sie verkehrsgerecht
  • legen die Radfahrprüfung in Theorie und Praxis ab

 

3.2.4.3.4 Mensch und Gemeinschaft

Im diesem Bereich haben die wichtigen Schwerpunkte “Mädchen und Jungen”, “Frauen und Männer” und “Freundschaft und Sexualität” den früheren Themenblock “Sexualerziehung” neu untergliedert, didaktisch jedoch nicht verändert. Aufgrund seiner Bedeutung wurde er bereits im letzten Schulprogramm aus dem Jahr 2008 besonders ausführlich dargestellt.

Mit einigen sprachlichen Angleichungen übernehmen wir ihn auch in das evaluierte neue Schulprogramm 2010.

Aufgrund ihres Umfanges passen diese Überlegungen jedoch nicht in die sonst gewählte tabellarische Darstellungsform. Diese ausführliche evaluierte Ausarbeitung zu diesen Schwerpunkten befindet sich deshalb am Ende dieses Kapitels. Der traditionelle Begriff “Sexualerziehung” wurde bewusst beibehalten.

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Zusammenleben in der Klasse, in der Schule und in der Familie:

  • führen Aufgaben, die ihnen in der Klasse übertragen wurden, verantwortungsvoll aus
  • erarbeiten gemeinsame Regeln für das Zusammenleben

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Zusammenleben in der Klasse, in der Schule und in der Familie:

  • nutzen adäquate Verfahren, um Entscheidungen herbeizuführen (Klassenrat, Abstimmungen, Wahlen)

 

3.2.4.3.5 Zeit und Kultur

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

Zeiteinteilung und Zeiträume:

  • Zeit messen, Zeiträume unterschieden und Zeit einteilen (Tageszeit, Wochentage, Monatsnamen, Jahreszeiten)
  • Den Wechsel der Jahreszeiten als bedeutsam für Mensch, Tier und Pflanzen einschätzen

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

Zeiteinteilung und Zeiträume:

  • Informationen über vergangene Ereignisse und geschichtliche Abläufe und Entwicklungen sammeln, ordnen und darstellen

 

3.2.4.3.6 Ergänzender Anhang zum Bereich “Mensch und Gemeinschaft”

Schwerpunkte “Mädchen und Jungen”, “Frauen und Männer” und “Freundschaft und Sexualität” (Sexualerziehung)

“Die Sexualerziehung gehört zum Erziehungsauftrag der Schule. Sie erfolgt fächerübergreifend und ergänzt die Sexualerziehung durch die Eltern. Ihr Ziel ist es, die Schüler altersgemäß mit den biologischen, ethischen, sozialen und kulturellen Fragen der Sexualität vertraut zu machen. Sie soll die Schüler zu verantwortungsbewussten, eigenverantwortlichen und sittlich begründeten Entscheidungen, insbesondere in Ehe und Familie, und zur Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen befähigen. Die Erziehungsberechtigten sind über Ziel, Inhalt und Methoden der Sexualerziehung rechtzeitig zu unterrichten.” (Richtlinien Sexualerziehung vom 01.08.2000, Seite 6)

Aufgaben und Ziele schulischer Sexualerziehung

Den zitierten Richtlinien liegt ein umfassender, ganzheitlich-personaler Begriff menschlicher Sexualität zu Grunde. Sexualität ist eine Lebenskraft, die körperlich, geistig-seelisch und sozial wirksam wird.

Sie ermöglicht nicht nur neues Leben, sondern schafft auch Lebensfreude, Vertrauen, Geborgenheit, Lust, Zärtlichkeit und Liebe. Sexualität beeinflusst soziale Bindungen und die Entwicklung persönlicher Verantwortung. Sexualerziehung ist ein unverzichtbarer Teil der Gesamterziehung und somit gesetzlicher Erziehungsauftrag der Schule.

Sexualerziehung soll

  • alters- und entwicklungsgemäß sein,
  • helfen, das Leben bewusst und in freier Entscheidung zu gestalten,
  • befähigen zu selbstbewusstem Umgang mit eigener Sexualität sowie mit einem Partner,
  • zur Mündigkeit verhelfen,
  • nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Klischees und Vorurteile überwinden,
  • Kinder und Jugendliche vor Fehlinformationen und Fehleinstellungen schützen,
  • befähigen, über Gefühle und Fragen der Sexualität kompetent zu reden
  • dazu beitragen, den Medien nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sondern Möglichkeiten zu erkennen, sich auch selbst zu verändern und Beziehungen zu gestalten,
  • nicht an Veränderungen sexueller Einstellungen und Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft vorbeigehen,
  • dazu helfen, andere Menschen in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu akzeptieren.

 

Ein wichtiges Ziel schulischer Sexualerziehung ist es, bei jungen Menschen eine Haltung zu entwickeln, die eine Herabsetzung und Missachtung von Partnern sowie eine körperliche und seelische Schädigung durch sexuellen Missbrauch und Gewaltausübung ausschließen. Sexualerziehung ist zunächst Aufklärung, d.h. es soll ein sachlich fundiertes Wissen erarbeitet werden. Dann können personale, partnerschaftliche und soziale Zusammenhänge im Bereich der Sexualität verstanden werden, eine eigene Urteilsbildung ist möglich.

Sexualerziehung als Aufgabe von Elternhaus und Schule

Die Schule ist im Rahmen ihres gesetzlichen Erziehungsauftrags zur Sexualerziehung verpflichtet. In dieser Aufgabe ist sie Partner der Eltern. Deshalb ist für die Schule auch besondere Toleranz und Rücksicht gegenüber unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen und verschiedenen Wertvorstellungen der Eltern zu Fragen der menschlichen Sexualität geboten. Damit Eltern und Schule miteinander kooperieren können, ist es notwendig, Inhalte, Ziele und Methoden abzustimmen.

Geschlechterrollen

Das Rollenverhalten von Mädchen und Jungen wird beeinflusst durch das Rollenverhalten der Erwachsenen und von geschlechtstypischen Erwartungen, die von Menschen in ihrem Umfeld und von Medien an Kinder herangetragen werden. Manche Probleme im Verhältnis der Geschlechter sind durch Ungleichzeitigkeit der Entwicklung zu verstehen. Bewusstsein, Erwartungen und Verhalten bei Mädchen und Frauen haben sich in letzter Zeit schneller verändert als bei Jungen und Männern. Rollenerwartungen sind sehr bedeutsam in der Entwicklung der Sexualität. Die gemeinsame Verantwortung von Mann und Frau im Umgang mit der Sexualität muss deutlich werden.

Familie und andere Formen des Zusammenlebens

In der Sexualerziehung soll besonders Ehe und Familie thematisiert werden. Hierzu haben die meisten Kinder einen Bezug, hierin haben sie wichtige ethische Haltungen und Grundwerte erprobt, erlebt und gelernt. Hier haben sie das Glück gelungener Beziehungen erfahren, aber auch Belastungen, Konflikte oder auch Scheitern. Aber auch andere Formen des Zusammenlebens sollen dargestellt werden: Alleinerziehende, unverheiratete Eltern, Partnerschaft ohne Kinder, Stief- und Adoptivfamilien oder auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

Körper und Sexualität

Die Möglichkeiten, sich über Sexualität und Sexualverhalten zu informieren, haben sich gegenüber früher erweitert. Andererseits gibt es aber auch einen Unterschied zwischen der subjektiven Einschätzung des Wissens und dem tatsächlichen Wissensstand. Mit steigendem Alter wird es für Jugendliche immer schwieriger, Wissenslücken einzugestehen und ungeniert Fragen zu stellen.

Deshalb muss die Schule fundiert und geordnet Informationen geben über humanbiologische, medizinische, hygienische und sexualwissenschaftliche Grundlagen.
Dazu gehören:

  • Bau und Funktion der Geschlechtsorgane,
  • hormonelle Steuerung des weiblichen Zyklus /männlicher Hormonhaushalt,
  • Menstruation / Pollution,
  • körperliche und seelische Veränderungen während der Pubertät,
  • Körperpflege und Hygiene,
  • Schwangerschaft, Geburt und Stillen.

Sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt

Die Schule hat auch die Aufgabe, die Gefahren und die Zusammenhänge mit sexueller Gewalt und Ausbeutung zu behandeln. Sexueller Missbrauch und sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen sind eine Realität überall und in allen Bevölkerungsschichten. Die Lehrenden haben damit zu rechnen, dass unter ihren Schülern und Familien Betroffene sind. Deshalb muss die Schule an der Prävention sexuellen Missbrauchs arbeiten. Ein wesentlicher Beitrag ist die Aufklärung über die Tatsache, dass es sexuellen Missbrauch gibt und dass Hilfe möglich ist. Ziel muss es sein, Selbständigkeit, Selbstwertgefühl und Handlungskompetenz von Mädchen und Jungen zu stärken.

Schutzmöglichkeiten, die die Kinder in unserer Schule lernen sollen, sind:

  • ihren Körper zu akzeptieren und Wert zu schätzen,
  • Gefühle wahrzunehmen und diese nach angenehmen und unangenehmen zu unterscheiden,
  • über ihren Körper selbst zu bestimmen und “nein” sagen zu lernen,
  • sich gegenüber Grenzverletzung körperlicher und psychischer Art zu behaupten,
  • über Sexualität zu sprechen,
  • sich anzuvertrauen und Hilfe holen können.

Lehrkräfte müssen Verdachtsmomente ernst nehmen, Symptome erkennen lernen, nach Hilfsmöglichkeiten suchen, die zu einem angemessenen Handeln in der Familie führen. Die zu diesem Punkt gemachten Aussagen werden in den Jahrgangsstufen 3 und 4 einen wichtigen Schwerpunkt im Unterricht darstellen. Darüber hinaus werden an unserer Schule in den letzten Jahren für Mädchen und Jungen Selbstbehauptungskurse in Form von Reihen- oder Blockveranstaltungen von Fachpersonal angeboten, die gerade diese Thematik ansprechen. An einer Fortsetzung dieses Angebotes ist uns sehr gelegen.

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen in den einzelnen Jahrgangsstufen

Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase

  • wissen, dass Menschen in verschiedenen Gemeinschaften leben: Ehe und Familie, Alleinerziehende
  • entwickeln ein persönliches Wertgefühl (“Ich bin einmalig, ich bin etwas wert.”)
  • wissen, dass es Mädchen und Jungen, Frauen und Männer gibt
  • kennen und benennen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Mädchen und Jungen
  • können Körperteile benennen
  • wissen, dass auch Kinder angenehme und unangenehme Gefühle haben dürfen, ähnlich wie Erwachsene
  • wissen dass man “nein” sagen darf
  • lernen, mit sich selbst zufrieden zu sein, so wie man ist

 

Schwerpunkte / Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4

  • benennen und verstehen geschlechtstypische Veränderungen körperlicher und seelischer Art im Laufe des Heranwachsens
  • setzen sich mit Fragen des sexuellen Missbrauchs und sexueller Gewalt auseinander und bahnen Handlungs-kompetenz an
  • benennen und erklären Bau und Funktion der Geschlechtsorgane bei Mädchen und Jungen, bei Frau und Mann in angemessener Sprache
  • erklären die hormonelle Steuerung des weiblichen Zyklus und des männlichen Hormonhaushalts
  • erklären, was Menstruation und Pollution bedeutet
  • erklären körperliche und seelische Veränderungen während der Pubertät
  • erklären die Zusammenhänge von Zeugung, Schwangerschaft, Geburt und Stillen
  • beschreiben die Bedeutung von Körperpflege und Hygiene
  • erörtern die gemeinsame Verantwortung in Partnerschaften
  • diskutieren weiterführend den Schutz vor sexuellem Missbrauch und den Verzicht auf Gewaltanwendung

 

3.2.4.4 Leistung fördern und bewerten

(vgl.: Lehrplan Sachunterricht, S. 50/51)

Für die Leistungsbewertung im Sachunterricht sind neben den mündlichen Leistungen auch die praktischen Leistungen zu berücksichtigen wie

  • das Aufbauen und Durchführen von Versuchen
  • das Anlegen von Sammlungen und Ausstellungen und das Präsentieren von Ergebnissen (dazu gehört nachfolgender Punkt)
  • die Anfertigung von Tabellen, Zeichnungen, Collagen und Karten
  • die Pflege von Tieren und Pflanzen
  • die Nutzung von Werkzeugen und Messinstrumenten
  • das Bauen von Modellen.

Nicht jede dieser praktischen Leistungen kann bei jedem Thema angewendet und beurteilt werden. Vor dem Einstieg in ein neues Thema wird mit den Kindern altersgemäß erörtert, welche Kriterien zur Leistungsbewertung herangezogen werden (Transparenz der Beurteilungskriterien). Diese werden jedoch von Thema zu Thema verschieden sein. Generalisierte Beurteilungskriterien sind deshalb nur schwer zu benennen.

Die Leistungen werden in einer geeigneten Dokumentationsform festgehalten (Forscherheft, Plakate, Mappen, etc.) Es ist wichtig, darin die jeweiligen Lernprozesse und die Lernergebnisse zu dokumentieren und die Wege und Kontexte des Lernens widerzuspiegeln.

In den Klassen 3 und 4 werden ein Heft und eine Mappe verwendet. Insbesondere die Heftführung ist ein wichtiges Leistungsmerkmal.

 

  

3.2.5. Religion (Version 2017)

Der Religionsunterricht orientiert sich an den gültigen Lehrplänen und Richtlinien. Die neuen Lehrpläne sind seit Schuljahresbeginn 2008/2009 in Kraft gesetzt und sind eine Weiterentwicklung der allgemeinen Richtlinien zur Erprobung aus dem Jahre 2003.
Daraus ergibt sich die Evaluation des Schulprogramms. Außerdem haben sich Änderungen ergeben bezüglich des Unterrichtes in Klasse 1/2. Dort erhalten die Kinder ökumenischen Religionsunterricht.
Didaktische und methodische Grundsätze
Heute geht man im Religionsunterricht zunehmend davon aus, dass Kinder in der Schule unter Umständen zum ersten Mal religiösen Inhalten und der Kirche im Gottesdienst begegnen. Dies stellt den Religionsunterricht vor neue Aufgaben:
Es geht um das Verstehen und Erfahren von christlichem Glauben, in dessen Mitte das Bekenntnis zu Jesus Christus steht.
Den Schülern soll ihr Verhalten in Bezug auf Religion und Glaube bewusst gemacht und so erprobt und eingeübt werden, dass Fragen nach dem Leben und der Welt aus der Sicht der christlichen Botschaft geweckt werden.Grundlegendes und unverzichtbares Unterrichtsprinzip des Religionsunterrichtes beinhalten ein hohes Maß an Korrelation und Mehrdimensionalität. Dabei müssen sich die Inhalte des Unterrichts aufeinander beziehen und mit der Lebenswirklichkeit der Kinder vernetzen. Ein wesentlicher Aspekt ist in besonderem Maße der Einbezug von biblischen Texten in den Unterricht.Neu in den Blickpunkt genommen ist die Orientierung an Kompetenzen. Der Kompetenzerwerb und die daraus festgelegten Kompetenzerwartungen stehen jetzt im Zentrum unterrichtlichen Handelns. Sie weisen die anzustrebenden Ziele aus und geben Orientierung für die Differenzierung.
Damit ist eine veränderte Sichtweise auf Unterricht und Lernen notwendig. Der Unterricht soll den Kindern neue Sichtweisen auf ihre Lebenswirklichkeiten eröffnen. Durch verschiedene Identifikationsangebote finden sie Wege, sich aus dem christlichen Glauben heraus, ihre Welt neu zu erschließen.Ökumene und Schulgottesdienste
Der Grundschule Netphen ist es ein besonderes Anliegen, die ökumenische Zusammenarbeit zu fördern und zu vertiefen.
Daher finden alle Schulgottesdienste in einem ökumenischen Rahmen statt.
Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit an der Grundschule bildet die gemeinsame Feier und Mitgestaltung der Gottesdienste für alle Schulstufen.
Daher wird zu Beginn eines Schuljahres im Rahmen einer Fachkonferenz gemeinsam mit Vertretern beider Kirchengemeinden, Religionslehrern und Elternvertretern aus den vier Jahrgangsstufen der Plan für die Durchführung von Gottesdiensten erstellt.Folgendes Konzept für Gottesdienste hat sich an der Grundschule Netphen seit Jahren bewährt:• Für die Schulanfänger wird in jedem Jahr ein ökumenischer Einschulungsgottesdienst am ersten Schultag gestaltet.• Für die zweiten Schuljahre ist in der Zeit zwischen Weihnachten und Ostern ein ökumenischer Gottesdienst vorgesehen.• Die dritten Schuljahre feiern in der Vorweihnachtszeit einen ökumenischen Gottesdienst.• Ein gemeinsamer ökumenischer Abschlussgottesdienst der vierten Schuljahre findet in der letzten Woche des Schuljahres in einer der Pfarrkirchen Netphens statt.Medien
Vielfältige Medien (z.B. Kett-Material, Psalmenkartei, Friedenskreuz, Dias, Folien und CDs), Filme eröffnen unterschiedliche Zugangsweisen zu den Lerninhalten.
Die Kollegen beider Standorte tauschen vorhandene Medien aus und aktualisieren den Bestand fortlaufend.Schulinternes Curriculum für die Fächer Katholische Religionslehre und Evangelische ReligionslehreDie GS Netphen hat anhand der gültigen Lehrpläne ein schulinternes Curriculum erarbeitet.
Aufgrund der Vereinbarung der Fachkonferenz Religion wurden Themen für das Curriculum ausgewählt, die den Lehrplänen beider Konfessionen entsprechen. Die Zuordnung zu den Bereichen des Faches ist zunächst dem katholischen Lehrplan zugeschrieben. Kursiv geschrieben sind die entsprechenden Bereiche für das Fach Evangelische Religion.

Jahrgangsstufe 1 und 2Bereich 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Nach sich und den anderen FragenMiteinander leben
• Segnung der Kinder Mt 10, 13-16
• Ich bin ich
• Streiten und Versöhnen
• lernen biblische Texte
von der Sorge Gottes und der Zuwendung Jesu zu den Menschen kennen und beziehen sie auf ihre eigenen Erfahrungen
entdecken ihre eigenen Fähigkeiten und tauschen sich darüber aus
Über das Zusammenleben nachdenkenMiteinander leben
• soziale Berufe und Heilige: Sankt Martin, Nikolaus
• beschreiben Erfahrungen im Zusammeneben mit anderen und vergleichen sie
• entdecken in menschlicher Fürsorge Zeichen der Liebe Gottes
• Nach Gott suchen und fragenGott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
Ausgewählte Kinderbücher zum Thema
erkennen, dass wir von Gott nur bildhaft sprechen können
Die Welt als Schöpfung Gottes deuten
Wir leben in Gottes Schöpfung
• Psalm 104
• Schöpfungsspaziergang
• bringen Freude, Lob und Dank über die Schöpfung in verschiedenen Gestaltungsformen zum Ausdruck
• nehmen die Welt um sich herum bewusst wahr
• wissen, dass Christen Gott als Schöpfer bekennen Bereich 3.2 Religion und Glauben im Leben der Menschen
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Symbole, Bilder und Sprechweisen verstehen lernenGott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• Symbol Hand
• Das Gleichnis vom verlorenen Schaf Lk 15, 1-7Bereich: Gott begleitet auf dem Lebensweg
• erzählen von der Bedeutung einiger religiöser Symbole
• deuten alltägliche und biblische Bildworte
Den Glauben an Gott zum Ausdruck bringenGott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• eigene Gebete schreiben
• das Vaterunser
• formulieren eigene Gebete und Gebete der Bibel als Möglichkeit sich Gott anzuvertrauen
• unterscheiden Gebetsanlässe Bereich 3.3 Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen Überlieferungen
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Zum Alten Testament: Aus dem Buch Genesis und dem Buch ExodusGott begleitet auf dem Lebensweg
• Berufung Abrahams Gen 12, 1-3
• Die Josefgeschichte in Auszügen Gen 37; 39-41
• geben den Weg des Volkes Israel in eigenen Worten wieder und deuten diese Erzählungen als Erfahrung der sorgenden Führung Gottes
• zeigen auf, wie Menschen in ihrem Weg auf Gott vertraut haben
• deuten eigenes Leben und Erleben aus der Perspektive des Wegmotives und entschlüsseln dessen vergleichende BildspracheDas Neue Testament: Aus den Kindheitsgeschichten Jesu von Nazareth• Die Geburt Jesu Lk 2, 1-20
Bereich: Gott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• Zachäus Lk 19, 1-10
Bereich: Jesus lebt und verkündet das Gottesreich
• Berufung der ersten Jünger Lk 5, 1-11
Bereich: Jesus lebt und verkündet das Gottesreich
• die Ostergeschichte in Auszügen
• Die Umwelt JesuBereich: Jesus Christus begegnen
• geben in Auszügen die Kindheitsgeschichten wieder
• beschreiben, wie Jesus Menschen begegnet ist und deren Leben verändert
• kennen biblische Geschichten, in denen Jesus Menschen in seine Nachfolge ruft
• geben Geschichten vom Leiden und Sterben Jesu, sowie den Auferstehungs-erzählungen in Auszügen wieder
• deuten die Weihnachts-geschichten aus dem NT unter dem Aspekt der Menschwerdung Gottes
• wissen, dass Frauen und Männer Jesus gefolgt sind
• benennen als Kernaussage, dass Jesus unterschiedslos auf Menschen zugegangen ist
• deuten Ostern als Begegnungserfahrung auf dem Weg aus Trauer, Angst und Tod zu Mut und neuem Leben Bereich 3.4 Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Leben und Glauben in Gemeinde und KircheMiteinander leben
• Wir lernen unsere Kirche kennen
• Schulgottesdienst feiern
• Rituale und gemeinsame Feste
• erkunden einen Kirchenraum und beschreiben und deuten einige Elemente der Innengestaltung
• kennen die Kirche als Ort der Versammlung und Feier
• beschreiben Erfahrungen mit Ritualen und Festen
• beschreiben Elemente gottesdienstlicher Feiern und ihre liturgische Gestaltung
• benennen Feste im Kirchenjahr und deuten sie als Erinnerung an Gottes Zuwendung Bereich 3.5 Maßstäbe christlichen Lebens
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Maßstäbe christlichen LebensMiteinander leben
• Vergebung erfahren: Zachäus
• Streit und Vergebung
• Vorbilder: Nikolaus, St. Martin, Elisabeth, Mutter Theresa
• beschreiben Fehler und Versagen im menschlichen Leben
• zeigen an eigenen Erfahrungen, wie wichtig Versöhnung ist
• geben Jesu Botschaft von Gottes Vergebungsbereitschaft in eigenen Worten wieder
• erzählen von Menschen, die Gottes Liebe in ihrem Leben sichtbar machen und sich vorbildlich für andere einsetzen
• benennen den Lebensweg von Heiligen und deuten deren Feste Jahrgangsstufe 3 und 4Bereich 3.1 Ich, die anderen, die Welt und Gott
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Nach sich und den anderen fragen
• Leben und Tod anhand von ausgewählten Bilderbüchern
Bereich: Gott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• Heilung eines Gelähmten Mk 2, 1-12
Bereich: Jesus Christus begegnen
• Krankheit und Behinderung
Bereich: Gott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• bringen freudige und schmerzhafte Erlebnisse zum Ausdruck und teilen Erfahrungen im Umgang mit diesen Erlebnissen einander mit
• entdecken in biblischen Texten Gottes bedingungslose Annahme jedes Menschen und bringen diese auf verschiedene Weise zum AusdruckÜber das Zusammenleben nachdenkenMiteinander leben
• der barmherzige Samariter Lk 10, 25-37
• Die goldene Regel
• Regeln im Alltagsleben
• zeigen Einfühlungsvermögen im Hinblick auf Verwirklichung von Gottes- und Nächstenliebe in ihrem Alltag
• stellen Bezüge her zwischen biblischen Weisungen und dem Zusammenleben der Menschen
Nach Gott suchen und fragen
Gott begleitet auf dem Lebensweg
• Mose Ex 3,14
• Theologisieren und Philosophieren
• kennen die Übersetzung des Gottesnamens Jahwe und verwenden ihn bei der Deutung biblischer Texte
• beschreiben Gott als Retter und Befreier Israels aus der UnterdrückungDie Welt als Schöpfung Gottes deutenWir leben in Gottes Schöpfung
• Schöpfung Gen 1-2,4a
• Evolution
• Lektüre des Buches: Noah und die Arche
• deuten die besondere Stellung des Menschen in der Schöpfung
• fragen: „Woher kommt die Welt?“ und bedenken die Antworten der Bibel und der Naturwissenschaften nach Herkunft und Zukunft der Welt Bereich 3.2 Religion und Glauben im Leben der Menschen
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Symbole, Bilder und Sprechweisen verstehen lernen
• Symbole Weg, Brot, Baum oder Hand
Bereich: Jesus Christus begegnen
• Das Gleichnis vom Senfkorn Mk 4, 30-32
Bereich: Jesus lebt und verkündet das Gottesreich
• deuten ausgewählte Symbole, Zeichen und Bilder und suchen Bezüge zum eigenen Leben
• deuten die Botschaft Jesu vom Reich Gottes in Gleichnissen und stellen Bezüge zum eigenen Leben herDen Glauben an Gott zum Ausdruck bringenGott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• eigene Gebete schreiben
• das Vaterunser auch auswendig lernen
• kennen wichtige Gebete in der Bibel und bringen ihre eigene Hinwendung zu Gott sprechend, schreibend oder gestaltend zum Ausdruckverschiedene Religionen kennen lernen
Miteinander leben
• Gottes Bund mit Abraham Gen 15, 1-5
• Weltreligionen
• wissen, dass Abraham Stammvater des Glaubens der Juden, Christen und Muslime ist
• benennen wichtige Elemente des jüdischen/muslimischen Glaubens
• stellen Bezüge zwischen Judentum, Christentum und Islam her Bereich 3.3 Das Wort Gottes und das Heilshandeln Jesu Christi in den biblischen ÜberlieferungenBereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Zum Alten Testament: Aus dem Buch Genesis und dem Buch ExodusGott begleitet auf dem Lebensweg
• Abraham und Sara
• Mose
• Die 10 Gebote Ex 19, 1-40, 31
• geben exemplarische Glaubensgeschichten des AT in eigenen Worten wieder
• zeigen an diesen Glaubenszeugnissen, wie Menschen im Vertrauen auf Gott ihr Leben verändert haben
• belegen und verdeutlichen an diesen Erzählungen und den zehn Geboten, dass Gott ein Gott der Freiheit und Gerechtigkeit istAus den Psalmen
entspricht allen Bereichen
• Psalmen zum Loben, Bitten, Klagen und Danken
• erkennen, dass in Psalmen menschliche Grundhaltungen wie Loben, Bitten, Danken, Klagen zum Ausdruck kommen
• gestalten ihre Erfahrungen mit Worten und Bildern der PsalmenDas Neue Testament: aus den Kindheitsgeschichten Jesu von Nazareth
Die Bibel – Das Buch der Bücher
Bereich: Gott sucht den Menschen, Menschen suchen Gott
• Vergleich der beiden Weihnachtsgeschichten Lk 2, 1-20 und Mt 1, 18-25
• Die Huldigung der Sterndeuter
• Speisung der Fünftausend Mt 14, 13-21Bereich: Jesus Christus begegnen
• Das Pfingstereignis
Bereich: Jesus Christus begegnen
• Ostern: Leiden und Auferstehung
Bereich: Jesus Christus begegnen
• Emmaus
Bereich: Jesus Christus begegnen
• geben in Auszügen die Kindheitsgeschichten nach Lukas und Matthäus in eigenen Worten wieder
• deuten die Botschaft des Weihnachtsfestes als Glaubensüberzeugung: Gott wird Mensch und kommt zu den Menschen
• deuten die Weihnachtsgeschichte im Kontext alttestamentlicher Friedensverheißung und unter Einbeziehung der Lichtsymbolik
• erzählen und deuten Geschichten vom liebenden Umgang Jesu mit den Menschen
• beschreiben nach den Berichten der Evangelien die wichtigsten Stationen und Personen von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung
• deuten Jesu Tod als Konsequenz seiner Liebe zu Gott und den Menschen
• deuten die Rolle von Frauen als erste Zeuginnen der Auferstehung Jesu unter Genderaspekten
• stellen an Beispielen dar, dass der Glaube an die Auferstehung Menschen Mut und Hoffnung gibt
• wissen, dass die Bibel eine Bibliothek aus einer Sammlung von Einzelschriften ist
• beschreiben das AT als jüdische Wurzel des christlichen Glaubens
• erläutern, inwiefern das NT die Botschaft von Jesus und die Anfänge der Kirche überliefert Bereich 3.4 Leben und Glauben in Gemeinde und Kirche
Bereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Leben und Glauben in Gemeinde und KircheMiteinander Leben
• Kirche – ein Haus des Lebens
• Evangelisch -Katholisch: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
• Planung eines Gottesdienstes
• Martin Luther
• beschreiben die Innengestaltung der Kirche und erläutern ihre Bedeutung für den Gottesdienst
• kennen die Kirche als Ort der Versammlung und Feier christlicher Gemeinde
• kennen die Anfänge der evangelischen Konfession und stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden großen christlichen Konfessionen heraus
• beschreiben Martin Luthers Glaubensweg als Suchen und Fragen nach Gott im Kontext biografischer Bezüge
• beschreiben Elemente gottesdienstlicher Feiern und ihre liturgische Gestaltung Bereich 3.5 Maßstäbe christlichen LebensBereich Arbeitsschwerpunkte Kompetenzerwartungen
Maßstäbe christlichen LebensJesus lebt und verkündet das Gottesreich
• Bewahrung der Schöpfung
• Schuld und Vergebung: Jona
• Vorbilder: Paulus, Stephanus, Don Bosco, Mutter Teresa…
• unterscheiden und bewerten Grunderfahrungen von Schuld und Vergebung
• finden Belege von Gottes Vergebungsbereitschaft
• entdecken Vorbilder in Menschen, die sich für andere einsetzen und deren Leben sich deshalb als Nachfolge Christi deuten lässt

Leistungsbewertung im Fach Religion
Im Hinblick auf Leistungsbewertung im Religionsunterricht gilt, dass „jeder Mensch in seinem individuellen Menschsein von Gott angenommen ist“ (Richtlinien und Lehrpläne S. 181). Daraus folgt, dass jedem Kind ein eigener, individueller Zugang zu dem Fach Religion und seinen Inhalten gewährt sein muss.
Der Religionsunterricht kann demnach nicht alle Leistungen des Kindes bewerten. Es gilt zu hier zu beachten, dass es „eine messbare und bewertbare äußere Seite und eine nicht messbare und nicht bewertbare innere Seite“ gibt (Richtlinien und Lehrpläne S. 181).
Gerade das Fach Religion leistet einen bedeutenden Beitrag zur Identitätsfindung, Persönlichkeitsentwicklung und zur Erziehung zu Toleranz und Bereitschaft zu sozialem Handeln. Uns ist es daher wichtig, die Freude an dem Fach zu wecken, bzw. aufrechtzuerhalten. Folgende Kriterien sind für die Leistungsbewertung relevant: Die Anstrengungsbereitschaft, Mitarbeit und die schriftliche Ausgestaltung der Themen.

3.2.6. Sport (Version 2017)

Äußere Bedingungen und Umfang des Sportunterrichts
Die Voraussetzungen für den Sportunterricht sind an den beiden Teilstandorten der GS Netphen sehr unterschiedlich.Der Teilstandort Obernetphen verfügt mit einer eigenen und komplett ausgestatteten Sporthalle über ausgezeichnete Rahmenbedingungen, die inhaltlich eine vollständige Umsetzung des Lehrplanes mit 3 wöchentlichen Sportstunden ermöglichen. Nur Außensportanlagen sind nicht in fußläufiger Nähe.Der Standort Niedernetphen besitzt keine eigene Sporthalle. Seit dem Schuljahr 2013/14 nutzt auch dieser Standort die sehr gute Sporthalle in Obernetphen. Der Transport erfolgt mit Sonderbussen. Für Tänze steht auch die Aula der Schule zur Verfügung.Aufgrund der äußeren Bedingungen erteilt der Teilstandort Niedernetphen allen Schuleingangsklassen und den 4. Klassen wöchentlich nur 2 Stunden Sportunterricht. Die 3. Schuljahre erhalten ausschließlich Schwimmunterricht. Jedem Klassenlehrer bzw. jeder Klassenlehrerin ist es frei gestellt, unterschiedlichste Bewegungsübungen mit den Kindern in der Schule zu machen. Hierzu werden die Klassenräume, der Musikraum, die Aula und insbesondere der Schulhof mit seinen Angeboten genutzt.Beide Standorte nutzen gemeinsam das städtische Schwimmbad.Schwerpunkte des UnterrichtesDer Sportunterricht orientiert sich an den gültigen Richtlinien und Lehrplänen.Die Grundschule Netphen möchte allen Kindern Spaß und Freude an der Bewegung vermitteln. Leider müssen vermehrt Kinder erst befähigt werden, sich „richtig“ zu bewegen, da immer häufiger Bewegungsdefizite auftreten.Große Defizite lassen sich im Bereich der „koordinativen Fähigkeiten“, aber auch im Bereich „Miteinander spielen“ feststellen.Schwerpunkt der Schuljahre 1 und 2 ist es, insbesondere die koordinativen Fähigkeiten zu fördern, um motorische Schwächen auszugleichen und so eine gute Ausgangsbasis für das Erlernen neuer Bewegungsformen zu schaffen. Gleichzeitig werden die Kinder durch kleine Spiele auf Mannschaftsspiele vorbereitet.Schwerpunkt der Klassen 3 ist der Schwimmunterricht. Er wird für beide Standorte gemeinsam erteilt. Dadurch bietet sich die Möglichkeit einer vielfältigen Differenzierung nach Leistungsvermögen.Im Lernbereich Schwimmen bereitet die Zensierung große Probleme, da die Kinder noch mehr als in anderen Lernbereichen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule kommen. Hier kann sich die Zensur nur an dem individuellen Lernfortschritt orientieren. Ein Kind, das am Schuljahresanfang Nichtschwimmer ist, wird niemals den Leistungsstand erreichen, den ein Kind bereits hat, das vor Beginn des Schwimmunterrichts das Schwimmabzeichen in Bronze erwarb.Um dennoch ermutigende (und damit nicht am objektiven Leistungsstand orientierte) Zensuren geben zu können, die aussagekräftig bezüglich des Leistungsvermögens im Bereich Schwimmen sind, erhalten alle Kinder eine Bemerkung im Zeugnis, die die Leistungsgruppe/Kompetenzstufe kennzeichnet, auf die sich die erteilte Zensur bezieht

  • AB 1: Das Kind nahm am Unterricht „Wassergewöhnung“ teil
  • AB 2: Das Kind nahm am Unterricht „Wasserbewältigung“ teil
  • AB 3: Das Kind nahm am Unterricht „Wassersicherheit“ teil

Erhalten Klassen zusätzlich zum Schwimmunterricht noch eine weitere Sportstunde, wird eine Gesamtzensur Sport erteilt. Darin wird Schwimmen mit zwei Dritteln und Sport mit einem Drittel gewichtet.In den Klassen 4 ist das Erlernen verschiedener Mannschaftsspiele von besonderer Bedeutung. Sie eröffnen die lebenslangen Chancen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die sowohl gesundheitsfördernd als auch bezüglich sozialer Kontakte wichtig sind.Arbeitsgemeinschaften und WettkämpfeNeben dem Sportunterricht können die Kinder an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften teilnehmen.Die Schule selbst bietet für beide Teilstandorte gemeinsam im ersten Schulhalbjahr eine Fußball – AG und im zweiten Schulhalbjahr ggf. eine Korbball – AG für Mädchen an.In der Sporthalle Obernetphen findet eine Tischtennis – AG in Zusammenarbeit mit dem Verein Tischtennisgemeinschaft Netphen e.V. statt. Sie ist für Schülerinnen und Schüler beider Standorte offen.Wettkämpfe sind elementarer Bestandteil des Sportes. Sie zeigen den erreichten Leistungsstand im Wettbewerb mit anderen. Deshalb beteiligt sich die Schule möglichst an Wettkämpfen mit anderen Schulen Korbballturnier, Fußballturnier, Leichtathletikvergleichskampf, Schwimmwettkampf.Gegen Ende des Schuljahres finden die Bundesjugendspiele auf dem Sportplatz in Dreis-Tiefenbach statt. Alle Klassen üben dafür im Sportunterricht und einmal auch auf dem Sportplatz. Am Übungstag wird die Zeit für den Langstreckenlauf abgenommen. Nur so können wir an einem zweiten Tag gemeinsame Bundesjugendspiele an einem Ort durchführen. Außerdem werden Staffeln zwischen den Klasse gelaufen. Die Staffelsieger und die Kinder, die besondere Leistungen erbracht haben, werden noch auf dem Sportplatz geehrt.Die besten schulischen Leichtathleten bestreiten alljährlich einen Leichtathletik-Vergleichswettkampf der vier Netphener Grundschulen. 

3.2.7. Kunst (Version 2010)

Räumliche und materielle MöglichkeitenIn jedem Schuljahr werden zwei oder drei Wochenstunden Kunstunterricht erteilt. Der Unterricht findet in den Klassenräumen oder im Werkraum (nur am Standort Obernetphen) statt. Die Grundschule Netphen verfügt an beiden Standorten über einen Töpferofen. Verbrauchsmaterial (Tonpapier, Transparentpapier) wird nicht vom Schuletat gekauft, sondern jeder Kunstlehrer sammelt in Absprache mit den Eltern einen Betrag zur Deckung der Unkosten ein.Aufgaben und Akzente des KunstunterrichtesDer Kunstunterricht hat die Aufgabe

  • Freude am praktischen Tun zu vermitteln und zum Gestalten hinzuführen,
  • zu differenzierter Wahrnehmung, zum Verstehen und Beurteilen ästhetisch-kultureller Erscheinungen und Vorgängen zu befähigen,
  • grundlegende fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln,
  • zur Weiterbildung nonverbaler Ausdrucks- und Mitteilungsformen herauszufordern

Neben den ästhetisch-kulturellen Bereichen Zeichnen und Malen, Plastizieren und Bauen, Bilden textiler Formen sowie Bilden und Ausgestalten textiler Flächenwerden auch visuelle Medien (Comics, Filme) zum Gegenstand des Kunstunterrichtes. Der Schwerpunkt der Grundschule Netphen liegt nicht nur auf der kreativen Gestaltung, sondern auch auf der Betrachtung von Kunstwerken und dem Kennenlernen von Künstlern, so dass die Schüler durch ihr Kunstverständnis zu schöpferischer Tätigkeit angeregt werden.Präsentation und Ausstellung von ArbeitsergebnissenDie Ausstellung und Dokumentation von Schülerarbeiten geschieht einerseits in den jeweiligen Klassenräumen, andererseits durch Ausstellung in Wechselrahmen auf den Gängen und auf den Fluren.Leistungsbewertung von ArbeitsergebnissenIn die Leistungsbewertung fließen folgende Grundsätze mit ein:

  • Mitarbeit der Schüler bei der Erarbeitung von Kriterien für die Aufgabenstellung
  • Einhaltung und Umsetzung der Kriterien bei der Bearbeitung der Aufgabenstellung
  • Individuelle Anstrengung des einzelnen Schülers, die gestellten Aufgaben unter Einbeziehung der Kriterien zu bearbeiten.

3.2.8. Musik (Version 2010)

Pädagogisches GrundverständnisDer Musikunterricht der Grundschule Netphen soll in erster Linie die Freude an Musik wecken und nachhaltig fördern. Wir halten es für besonders wichtig, jungen Menschen Musik in der Weise nahe zu bringen, dass sie Lust verspüren, selbst zu musizieren oder das Hören von Musik als Bereicherung ihres Alltags im Freizeitbereich empfinden. Dieses elementare Grundverständnis findet auch seinen Niederschlag in unseren Aussagen zur Leistungsbeurteilung.Die Entfaltung der musikalischen Wahrnehmungs-, Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit steht bei unserer pädagogischen Konzeption im Vordergrund.Das Fach Musik bietet vielfältige Möglichkeiten, Kinder ganzheitlich anzusprechen und zu fördern. Sie werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt und grundlegende Schlüsselkompetenzen wie z. B. Teamfähigkeit, Konzentration, Empathie und Kommunikationsfähigkeit werden ausgebildet und erweitert.Die einzelnen Lerngruppen werden in besonderem Maße musikpraktisch unterrichtet, wie z. B. durch Bewegungsgestaltungen, Instrumentenspiel, Singen, Malen nach Musik, Musik hören usw.Sachliche und fachliche VoraussetzungenBeide Standorte verfügen über optimale räumliche Bedingungen, die es erlauben, auch größere Aufführungen mit Kindern durchzuführen. Vielfältige Instrumente stehen für die Kinder zum Musizieren bereit.Die Schule verfügt leider über keine ausgebildeten Musiklehrkräfte.Die Lehrerinnen und Lehrer, die das Fach unterrichten, tun dies jedoch mit Freude und Engagement, wenn auch ohne die Voraussetzungen, die eine Fachkraft hat.Das schulinterne Curriculum stellt deshalb einen Kompromiss zwischen den fachlichen Anforderungen des Lehrplans und den praktischen Umsetzungsmöglichkeiten vor Ort dar.Besondere musikalische Angebote

  • Verpflichtende Angebote
    Teilnahme an Schulkonzerten des Kreises Siegen – Wittgenstein
    Kinder erleben Musik vorwiegend über Tonträger. Live-Konzerte sind dagegen die Ausnahme. Sie jedoch schaffen eine besondere Motivation, sich mit Musik auseinanderzusetzen. Das Schulamt für den Kreis Siegen – Wittgenstein organisiert alljährlich Konzerte mit großen Orchestern. Die Programme werden unter pädagogischen Aspekten ausgewählt und mit den Fachlehrern so vorbereitet, dass sie optimal in den regulären Unterricht eingebunden werden können. Die Grundschule Netphen nutzt diese Angebote regelmäßig für ihre vierten Klassen.
  • Freiwillige AngeboteZusätzliche musikalische Angebote (freiwillig; mit Freizeitcharakter) unterstützen unsere Bemühungen, die Motivation und Begeisterung für Musik zu wecken.
    Musical – Kids
    Beide Standorte haben einen gemeinsamen Musicalchor (die Musical-Kids) in Kooperation mit der evangelischen Kirche Netphen. Er führt in der Regel jährlich ein Musical auf und wirkt bei Gottesdiensten mit.
    Flötenkurse und Blechbläserlehrgang
    Alle Schüler sollten die Gelegenheit erhalten, ein Instrument zu erlernen und gemeinsam mit anderen zu musizieren. Am Standort Niedernetphen organisiert der Förderverein für jede Klasse einen Flötenkurs zusätzlich zum regulären Musikunterricht. Die Teilnahme ist freiwillig. Er beginnt nach Ablauf der Weihnachtsferien in der Klasse 1 und endet in Klasse 4. 

    Die dafür anfallenden Kosten müssen so niedrig sein, dass alle Eltern sie aufbringen können. Die Kurse sind in den normalen Stundenplan integriert. So können auch Fahrschüler ohne Schwierigkeiten daran teilnehmen.

    In diesen Kursen erlernen die Kinder nicht nur das Musizieren, sondern sie erwerben auch theoretische Kenntnisse, die über den Rahmen des normalen Musikunterrichts hinausgehen.

    Die Schüler erhalten Gelegenheit, ihre musikalischen Fähigkeiten regelmäßig in Schulkonzerten zu präsentieren. Dies kräftigt die Motivation zum Üben und stärkt das Selbstwertgefühl.

    Am Standort Obernetphen können die Kinder der Klassen 4 ein Blechblasinstrument erlernen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Posaunenchor der evangelischen Kirche Netphen.

Schulinternes CurriculumDie Grundschule Netphen hat anhand des gültigen Lehrplans das nachfolgend aufgelistete schulinterne Curriculum erstellt. Dabei wurden die Texte größtenteils wortgleich übernommen.Den Lehrkräften ist es freigestellt, die Musikstücke nach ihrer persönlichen Präferenz auszuwählen, mit denen sie die angestrebten Kompetenzen vermitteln möchten.Kompetenzbereich: Musik machen – mit der Stimme (Schwerpunkt: Lieder kennen lernen)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • singen Lieder auswendig
  • singen überlieferte und aktuelle Lieder zu verschiedenen Themenbereichen (z. B. zum Tages- und Jahresverlauf, zu Feiern und bestimmten Anlässen)
  • singen Lieder verschiedener Gattungen (z. B. Volkslieder, Tanzlieder, Kanons, religiöse Lieder und Schlager)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • singen Lieder aus einem erweiterten Repertoire
  • singen Lieder aus einem erweiterten Repertoire auswendig
  • singen Lieder verschiedener Gattungen (z. B. Song, Quodlibet, RAP)
  • singen mit differenzierten melodischen und rhythmischen Verläufen und Harmonien
  • singen Lieder aus verschiedenen Sprach- und Kulturräumen (z. B. Spirituals und Lieder aus den Herkunftsländern der Kinder)

Kompetenzbereich: Musik machen – mit der Stimme (Schwerpunkt: Lieder mit der Stimme gestalten)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • singen Lieder artikuliert
  • singen locker und anstrengungsfrei
  • singen in einem nach oben erweiterten Tonraum
  • singen in der Gruppe einstimmig sicher, ( tonhöhen- und rhythmusgetreu)
  • gestalten beim Singen Lautstärke, Tempo und Ausdruck angemessen
  • erfinden kurze Lieder

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • singen mit erweitertem Stimmumfang
  • singen in einfachen Formen der Mehrstimmigkeit
  • singen Melodiesequenzen entsprechend Vortragsvorgaben
  • erfinden und gestalten Melodien zu Gedichten, Szenen und Geschichten

Kompetenzbereich: Musik machen – mit Instrumenten (Schwerpunkt: Mit Instrumenten improvisieren und experimentieren)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • gehen mit Stimme und Artikulation spielerisch um (z. B. verschiedene Geräusche erzeugen, Tierlaute imitieren, Menschen karikieren oder Zungenbrecher sprechen)
  • gestalten Sprechspiele und Stimmklangspiele
  • zeichnen die Improvisationsergebnisse auf Tonträger auf und sprechen über sie

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • gestalten – auch eigene – Sprechverse, Gedichte, Szenen und Geschichten klangmalerisch
  • heben rhythmische und melodische Merkmale von Klangspielen und Sprechstücken durch Stimme, Bewegungen, Körperinstrumente und einfache Schlaginstrumente hervor
  • zeichnen die Improvisationsergebnisse auf Tonträger auf und reflektieren sie

Kompetenzbereich: Musik machen – mit Instrumenten (Schwerpunkt: Musik auf Instrumenten spielen)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • spielen auf Körper- und Rhythmus-instrumenten zu einfach strukturierten Musikstücken in angepasster Lautstärke mit
  • entsprechen beim Mitspielen der Spielvorgabe, den Dirigiergesten und einer elementaren Spiel-mit-Partitur
  • begleiten Lieder auf Rhythmusinstrumenten
  • bringen einfache notierte Spielstücke zum Klingen

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • begleiten geeignete Musikstücke auf Instrumenten in angepasster Lautstärke
  • setzen Spiel-mit-Partituren um
  • sprechen über Informationen zum Musikstück und seiner Geschichte
  • begleiten Lieder mit “Bausteinen”

Kompetenzbereich: Musik hören (Schwerpunkt: Musik in ihrer Vielfalt begegnen)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • sprechen über Live-Musik-Erlebnisse in der Schule (z. B. Präsentation von Unterrichtsergebnissen, Schulkonzert, Einladung von Musikern)
  • benennen verschiedene Instrumente (z. B. des Orff-Instrumentariums) und ordnen deren Klänge zu
  • identifizieren Instrumental- und Vokalmusik am Klang und ordnen sie zu
  • unterscheiden hörend elementare Gliederungsprinzipien der Musik (z. B. Wiederholung; Kontrast in Dynamik, Tempo und Tonhöhe) und drücken sie aus (z. B. sprachlich, grafisch, tänzerisch)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • sprechen über Live-Musik-Erlebnisse (z. B. in der Schule, am Ort bzw. in der näheren Umgebung; Musiksendungen in Hörfunk und Fernsehen) und begründen ihre Wertungen
  • benennen Vertreter der Instrumentengruppen (Streich-, Holzblas-, Blechblas- und Schlaginstrumente) und ordnen deren Klänge zu
  • stellen ihre eigene Lieblingsmusik vor und äußern sich über die Erfahrungen mit ihr
  • unterscheiden Musik in ihrer Verschiedenartigkeit mit Hilfe bestimmter Ordnungskriterien; Beispiele für Ordnungskriterien: Zweck, Besetzung. Kulturkreis
  • erkennen grundlegende musikalische Formen (z. B. Liedformen, Rondo, Thema und Variationen)

Kompetenzbereich: Musik hören (Schwerpunkt: Wirkungen von Musik erfahren)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • lassen den Ausdrucksgehalt von Musik auf sich wirken und zeigen dies mit verschiedenen Mitteln (z. B. sprachlich, gestisch, mimisch, motorisch, grafisch)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • lassen den Ausdrucksgehalt von Musik auf sich wirken und zeigen dies mit verschiedenen Mitteln (z. B. sprachlich, gestisch, mimisch, motorisch, grafisch)
  • erklären, welche musikalischen Mittel den Ausdruck bewirken (z. B. Tempo, Lautstärke, Tonhöhe, Klangfarbe)

Kompetenzbereich: Musik hören (Schwerpunkt: Notationselemente verwenden)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • verwenden elementare Notationen lesend oder schreibend als Hörhilfen (z. B. für schrittartigen Rhythmus gleichmäßig angeordnete dicke Punkte; für andauernde Klänge entsprechend lange Linien)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • verwenden grafische und einfache traditionelle Notationen lesend oder schreibend als Hörhilfen (z. B. Viertel-, halbe und ganze Noten, auf- und absteigende Tonfolgen, Lautstärke und Tempobezeichnungen)

Kompetenzbereich: Musik umsetzen (Schwerpunkt: Sich zur Musik bewegen)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • realisieren passende eigene Bewegungsformen zu Liedern und Musikstücken und machen dabei Stimmungen der Musik deutlich
  • setzen nach Vorgaben tänzerische Bewegungen ein und gestalten musikalische Szenen)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • realisieren zur Musik improvisie-rend Bewegungsformen, üben diese und entwickeln sie dabei weiter
  • führen Tänze zu Liedern und Musikstücken aus und gestalten diese
  • entwickeln Tänze nach Vorgaben, setzen selbst entwickelte Tanzideen um und gestalten sie aus

Kompetenzbereich: Musik umsetzen (Schwerpunkt: Musikalische Szenen gestalten)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • gestalten zu Vorlagen musikalische Spielszenen (z. B. Bilder-buch, Märchen, Gedicht, Lied, Spielidee)
  • spielen mimisch und gestisch zu Musik

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • gestalten zu Themen oder Inhalten musikalische Spielszenen mit choreographischen Mitteln
  • spielen szenisch zur Musik

Kompetenzbereich: Musik hören (Schwerpunkt: Musik in Bilder umsetzen)Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseDie Schülerinnen und Schüler

  • visualisieren durch Musik ausge-löste Empfindungen, Stimmungen und Gedanken in Farbe und Form

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Die Schülerinnen und Schüler

  • visualisieren Musik, indem sie Analogien zwischen Klang und bildlicher Darstellung herstellen und über ihre Ergebnisse sprechen

Leistung fördern und bewertenNichts ist erfolgreicher als der Erfolg. Kinder lieben die Fächer, in denen sie Erfolg haben und gelobt werden. In Fächern, in denen man ihnen Misserfolge bescheinigt, “gehen sie aus dem Felde” (Lewin), das heißt, sie arbeiten nur mit aufgrund des äußeren Drucks, nicht jedoch aus eigenem Antrieb.Gerade im Fach Musik aber kommt es uns darauf an, eine intrinsische lebenslange Motivation zu entwickeln. Deshalb muss jede Leistungsbeurteilung pädagogisch sehr behutsam angesetzt werden.Wenn wir wollen, dass junge Menschen selbst musizieren oder hörend einen Zugang zur Musik finden, müssen wir jedem Kind das Gefühl geben, dass es dazu in der Lage ist, wenn es nur will. Deshalb ist die Anstrengungsbereitschaft und Mitarbeit im Fach Musik das oberste Kriterium der Leistungsbeurteilung.Wer beides zeigt, erhält an der GS Netphen mindestens die Zensur befriedigend.Die Zensur verbessert sich weiter, wenn in den beschriebenen Kompetenzbereichen gute Leistungen erbracht werden.Ferner anerkennen wir die Bereitschaft, sich außerunterrichtlich bei den Musical-Kids oder in den Flötenkursen bzw. bei den Blechbläsern zu engagieren.Aber wir anerkennen auch die Mitwirkung in anderen musikalischen Gruppen der Region und ermuntern die Kinder, ihre dort verwendeten Instrumente im Unterricht vorzustellen.Demotivierende Beurteilungen (ausreichend, mangelhaft, ungenügend) erteilen wir nur, wenn Kinder die Mitarbeit im Unterricht weitgehend verweigern oder ihn sogar vorsätzlich stören.Zusatzanmerkung:Wir sind uns bewusst, dass unser Ansatz nicht mit den Aussagen des Lehrplans Musik (S. 95) übereinstimmt, der stärker auf fachbezogene Beurteilungskriterien abhebt. Die dort aufgelisteten Bewertungskriterien finden auch bei uns Beachtung, wenn es um die Zensuren sehr gut, gut und befriedigend geht. Wir setzen jedoch aus den dargestellten Gründen Anstrengungsbereitschaft und Mitarbeit über die fachlichen Leistungen.

3.2.9. Englisch (Version 2017)

3.2.9.1 Ausgangslage
Seit dem Schuljahr 2003/2004 erhalten alle Kinder in der dritten und vierten Klasse zwei Wochenstunden Englisch, seit dem Schuljahr 2008/2009 beginnt der Englischunterricht in der 2. Hälfte des 1. Schuljahres. Die GS Netphen verfügt dafür über 5 Lehrkräfte mit der notwendigen sprachlichen Qualifikation und der fachdidaktischen Ausbildung. Den Anforderungen der gültigen Richtlinien aus dem Jahr 2008 kann damit in vollem Umfang entsprochen werden.
3.2.9.2 Zielsetzungen
“Der Englischunterricht in der Grundschule bildet die Grundlage für ein lebenslanges Fremdsprachenlernen und den Erwerb der Mehrsprachigkeit” (Lehrplan Englisch S. 71).Er ist damit nicht nur bedeutsam für das Erlernen der Englischen Sprache an sich, sondern er vermittelt auch grundlegende und übergreifende Kompetenzen für das Sprachenlernen allgemein. Er ist ein “Modell für das Sprachenlernen insgesamt.” (Lehrplan Englisch S. 71).Damit dies gelingen kann, muss der Englischunterricht das grundlegende pädagogische Prinzip beachten, dass den Kindern eine intrinsische geprägte Lern- und Leistungsmotivation (mit der Ausrichtung “Hoffnung auf Erfolg”, nicht “Furcht vor Misserfolg”) vermittelt wird. So benennt denn ein Leitziel der Lehrpläne auch “die Entwicklung von Interessen und Freude am Sprachenlernen und an fremden Lebenswelten” (Lehrplan Englisch S. 71).Aber auch die weiteren Leitziele orientieren sich an dem Auftrag, ein Modell für das Sprachenlernen allgemein zu sein.Der Englischunterricht dient

  • dem Erwerb, der Erprobung und der Festigung elementarer sprachlicher Mittel
  • der Bewältigung von einfachen Sprachhandlungssituationen
  • dem Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken sowie wirkungsvollen Strategien des Sprachenlernens

Dies geschieht durch

  • handelnde und sprachliche Auseinandersetzung mit kultureller und sprachlicher Vielfalt
  • den Erwerb grundlegender sprachlicher Mittel
  • den Erwerb konkreter kommunikativer Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • die Vermittlung eines verlässlichen Sockels sprachlicher Kompetenzen zur Weiterarbeit in der Sekundarstufe

 3.2.9.3 Lernen und Lehren (vergl. Lehrpläne Englisch S. 71)
Die Lehrpläne machen verbindliche Aussagen zum Lernen und Lehren im Fach Englisch und setzen damit den Rahmen für die Gestaltung des schulinternen Curriculums, der Methodik und auch die Grundlagen der Leistungsbeurteilung.

  • Der Englischunterricht ab Klasse 1 berücksichtigt bereits gemachte Spracherfahrungen und vorhandenes Sprachwissen der Kinder.
  • Ausgangs- und Mittelpunkt des Unterrichts sind Situationen der Sprachverwendung mit Themen aus der Lebenswelt der Kinder.
  • Der Aufbau sprachlicher Kompetenz beginnt mit der Entwicklung rezeptiver Fertigkeiten (Hörverstehen, Hör-Sehverstehen, Leseverstehen) und setzt sich fort über die Wiedererkennung von Wörtern, Wortfolgen und Sätzen in Kontextsituationen.
  • Die grundsätzliche Methodik besteht deshalb in einem überwiegend einsprachig geführten Unterricht und in konkreten Situationen für sprachliches Handeln mit einer interessanten, authentischen und geeigneten Lernumgebung.
  • Die Weiterentwicklung der sprachlichen Kompetenz erfolgt über produktive Fertigkeiten durch Übernahme sprachhandelnder Rollen und durch reproduzierte formelhafte Wendungen ohne Erkennung einzelner Elemente und Strukturen.
  • Das Ziel der Vermittlung einer intrinsischen Lern- und Leistungsmotivation mit der Ausprägung “Hoffnung auf Erfolg” verlangt Rücksicht auf Kinder, die zunächst noch Angst oder Scheu vor dem aktiven Sprechen haben (silent period). Deshalb gilt es abzuwarten, bis sie aufgrund ihres durch Zuhören erworbenen Wissens selbst aktiv werden wollen.
  • Lieder und Reime sind ein geeignetes Instrumentarium für szenisches Spiel und ermöglichen einen hohen rezeptiven und produktiven Sprachumsatz.
  • Auch eine langsame Hinführung zum Lesen kann bereits am Anfang des Lernprozesses stehen, denn geschriebene Wörter oder Texte sind für viele Kinder eine Lern- und Merkhilfe. Ab Klasse 2 ist auch die Nutzung von bildgestützten “childrens dictonaries” sinnvoll.
  • Gleiches gilt für eine langsame Hinführung zum Schreiben. Dabei wichtig ist, dass die Lehrkräfte einen risikofreudigen Umgang mit der Schriftsprache unterstützen, indem sie nur sehr vorsichtige Fehlerkorrekturen verwenden. Über das Schriftbild lassen sich auch Sprachmuster und Sprachstrukturen gelegentlich besser bewusst machen.
  • Nach dem Erwerb erster Grundlagen erfolgt die Weiterentwicklung durch Verwirklichung eigener Redeabsichten der Schüler in bedeutungsvollen Situationen, die Nutzung von Inhaltswörtern (Nomen, Verben, Adjektiven) und Strukturwörtern sowie grundlegenden Satzmustern (Konstruktionsmustern). Erlaubt ist dabei auch Sprachbetrachtung (auch vergleichend) in der Unterrichtssprache Deutsch.
  • Das Gesamtkonzept des Lernprozesses wird dabei als spiralförmige Progression durch Üben, Wiederholen und Umwälzung des Gelernten in sinnvollen neuen Zusammenhängen verstanden. Auf diese Weise vollzieht sich die Entwicklung eines strukturierenden und konstruierenden Umgangs mit der Englischen Sprache aus aufnehmenden und reproduzierenden Aktivitäten.

 3.2.9.4 Orientierung an Kompetenzen
Wie auch die anderen Lehrpläne orientiert sich das Fach Englisch an Kompetenzen.Jedem der vier verbindlichen Bereiche

  • Kommunikation – sprachliches Handeln
  • Interkulturelles Lernen
  • Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln
  • Methoden

sind verschiedene Schwerpunkte zugeordnet.Innerhalb dieser Schwerpunkte formulieren die Richtlinien Kompetenzerwartungen für das Ende der Schuleingangsphase und das Ende der Klasse 4.Zur konkreten inhaltlichen Umsetzung werden die sprachlichen Kompetenzen in Situationen und thematischen Kontexten angewendet und erworben, die der Lebenswirklichkeit der Kinder entsprechen.Der Lehrplan benennt dafür 5 Erfahrungsfelder mit Unterpunkten / Themen

  • 1. zu Hause hier und dort me and my family; my friends; at home and abroad
  • 2. jeden Tag und jedes Jahr through the year; my body and my clothes; food an drinks; special days,
  • 3. lernen, arbeiten, freie Zeit at school; at work; leisure time
  • 4. eine Welt für alle our nature; our environment; children of the world
  • 5. auf den Flügeln der Fantasie fantasy world; fairy tailes

Die Bereiche, Schwerpunkte und Erfahrungsfelder sind verbindlich. Sie wirken bei der Gestaltung komplexer Lernsituationen integrativ zusammen.3.2.9.5 Bereiche und Schwerpunkte3.2.9.5.1 Kommunikation – sprachliches Handeln”Die Schülerinnen verständigen sich auf einfache Art in häufig wiederkehrenden, ihnen vertrauten Alltagssituationen der Schule und ihrer Lebenswelt au Englisch.” (Lehrplan Englisch S. 77)Schwerpunkt: Hörverstehen/ Hör- SehverstehenEin entscheidender Schritt beim Aufbau einer Sprachkompetenz ist das Verstehen. Neue sprachliche Formen und Strukturen müssen zunächst in situativen Kontexten auditiv und visuell wahrgenommen, intern mit Bekanntem abgeglichen und innerlich organisiert werden, ehe sie den Schülerinnen und Schülern für die Sprachproduktion zur Verfügung stehen. Dafür brauchen Schülerinnen und Schüler ein intensives Sprachangebot (Sprachbad) und vielfältige Verstehenshilfen (ausdrucksstarke Mimik, Gestik und Intonation, Realia, Abbildungen). Auf diese Weise erleben die Kinder, dass sie dem Unterrichtsgeschehen folgen können und englischen Geschichten, Hörtexten und Hörsehtexten (Videos) – auch unter Einbezug ihres Weltwissens – wesentliche Informationen entnehmen können.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseHörverstehen/ Hör- Sehverstehen: Die Schülerinnen und Schüler

  • verstehen häufig wiederkehrende classroom-phrases (einfache Aufforderungen, Erklärungen verstehen und für das eigene Handeln nutzen, z.B. take out your… please, point at, fill in…).
  • erkennen einzelne Wörter und Wortfolgen wieder (Reime, Rap, Lieder mit den dazu gehörigen Bewegungen).
  • vollziehen die wesentlichen Handlungselemente von einfachen kurzen (auch authentischen) szenischen und narrativen Texten nach (durch Wort-Bild-Zuordnung von CD).
  • erfassen wesentliche Inhaltsaspekte von authentischen Texten wie Liedern und Reimen und reagieren entsprechend gestisch und mimisch.

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Hörverstehen/ Hör- Sehverstehen: Die Schülerinnen und Schüler

  • folgen den classroom discourse (komplexere Aufforderungen, Erklärungen)
  • verstehen kindgerechte Texte und entnehmen ihnen in Bezug auf Handlungsschritte und Akteure wesentliche Informationen

Schwerpunkt: Sprechen – an Gesprächen teilnehmen und zusammenhängendes SprechenDer Englischunterricht nutzt das natürliche Mitteilungsbedürfnis der Kinder dieser Altersgruppe und bietet ihnen so oft wie möglich Gelegenheiten zum aktiven sprachlichen Handeln.Wenn sie ein gewisses Repertoire an Wörtern und Redemitteln rezeptiv zur Verfügung haben, beginnen die Schülerinnen und Schüler zu sprechen. Sie benutzen Wörter, Ausdrücke und Sprachmuster, die sie zunächst als Ganzes erworben haben und bei der Gestaltung einfacher Dialoge verwenden können.Schülerinnen und Schüler werden ermuntert, sich zuversichtlich in der fremden Sprache auszudrücken und etwas zu riskieren. Sie erfahren, dass eine Verständigung auch dann möglich ist, wenn beim Sprechen noch Fehler gemacht werden. 
Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseSprechen – an Gesprächen teilnehmen: Die Schülerinnen und Schüler

  • antworten auf geläufige Fragen mit Einwortsätzen, chunks und ggf. deutschen Wörter)
  • wenden formelhafte häufig genutzte Frage- und Aussagesätze situationsgerecht an (Begrüßung, Verabschiedung, Geburtstag)
  • spielen kurze geübte Dialoge nach
  • sprechen vertraute Wörter und Sätze mit und nach und tragen kurze bekannte Texte auswendig vor (Reimen, Gedichte, Lieder)
  • nutzen sehr häufig gebrauchte Wendungen, um über sich selbst und Dinge aus dem unmittelbaren Umfeld zu sprechen (my name is…, I like…, my favourite animal is…)
  • sprechen vertraute Sätze zu einer bekannten Bilderfolge

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Sprechen – an Gesprächen teilnehmen: Die Schülerinnen und Schüler

  • beteiligen sich an Unterrichtsgesprächen
  • stellen und beantworten selbstständig Fragen zu Themen aus den Erfahrungsfeldern
  • agieren in Rollenspielen mit bekanntem Wortschatz und bekannten Redemitteln zunehmend selbstständig
  • tragen einfache Texte auswendig vor bzw. lesen darstellend laut (z.B. Gedichte, Chants)
  • beschreiben Personen, Dinge und deren Eigenschaften sowie Handlungen und Gefühle
  • erzählen und berichten mit vertrauten Wendungen über Ereignisse bzw. Erlebnisse

Schwerpunkt: LeseverstehenVerstehens- und Behaltensprozesse werden durch das Schriftbild unterstützt. Vom einfachen ganzheitlichen Wiedererkennen und Zuordnen einzelner Wörter zu Bildern geht die Entwicklung hin zum Sinn entnehmenden und erschließenden Lesen von Sätzen und kleinen Texten. Eine wichtige Rolle spielen hier authentische Materialien wie englische Bilderbücher, Kinderbücher, dictionaries, Zeitschriften, für Kinder entwickelte Internet-Magazine (e-zines) etc.Bei der Initiierung des Leseprozesses ist zu berücksichtigen, dass sich die Kinder in der Schuleingangsphase in unterschiedlichen Stadien des Alphabetisierungsprozesses in der deutschen Sprache befinden und dass von daher eine innere Differenzierung gerade beim Lesen erforderlich ist, um Über- oder Unterforderung zu vermeiden. 
Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseLeseverstehen: Die Schülerinnen und Schüler

  • erkennen einzelne Wörter im Schriftbild wieder und ordnen ihnen die entsprechende Bedeutung zu (Wort- Bild- Zuordnung)
  • erkennen vertraute Wörter wieder und setzen sie zu Kontexten in Beziehung (z.B. Flohmarkt, shopping)
  • setzen einfache, durch Piktogramme unterstützte schriftliche Anweisungen um

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Leseverstehen: Die Schülerinnen und Schüler

  • verstehen schriftliche Aussagen und kurze Erklärungen auf Satzebene in einem bekannten Kontext
  • verstehen kurze Texte und entnehmen die wesentlichen Handlungselemente
  • entnehmen Einladungen, Postkarten etc. wesentliche Informationen

Schwerpunkt: SchreibenDas Schreiben hat unterstützende Funktion für einen ganzheitlichen Spracherwerb. Schülerinnen und Schüler werden zunächst an die Schriftbilder einzelner Wörter und Wendungen herangeführt. Dabei erwerben sie erste Einsichten in regelmäßige Laut- und Buchstabenbeziehungen bzw. Buchstabenfolgen des Englischen. Sie werden so zunehmend vertrauter mit dem Schriftbild bekannter Wörter und erstellen erste eigene kleinere Texte.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseSchreiben: Die Schülerinnen und Schüler

  • schreiben lautlich bereits gesicherte Wörter und einfache Wendungen ab (Wortschatzheft, Wortschatzlisten)
  • übertragen Wörter und einfache Wendungen von der Tafel oder aus Textvorlagen und versehen Bilder mit einer Überschrift
  • nutzen die lern unterstützende Wirkung des Schriftbildes für den eigenen Lernprozess (als Gedächtnisstütze Bilder und Zeichnungen durch das entsprechende Schriftbild ergänzen)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Schreiben: Die Schülerinnen und Schüler

  • beschriften Bilder mithilfe von bekanntem Wortmaterial
  • verfassen kurze Texte durch das Zusammenfügen, Ergänzen und Zuordnen von Satzelementen oder Textbausteinen und fertigen lernunterstützend einfache Notizen an (Stichwörter und Wendungen)

 Schwerpunkt: SprachmittlungIn einem einsprachigen und auf sprachliches Handeln angelegten Unterricht erleben Schülerinnen und Schüler immer wieder Situationen, in denen es sinnvoll und notwendig ist, das Wesentliche von fremdsprachlichen Äußerungen oder Texten in Deutsch wiederzugeben. Dies kann sowohl in der ‚echten’ Unterrichtssituation, wenn ein Kind etwas nicht verstanden hat und ein anderes hilft, als auch in kleinen Rollenspielen stattfinden. Sprachmittlung meint demnach nicht wörtliche Übersetzung, sondern die sinngemäße Wiedergabe von Gehörtem oder Gelesenem.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseSprachmittlung: Die Schülerinnen und Schüler

  • geben Informationen aus einfachen mündlichen englischsprachigen Äußerungen sowie einfachen schriftlichen englischsprachigen Texten mit konkretem Themen- und Situationsbezug sinngemäß auf Deutsch an andere weiter
  • geben einzelne Teilaspekte von Gehörtem auf Deutsch wieder (numbers, colours)
  • erklären einen Arbeitsauftrag oder eine kurze Spielanleitung auf Deutsch (die durch Gestik begleitend besprochen wurde)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Sprachmittlung: Die Schülerinnen und Schüler

  • geben Einzelheiten von Gelesenem auf Deutsch wieder (mit Zuhilfenahme eines Bildwörterbuches)
  • erklären global verstandenes Gehörtes oder Gelesenes anderen auf Deutsch (z.B. die Pointe einer Geschichte)

3.2.9.5.2 Interkulturelles Lernen
“Im Zusammenhang mit den Erfahrungsfeldern sammeln die Schülerinnen und Schüler Informationen und erwerben erste Kenntnisse bezüglich der Alltagswelten, in denen Kinder in englischsprachigen Ländern leben. Auf diese Weise entwickeln sie Aufgeschlossenheit, Verständnisbereitschaft und Toleranz.” (Lehrplan Englisch S. 80)Im Zusammenhang mit dem Spracherwerb entwickelt der Englischunterricht funktionale interkulturelle Kompetenzen, indem er Lerngelegenheiten bietet, die es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, Orientierungswissen aufzubauen und ein Verständnis für andere kulturspezifische Besonderheiten zu gewinnen. Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen erhalten die Kinder Einblick in fremde Kulturen und Lebensweisen. Sie erkennen dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihrer eigenen Situation und den Lebensumständen anderer. In Gesprächen über die mehrsprachige, multikulturelle Wirklichkeit von Kindern im englischen Sprachraum wird ihnen die kulturelle und sprachliche Vielgestaltigkeit der eigenen Lebenswirklichkeit zunehmend bewusster. Dies stärkt die Entwicklung von Aufgeschlossenheit, Verständnisbereitschaft und Toleranz. Eine wesentliche Voraussetzung für das Verständnis fremder Kulturen und Lebensweisen ist Authentizität. An diesem Anspruch müssen sich Themen, Situationen und vor allem Materialien messen lassen. In Frage kommen unterschiedliche Medien (z.B. Kinderlieder, Kinderbücher und multimediale Materialien).Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseLebenswelten erschließen und vergleichen: Die Schülerinnen und Schüler

  • tragen Materialien (Fotos, Texte Werbung) zusammen, die Aufschluss geben über Alltagswelten in englischsprachigen Ländern und gliedern die Materialien nach Erfahrungsfeldern und Themen
  • machen sich mit dem Tagesablauf von Kindern in englischsprachigen Ländern vertraut (z.B. Familie, Freizeit und Schule)
  • kennen Beispiele dafür, welche Lieder Kinder in englischsprachigen Ländern singen, welche Spiele sie spielen, welche Geschichten (Märchen) sie hören und welche Reime und Sprüche dort üblich sind

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Lebenswelten erschließen und vergleichen: Die Schülerinnen und Schüler

  • erweitern ihre Dokumentation von Materialien (Fotos, Texte, Werbung, Tonaufzeichnungen, Videos), die Aufschluss geben über Alltagswelten in englischsprachigen Ländern
  • ordnen den Materialien Überschriften in Stichwortform und kurze Kommentare zu
  • befassen sich differenzierter mit dem Leben in Familie und Schule und häufig wiederkehrenden Situationen (einkaufen, reisen, Feste feiern)
  • setzen sich mit Kinderbüchern und sonstigen Texten auseinander (easy readers), die für Kinder in englischsprachigen Ländern verfasst wurden
  • wissen, dass in Großbritannien Menschen aus vielen Ländern der Welt mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen zusammenleben, und stellen in kurzen deutschsprachigen Phasen des Unterrichts Vergleiche zur eigenen Lebenswirklichkeiten an
  • erkunden, in welchen Teilen der Welt Englisch die Sprache ist, die den Alltag bestimmt, und stellen fest, dass man sich auch in anderen Ländern meist in Englisch verständigen kann

Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseHandeln in Begegnungssituationen: Die Schülerinnen und Schüler

  • kennen einfache Verhaltensweisen in Begegnungssituationen (z.B. Anredekonventionen, Begrüßungsrituale, Glückwünsche)

  Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Handeln in Begegnungssituationen: Die Schülerinnen und Schüler

  • bewältigen einfache Begegnungssituationen, indem sie einige wichtige kulturspezifische Verhaltensweisen (Begrüßungsrituale, Anredekonventionen) personenbezogen anwenden (bei Freunden, Familienangehörigen und bei ihren Lehrern im Gegensatz zu fremden Personen)
  • formulieren Glückwünsche zu Festen, Feiertagen, Geburtstagen
  • nehmen mit Hilfe des Englischen Kontakt zu Kindern außerhalb des eigenen Landes auf (E-Mails, SMS, Postkarten, kurze Briefe)

3.2.9.5.3 Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln
“Die Schülerinnen und Schüler verfügen über eine verständliche Aussprache, einen hinreichend großen Wortschatz und ein verlässliches Inventar an grammatischen Strukturen, um elementaren Kommunikationsbedürfnissen in vertrauten Situationen gerecht zu werden. Sie verwenden grammatische Strukturen soweit korrekt, dass die Verständlichkeit gesichert ist.“ (Lehrplan Englisch S. 81)Beim sprachlichen Handeln entwickeln Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenz im Bereich der Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln; sie erwerben ein begrenztes Repertoire an Wörtern, Redemitteln und basalen grammatischen Strukturen sowie die wesentlichen Laut- und Intonationsmuster.Schwerpunkt: Aussprache und IntonationDie Schülerinnen und Schüler entwickeln von Beginn an eine verständliche und zunehmend angemessene Aussprache und Intonation. Neben der Lehrkraft, die als ‚Modell’ über eine gute Aussprache verfügen sollte, spielen Medien mit authentischen Aussprachemodellen aus dem englischsprachigen Raum eine wichtige Rolle.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseAussprache und Intonation: Die Schülerinnen und Schüler

  • sprechen häufig geübte Wörter und Redewendungen verständlich aus
  • erkennen und imitieren typische Klang- und Betonungsmuster (Fragen und Aussagen richtig intonieren)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Aussprache und Intonation: Die Schülerinnen und Schüler

  • sprechen vertraute Wörter und Redewendungen zunehmend korrekt aus
  • übertragen vertraute Klang- und Betonungsmuster auf unbekannte Wörter und Sätze

Schwerpunkt: Wortschatz und RedemittelWortschatz und Redemittel werden im Verlauf der thematisch variierenden Erfahrungsfelder stetig ausgebaut. Der Spracherwerb vollzieht sich somit spiralförmig in Schritten, die Neues mit bereits Gelerntem verknüpfen. Auf diese Weise entsteht ein tragfähiges, auf Wachstum angelegtes Netzwerk an Wörtern, Strukturen und Phrasen, das den Schülerinnen und Schülern effizientes und erfolgreiches kommunikatives Handeln ermöglicht.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseWortschatz und Redemittel: Die Schülerinnen und Schüler

  • machen Aussagen über sich selbst, zu benannten Gegenständen, Eigenschaften und Handlungen, indem sie Nomen, Adjektive und Verben verwenden
  • folgen dem einsprachigen Unterrichtsgespräch und beteiligen sich mit einfachen Strukturen (Einwortsätze und kurze Mehrwortsätze)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Wortschatz und Redemittel: Die Schülerinnen und Schüler

  • beteiligen sich mit einem wachsenden und zunehmend vernetzen Vorrat an Wörtern und Strukturen am Unterrichtsgespräch
  • treffen mit formelhaften Wendungen Aussagen zu bekannten Gegenständen, Eigenschaften, Befindlichkeiten und Handlungen (Nomen, Verben, Adjektive, Strukturwörter)
  • äußern Vorlieben und Abneigungen, machen Vorschläge
  • erarbeiten Wortfelder und Wortfamilien zu bekannten Themen
  • führen, nutzen und ergänzen Wortschatzlisten

Schwerpunkt: GrammatikGrammatische Strukturen und Formen haben dienende Funktion und werden stets im konkreten situativen und inhaltlichen Zusammenhang erworben. Sie spielen eine wichtige Rolle, weil sie den Schülerinnen und Schülern zusammenhängende Äußerungen ermöglichen. Gleichzeitig fördern sie den systematischen und ganzheitlichen Spracherwerb.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseGrammatik: Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen und beschreiben Personen, Gegenstände und Orte (in der 1. und 3. Person)
  • kennen regelmäßige Pluralformen der Nomen (cat – cats)
  • bilden einfache Verneinungen (I like – I do not like)
  • verwenden formelhaft einfache kontextbezogene Fragen (What’s this?)

 
Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Grammatik: Die Schülerinnen und Schüler

  • sprechen über sich und andere, über Personen, Lebewesen, Sachen, Gegebenheiten, Tätigkeiten und Geschehnisse???
  • formulieren in einfacher Form Wünsche, Interessen und Aufforderungen;
  • berichten und erzählen über gegenwärtige und vergangene Ereignisse aus dem eigenen Erfahrungsbereich
  • benutzen dabei u.a. folgende Formen und Strukturen (ohne die grammatischen Bezeichnungen zu kennen) : nouns: singular, plural, limited specified irregular plural forms (men, woman, children ..); pronouns (he/ she, my/ your…); determiners: the, a, an, some, a lot of, this, adjectives: appearances, feelings, adverbs: time, place, verbs (in positive/ negative statements), gerund (I like swimming) und present continuous (He’s swimming.); simple past: frequente Formen der unregelmäßigen Verben: had, was, could,
  • formulieren Entscheidungs- und Ergänzungsfragen (what, where, when, who, do you, have you got, …)
  • stellen einfache Satzverbindungen her (and/ or, but, because)

Schwerpunkt: OrthografieDurch den regelmäßigen Umgang mit Texten wird das Schriftbild bekannter Wörter und Wendungen immer vertrauter. Beim Abschreiben von Wörtern und kleinen Texten wird zunehmend auf die korrekte Schreibweise geachtet. Eine systematische Einführung in die Orthografie findet jedoch erst in den weiterführenden Schulen statt.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseGrammatik: Die Schülerinnen und Schüler

  • schreiben nach Vorlage einzelne Wörter richtig (flashcards)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Grammatik: Die Schülerinnen und Schüler

  • schreiben Sätze und Texte nach Vorlage richtig
  • geben kurze Wörter aus ihrem mündlichen Wortschatz `phonetisch‘ einigermaßen korrekt schriftlich wieder
  • wenden auf Grundlage erster Einsichten in Beziehungen zwischen Lauten und Buchstaben bzw. Buchstabenfolgen Rechtschreibmuster an (Wortgrenzen erkennen, /sh/ im Kontrast zu /sch/, Kleinschreibung der Nomen

3.2.9.5.4 Methoden
“Die Schülerinnen und Schüler setzen zunehmend bewusst Sprachstrategien und ihr Weltwissen ein. Sie wenden ein begrenztes Inventar einfacher Lern- und Arbeitstechniken für selbstständiges sowie kooperatives Lernen an und nutzen dabei verschiedene Medien” (Lehrplan Englisch S. 83).Das Sprachenlernen erfordert

  • die Entwicklung von Lernstrategien und Arbeitstechniken, den Umgang mit Medien
  • die Entwicklung von Sprachbewusstheit im Sinne des Experimentierens mit und
  • das Reflektieren über Sprachen

Dabei findet Methodenlernen nicht als gesonderte Unterrichtsreihe statt, sondern vollzieht sich innerhalb der verschiedenen Lernarrangements/Lernangeboten zu den Erfahrungsfeldern. Hier erhalten die Schüler sprachliche Hilfen (Wortschatz, Strukturen, Textbausteine), die sie im Unterricht nutzen können. Das Wortmaterial wird in einem Wortschatzheft, das ab Klasse 3 eingeführt wird, festgehalten. Auf dieses Heft dürfen die Schüler in Arbeitsphasen jederzeit zurückgreifen, um Texte zu überarbeiten oder Begriffe nachzuschlagen. Die darin festgehaltenen sprachlichen Hilfen bieten den Kindern Sicherheit und Anregung. Ferner werden die Kinder ermutigt, Sprachmaterial, das ihren eigenen Vorlieben und Interessen entspricht, eigenständig zu erarbeiten. Darüber hinaus erhalten die Kinder Wortschatzlisten zum jeweiligen Thema. Diese können mit individuellen Lernwörtern ergänzt werden.Daher bildet der Umgang mit Bildwörterbüchern einen besonderen Schwerpunkt im Bereich des Methodenlernens. Mit diesem Hilfsmittel können die Schüler in offeneren Lernarrangements einen Wortschatz erarbeiten, der ihnen wichtig ist. Damit sind sie affektiv in das Unterrichtsgeschehen involviert und das erarbeitete Sprachmaterial ist für sie bedeutungsvoll. Gleichzeitig lernen sie Laut-Buchstaben-Zuordnungen (Lautsprache) kennen und nutzen die im Anhang aufgeführten Vokabellisten (deutsch-englisch, englisch-deutsch), um einzelne Wörter zielgerichtet nachzuschlagen. Bereits in Klasse 2 wird das Nachschlagen von Wörtern zu einzelnen Themenfelder in das Unterrichtsgeschehen einbezogen, da die Kinder bereits ein deutsches Wörterbuch besitzen, in welchem zu einigen Themen auch englische Begriffe mit Bildern aufgeführt sind.Der selbstständige und sachgerechte Umgang mit dem (Bild-)Wörterbuch ist eine wichtige Lerntechnik für das Sprachenlernen überhaupt.Darüber hinaus werden verschiedene Methoden zum Vokabellernen zum Ende der Klasse 4 vermittelt, um den Schülerinnen und Schülern einen sanften Übergang in die weiterführenden Schulen zu ermöglichen.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseLernstrategien und Arbeitstechniken – Umgang mit Medien: Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen Gestik und Mimik als Verständigungshilfe
  • erschließen Wörter aus dem Zusammenhang
  • nutzen unterschiedliche Behaltensstratgien (z.B. imitieren, auswendig lernen, Verben mit Bewegung verbinden, Wörter im Kontext mit Liedern, Reimen lernen)
  • kennen verschiedene Methoden des Vokabellernens und entscheiden sich für eine (oder mehrere) zum eigenen Vokabellernen
  • nutzen Medien – auch digitale – für das selbstständige Lernen (z.B. picture dictionaries, CD- ROMs)

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Lernstrategien und Arbeitstechniken – Umgang mit Medien: Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen Gestik, Mimik und den situativen Kontext bewusst zur Deutung sprachlicher Elemente
  • erschließen chunks und Textpassagen aus dem Zusammenhang
  • nutzen einfache Notizen und Bilder als Gedächtnisstütze (als Notizzettel beim Rollenspiel)
  • überarbeiten eigene Texte mit Hilfe von Vorlagen
  • dokumentieren und reflektieren Lernfortschritte (Führen eines Lerntagebuchs, Portfolios)
  • nutzen Hilfsmittel zunehmend selbstständig (Karteikarten, Wortfelder, Bildwörterbücher, digitale Medien)
  • verwenden Medien zunehmend auch zur Selbstkontrolle (interaktive Lernprogramme)

Schwerpunkt: Language awarenessDie Schülerinnen und Schüler erkennen von Anfang an Bezüge zwischen der deutschen Sprache und der Fremdsprache und setzen sich aktiv mit sprachlichen Phänomenen auseinander, die ihnen auffallen. Ausgehend von ihren individuellen sprachlichen Voraussetzungen bilden sie Hypothesen über die fremde Sprache, deren Tragfähigkeit sie in neuen Interaktionen erproben und die sie, wenn sie sich als tauglich erweisen, in ihr Handlungsrepertoire aufnehmen.Indem sie lernen, sich in der Klasse zunehmend über Sprachen und Sprachenlernen auszutauschen, entwickeln sich Sprachbewusstheit (language awareness) und Sprachlernbewusstheit (language learning awareness) als Grundlage für weiteres Sprachenlernen.Kompetenzerwartungen am Ende der SchuleingangsphaseExperimentieren mit und Reflektieren über die Sprache: Die Schülerinnen und Schüler

  • aktivieren ihr Weltwissen zu Erschließung von sprachlichen Kontexten
  • nutzen Klangähnlichkeit zum Deutschen

Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 4Experimentieren mit und Reflektieren über die Sprache: Die Schülerinnen und Schüler

  • aktivieren ihr sprachliches Vorwissen- einschließlich bekanntem Wortschatz (Assoziationen zu einem Thema sammeln)
  • vergleichen einzelne sprachliche Phänomene und finden Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Englisch und Deutsch heraus
  • experimentieren mit Sprache und erschließen dadurch Regelhaftigkeiten und wenden diese an

3.2.9.6 Leistungsmessung und Leistungsbewertung
Die GS Netphen hat sich auf folgendes Konzept geeinigt:Die Leistungsbewertung bezieht sich auf alle Bereiche des Faches, wobei die Schwerpunkte Hörverstehen/Hör-Sehverstehen, Leseverstehen und Sprechen vorrangig berücksichtigt werden. Die Kommunikationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit, Spontaneität und Verständlichkeit sowie Verfügbarkeit über elementare Redemittel sind hier entscheidende Kriterien. Die Überprüfung der Sprechfähigkeit kann über Einzel-, Partner- oder Gruppengespräche erfolgen. Das Kriterium der sprachlichen Richtigkeit wird nicht außer Acht gelassen, aber zurückhaltend gewichtet.Die Leistungsbewertung orientiert sich inhaltlich an den im Lehrplan beschriebenen Kompetenzerwartungen am Ende der Schuleingangsphase und am Ende der Klasse 4, die gleichzeitig Perspektive für die Unterrichtsarbeit sind. Grundlage der Leistungsbewertung sind alle von der Schülerin oder dem Schüler erbrachten Leistungen.In der Schuleingangsphase werden die Leistungen hinsichtlich der Kompetenzerwartungen am Ende der Klasse 2 ausschließlich im Lernprozess beobachtet und von der Lehrkraft in einem Beobachtungsbogen pro Erfahrungsfeld (siehe Anhang) dokumentiert.Es werden keine schriftlichen Arbeiten in der Schuleingangsphase verfasst.Der Beobachtungsbogen ist zugleich der Ansatz für weitere individuelle Förderungen. Er wird für jedes Kind und jedes “Erfahrungsfeld” neu angelegt.In den Klassenstufen 3 und 4 stützt sich die Leistungsbewertung im Wesentlichen ebenfalls auf einen Beobachtungsbogen, der um einige Kriterien im Vergleich zu der Schuleingangsphase erweitert wurde. Hinzu kommen kurze, schriftliche Lernstandserhebungen, die Einzelleistungen dokumentieren, z.B. in Form von Zuordnungsaufgaben und Multiple-Choice-Aufgaben. Diese sollten den Zeitraum von 15 Minuten nicht überschreiten.In einem Schulhalbjahr sind bis zu 3 schriftliche Überprüfungen vorgesehen.Zwei dieser 3 Lernstandserhebungen werden standortübergreifend und zeitnah (innerhalb einer Woche) geschrieben.Die Vereinbarung über den Zeitpunkt und das Erfahrungsfeld wird zu Beginn eines Schulhalbjahres gemeinsam festgelegt. Die Gesamtzensur Englisch setzt sich danach wie folgt zusammen:Beobachtungsformular für das Fach Englisch (Klassen 1 und 2)Name des Kindes: ________________________Erfahrungsfeld: ________________________  Bemerkungen:Beobachtungsformular für das Fach Englisch (Klassen 3 und 4)Name des Kindes: ________________________Erfahrungsfeld: ________________________    

 
Hörverstehen: 20%
Sprechen: 30%
Leseverstehen: 20%
Schreiben: 20%
Methoden: 10%
Hör-/Hörsehverstehen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Aus Äußerungen und Hörtexten Informationen entnehmen          
Sprechen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Einfache sprachliche Mittel anwenden: Einzelwörter und formelhafte Wendungen          
Kommunikationsstrategien gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Sich mithilfe von Mimik und Gestik verständlich machen          
Hörverstehen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Lässt sich auf Einsprachigkeit ein          
Erfasst den Inhalt von Gehörtem mithilfe von Mimik und Gestik und reagiert nonverbal          
Ordnet einem Wort/Satz ein Bild zu          
Versteht Schlüsselwörter in einem gehörten Text          
Versteht Einzelheiten in einem vertrauten kurzen Text          
Versteht die globale Bedeutung eines Textes          
Sprechen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Spricht typische Lautmuster richtig nach          
Benennt Gegenstände, Bilder und pantomimisch dargestellte Aktionen          
Benutz einfache, vorher geübte Wendungen und Strukturen          
Äußert sich im Rahmen der erarbeiteten Redemittel situationsgerecht          
Formuliert eigenständig Mitteilungen und Fragen          
Verfügt über angemessene Aussprache und Intonation          
Leseverstehen gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Ordnet das Klangbild einem bekannten Schriftbild zu          
Ordnet das Schriftbild dem entsprechenden Bild zu          
Versteht bekannte und mit Bildern unterstützte Anweisungen/Texte und setzt diese um          
Versteht bekannte Texte und kann diese ggf. gestaltend lesen          
Entnimmt gezielt Informationen aus kurzen schriftlichen Texten          
Schreiben gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Schreibt Wörter und kurze Sätze sicher ab          
Beschriftet selbstständig anhand einer Vorlage          
Erstellt eigenständig kurze Texte aus bekannten Satzbausteinen          
Lern- und Arbeitstechniken gar nicht kaum weitgehend sicher Bemerkungen
Ordnet Wörter Wortfeldern zu          
Sucht und nutzt selbstständig Hilfsmöglichkeiten (Bildwörterbuch)          
Findet Möglichkeiten sich mitzuteilen (Gestik, Mimik)          
Reflektiert und schätzt eigene Fähigkeiten richtig ein          
           
 
 
 
 

3.2.10 Einsatz von Medien (Medienkonzept) (Evaluierte Version 2010)

3.2.10.1 VorbemerkungenNeue Technologien haben in den letzten Jahren unseren Alltag und vor allem unsere Berufswelt verändert.Früher war die Fähigkeit zum Umgang mit dem Computer eine zusätzliche Qualifikation. Heute ist sie die Voraussetzung für sehr viele Berufe.Nach Einschätzung von Arbeitsmarktexperten wird künftig niemand mehr eine berufliche Chance haben, der nicht mit dem Computer und dem Internet umgehen kann. Deshalb stehen alle Schulen in der Verpflichtung, ihre Schüler so früh wie möglich zu befähigen, Computer sachgerecht zu bedienen, ausgewählte Software sinnvoll zu nutzen und kompetent mit dem Internet umzugehen.Dies dient sowohl dem sachbezogenen wie auch sozialen Austausch von Kindern und Jugendlichen untereinander und fördert den Aufbau von Kommunikationsstrategien.Es wäre jedoch falsch, ein Medienkonzept ausschließlich auf neue Medien zu begrenzen. Nach wie vor gehören auch Printmedien zu den wichtigen Informationsquellen. Dazu kommen Radio- und Fernsehen, über die Kinder wichtige Informationen erhalten.Ein Medienkonzept muss dazu führen, dass Kinder lernen, alle Medien zu nutzen, jedoch auch ihre Gefahren und Grenzen einzuschätzen lernen.Das Medienkonzept wird zwar als eigener Punkt im Schulprogramm aufgeführt, es ist jedoch stets interdependent mit den Fachlehrplänen (insbesondere Sprache) und dem allgemeinen Erziehungsauftrag der Schule.
3.2.10.2 Zielvorgaben der GS Netphen bezüglich des ComputereinsatzesDie Richtlinien und Lehrpläne besagen, dass die Kinder zum Umgang mit dem Computer befähigt werden sollen.Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Zielrichtungen:

  • Kinder lernen den Computer zu bedienen und mit verschiedenen Programmen (z. B. einer Textverarbeitung) umzugehen.
  • Kinder lernen den Computer als Medium zu nutzen
    • als Rechercheinstrument aus dem Internet und installierten Enzyklopädien
    • zum Üben von Unterrichtsinhalten mit Hilfe ausgewählter Lernsoftware zu den Fächern Sprache, Mathematik oder Sachunterricht.

Deshalb ist eine dem Alter entsprechende Schulung in Anwendungsprogrammen (z.B. einer Textverarbeitung, Lernprogrammen) in den Aufgabenkatalog der Primarstufe hineingewachsen.Sie sollte jedoch nicht lehrgangsmäßig geschehen, sondern im Rahmen von projektorientiertem Arbeiten vorsichtig entwickelt werden.Der PC wird im Unterricht als ein Medium von vielen eingesetzt. Während die eine Gruppe z.B. mit Karteikarten übt, arbeitet die andere am PC.So lernen die Kinder ihn als sinnvollen Helfer schätzen. Sie erwerben das notwendige grundlegende Wissen die notwendigen Fertigkeiten für den Einsatz von Rechnern, so dass weitere autodidakte Lernprozesse möglich sind.Das Medienkonzept der GS Netphen (und eigentlich aller didaktischen Ansätze für die Primarstufe / vergl. hierzu “Ausstattung für das Lernen mit neuen Medien”, Leitfaden für Schulen und Schulträger, herausgegeben von der e-nitiative.nrw.de, 2001) sieht keine Computerräume vor. Stattdessen wurden in jedem Klassenraum oder in Nebenräumen Medienecken eingerichtet, um der pädagogischen Intention Rechnung zu tragen.Abhängig von der Stellenbesetzung der GS Netphen können zusätzlich Computer-AG`s angeboten werden, an der Kinder der Klassen 3 und 4 und möglicherweise auch schon Experten der Jahrgangsstufen 1 und 2 abwechselnd teilnehmen und ihre diesbezüglichen Kompetenzen erweitern.Eine größere Bedeutung kommt jedoch der alltäglichen Nutzung des Computers im Rahmen des differenzierenden Unterrichts zu, bei der jede Lehrkraft die Aufgabe der Medienerziehung übernimmt.Dies setzt natürlich unter anderem voraus, dass sie selbst mit einem Rechner umgehen kann. Jeder verantwortungsbewusste Pädagoge wird selbst für seine Weiterbildung sorgen. Die Schule, der Kreis Siegen – Wittgenstein und das Land NRW bieten dazu Hilfen.
3.2.10.3 Zielvorgaben der GS Netphen bezüglich weiterer Medien
Zur Vorbereitung auf eigenständiges lebenslanges Lernen müssen Kinder dazu befähigt werden, alle verfügbaren Medien kritisch zu nutzen. Zeitungen, Bücher, Fernsehsendungen und Radioberichte sind dabei ebenso wichtig wie das Internet. Dies muss Kindern deutlich werden, um eine Überschätzung der digitalen Informationsquellen zu verhindern. Die Schülerinnen und Schüler sollten jedoch auch erkennen, wo Grenzen und Gefahren liegen.Medien können nicht nur informieren, sondern auch manipulieren, verführen und betrügen. Dies muss Kindern bewusst werden, in dem man mit ihnen die Interessen der Verfasser und Produzenten beleuchtet.
3.2.10.4 Medienausstattung der GS Netphen
Zur Umsetzung des dargestellten Medienkonzeptes benötigt die Schule eine qualitativ hochwertige Ausstattung.An jedem Teilstandort ist eine umfangreiche Verweil- und Ausleihbücherei vorhanden. Sie enthält sowohl Belletristik als auch Sachbücher und wird jährlich erweitert.Jeder Klasse stehen ferner so viele (möglichst internetfähige) Rechner zur Verfügung, dass jeweils 25% der Kinder gleichzeitig damit arbeiten können.Mindestens einmal pro Jahr findet eine “Medienkonferenz” statt, bei der neue Medien und Materialien gesichtet und bewertet werden, um so eine Auswahl für die Weiterentwicklung zu treffen.

3.2.11. Betreuung von Schaustellerkindern (Evaluierte Version 2010)

Die Grundschule Netphen ist Stützpunktschule für Kinder beruflich Reisender (Schausteller, Zirkusangehörige und Fahrende). Wie alle Stützpunktschulen hat sie eine Betreuungslehrkraft, die für die schulische Betreuung dieser Kinder organisatorisch und inhaltlich verantwortlich ist, Kontakte knüpft und Informationen verarbeitet.Bei der Einschulung in der Stammschule (Schule am Wohnort oder im Winterquartier) erhält jeder Schüler ein Schultagebuch mit Schulbesuchskalender und Lernfortschrittbogen. Jedes Kind muss individuell nach seinem Lernfortschrittbogen unterrichtet werden. Die Stammschule erhält anschließend eine Kopie des Lernfortschrittsbogens, auf dem vermerkt wird, welche Inhalte das Schaustellerkind bearbeitet hat. Die von der Stammschule ausgegebenen Schulbücher (aufgelistet im Schultagebuch) sollen auch in der Stützpunktschule benutzt werden.In der Grundschule Netphen wird während der Besuchszeit der Schaustellerkinder (Maimarkt / Keilerfest / Zirkus-Winterquartier) der Förderunterricht der jeweiligen Klassen für diese Kinder zur Verfügung stehen, damit sie in Sprache und Mathematik individuell unterrichtet werden können.

3.3. Konzept der flexiblen Schuleingangsphase (Version 2017)

3.3.1 Vorbemerkungen

Alle Kinder sind verschieden! Das macht sie so interessant, so liebenswert und den Beruf des Pädagogen so spannend. Sie haben unterschiedliche Begabungen, jeweils andere Stärken und Schwächen. Ihre Entwicklung verläuft in ganz individuellen Zeitrastern und Wegen. Wenn Kinder eingeschult werden, dann kommt keine Gruppe gleichförmiger Jungen und Mädchen, sondern wir treffen auf jeweils einzigartige Individuen.Darauf müssen wir uns einstellen und jedes Kind dort abholen, wo es bezüglich seiner Entwicklungen und Neigungen steht. Nur dann werden wir allen Jungen und Mädchen gerecht. Dies geschieht durch Individualisierung und Differenzierung.Dazu zählt

  • dass wir Kindern unterschiedlich viel Zeit zugestehen, um die beiden ersten Schuljahre zu durchlaufen,
  • dass nicht alle Kinder zur gleichen Zeit den gleichen Lernstoff bewältigen können und müssen,
  • dass man Kinder dort bestärkt und zusätzlich fördert, wo besondere Begabungen erkennbar sind,
  • dass man Kindern dort hilft, wo Schwierigkeiten deutlich werden,
  • dass Kinder selbständiges Lernen erlernen (Lernen des Lernens) und damit eine Schlüsselqualifikation in unserer sich schnell wandelnden Gesellschaft erwerben.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse hat das Land festgelegt, welchen pädagogischen Ansprüchen die Arbeit in der Schuleingangsphase gerecht werden muss. Schulen erhalten bei der Umsetzung Entscheidungsfreiheiten bezüglich des Weges, jedoch nicht bezüglich der Ziele.Sie müssen sichern,

  • dass jedes Kind individualisiert gefördert wird
  • dass jedes Kind entsprechend seinem Lernvermögen zwischen einem und drei Jahren in den Klassen 1 und 2 verweilen kann (“individuelle Verweildauer”).

Ob Schulen diese Aufgaben bewältigen, indem sie jahrgangsübergreifende Klassen (eine Kombiklasse 1/2) oder jahrgangsbezogene Klassen bilden, ob sie Mischformen wählen oder noch andere Lösungen finden, das bleibt ihnen überlassen.Wir als Schule haben uns aufgrund der veränderten Bedingungen in der Kindheit und Gesellschaft erneut mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Klassenbildung auseinander gesetzt. In der Schulkonferenz vom März 2017 haben wir uns für das Modell entschieden, von dem wir glauben, dass es für unsere Schülerinnen und Schüler am sinnvollsten ist.Auf Beschluss der Schulkonferenz vom 23.03.2017 werden ab dem Schuljahr 2017-18 an der Grundschule Netphen alle Kinder in jahrgangsbezogenen Klassen unterrichtet.
 

3.3.2. Lernstandsdiagnostik als Basis der unterrichtlichen Arbeit

3.3.2.1 Zusammenarbeit zwischen Schule, Kindergarten und ElternZum Einzugsbereich der Grundschule Netphen gehören sieben verschiedene Kindertagesstätten mit vier verschiedenen Trägern. Die Bereitschaft der einzelnen Kindertagesstätten zur Kooperation ist bei allen Kindertageseinrichtungen vorhanden, die Weitergabe von Informationen zu einzelnen Kindern wird jedoch mit dem Hinweis auf Datenschutz unterschiedlich gehandhabt.Augenblickliche Situation der Kooperation mit den Kindertageseinrichtungen

  • Die Schule und die Kindergärten bereiten zusammen die Informations-veranstaltung für die Eltern der Vierjährigen vor und führen sie in den jeweiligen Kindertagesstätten durch. Bei der Vorbereitung erfolgt alljährlich auch der allgemeine Informations- und Gedankenaustausch zwischen Schule und Kindergärten.
  • Die Schule nimmt vor der Einschulung die Informationen über Lernanfänger entgegen, die die Kindertageseinrichtungen freiwillig weitergeben.
  • Allgemeine Einschulungskonferenzen erfolgen nicht, weil die Kindertages-einrichtungen aus Gründen des Datenschutzes dazu nicht befugt sind. Infolgedessen muss die Schule ihre Informationen zu den Lernständen der einzelnen Kinder selbst erheben.
  • In Fällen, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht, wird die Schule zu gemeinsamen Gesprächen zwischen Kindertageseinrichtung, Eltern und Schule einladen.
  • Alle Kindertageseinrichtungen besuchen mit den angehenden Schulanfängern die künftige Schule.
  • Die Lehrkräfte besuchen (nach Möglichkeit) ihre künftigen Schülerinnen und Schüler in den Kitas.

Die verabredete Kooperation zwischen der Grundschule und den Kitas ist in einem schriftlich fixierten Abkommen festgehalten.

3.3.2.2 Anmeldeverfahren (Bezugspunkt Schulfähigkeitsprofil)Die vorschulische Bildung ist gemeinsame Aufgabe von Eltern und Kindertages-einrichtung. Die Grundschule übernimmt mit der Einschulung die Aufgabe der Kindertageseinrichtung. Vor diesem Hintergrund ist die genaue Kenntnis des kindlichen Entwicklungsstandes wichtig. Dies kann jedoch nur mit präzisen Erhebungsverfahren gelingen. Als Ergebnis der gewonnenen Daten erfolgt dann die schulische differenzierte Förderung in der Schuleingangsphase.Im Zusammenhang mit der Anmeldung (10 Monate vor der Einschulung) ist es zunächst primär wichtig, Defizite im Bereich Sprache festzustellen, um möglicher-weise entsprechende Sprachkurse anzubieten. Außerdem müssen Eltern auf besondere auffällige Probleme hingewiesen werden, die eine spätere schulische Förderung beeinflussen kann. Den Kindertageseinrichtungen kommt dabei aufgrund ihrer langjährigen Beobachtungsmöglichkeit ein hohes Maß an Verantwortung zu.Anmeldeverfahren

  • Die Sekretärin erledigt die Erhebung aller üblichen Daten und informiert die Eltern über die schulischen Betreuungskonzepte und sonstigen Angebote (Offene Ganztagsschule, Verlässliche Halbtagsschule und Arbeitsgemeinschaften).
  • Auf dem Anmeldeformular geben die Eltern (freiwillig) auch an, ob ihr Kind besondere Entwicklungsprobleme hat und sich bereits in Fachbehandlung befindet (z.B. in psychologischer Behandlung, Ergotherapie oder logopädischer Behandlung) oder ob es besondere Medikamente benötigt.
  • Ein Mitglied des Kollegiums führt gleichzeitig mit jedem Kind in einem separaten Raum und in einer freundlichen Atmosphäre ein Kennenlerngespräch durch. Darin werden die Kinder animiert,
    1. von sich selbst, ihrem Kindergarten und ihren Freunden zu erzählen
    2. sich an einem Würfelspiel zu beteiligen
    3. ein Bild zu einem vorgegebenen Thema zu malen
  • Während des Kennenlerngesprächs protokolliert die Lehrkraft ihre Beobachtungen und Ergebnisse auf einem Formblatt vorwiegend im Ankreuzverfahren.
  • Anschließend bespricht die Lehrkraft mit den Eltern das Gesamtbild, das sich aus den Angaben der Eltern und dem ersten Eindruck ergeben hat. Die Eltern erhalten ggf. bereits Hinweise zur besonderen Förderung. Falls die Eltern weitere Angaben zu ihrem Kind machen, werden diese auf dem Beobachtungsprotokoll festgehalten.
  • Die während der Anmeldung erhobenen Daten (Anmeldeformular, Untersuchungsprotokoll, von dem Kind gemaltes Bild) werden aufbewahrt.

 3.3.2.3 Ermittlung der Lernausgangslage in den Entwicklungs- und Lernbereichen in den ersten Schulwochen (bis zu den Herbstferien) und Sicherstellung der Umsetzung erster unterrichtlicher KonsequenzenBereits bei der Anmeldung werden nach dem zuvor beschriebenen Verfahren erste Eindrücke von allen Kindern gewonnen. Dabei ist klar, dass alle künftigen Schulanfänger in den zehn Monaten bis zur Einschulung noch erhebliche Entwicklungssprünge machen werden.SchuleingangsdiagnostikDie Ermittlung der Lernausgangslage ist die Voraussetzung für die individuelle Förderung eines jeden Kindes. Sie muss mit dem ersten Schultag beginnen. Diese Aufgabe übernimmt jede Lehrkraft für ihre Schülerinnen und Schüler, weil sie für die weitere Gestaltung der Individualförderung zuständig ist. In den ersten Schulwochen stellt sie fest, über welche Kompetenzen die Kinder verfügen.ElterngesprächDie Eltern aller Schulanfänger werden zu einem Elterngespräch eingeladen. Sie schildern der Lehrkraft, wie sie selbst ihr Kind sehen, wo sie seine Stärken glauben und wo sie Schwierigkeiten vermuten.

3.3.3 Die flexible Verweildauer

Flexibilisierung der Verweildauer unter Berücksichtigung der verbindlichen Anforderungen nach Klasse 2 – zieladäquate und schulorganisatorische UmsetzungDie Lehrpläne machen genaue Aussagen, welche Kompetenzen am Ende der Jahrgangsstufe 2 in den verschiedenen Fächern und Aufgabenschwerpunkten bezüglich der Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse erreicht werden müssen. Auf dem Weg dorthin schreiten die Kinder unterschiedlich schnell voran.Die Lehrkräfte überprüfen regelmäßig, in wieweit jedes einzelne Kind sich auf diesem Weg entwickelt hat und wo es steht.Die Eltern werden auf den Elternsprechtagen darüber informiert.Grundsätzlich gilt:

  • Die Regelzeit zum Durchlaufen der Schuleingangsphase beträgt zwei Jahre.
  • Wenn ein Kind am Ende dieser Zeit bezüglich der in den Lehrplänen definierten Kompetenzen erhebliche Defizite aufweist, die eine erfolgreiche Mitarbeit in Klasse 3 unwahrscheinlich erscheinen lassen, verbleibt es ein weiteres Jahr in der Schuleingangsphase.
  • Ein Kind wechselt bereits nach einem Jahr in die Jahrgangsstufe 3, wenn es aufgrund des erreichten Lernstandes und seiner sozialen Kompetenzen dort ebenso erfolgreich wie bisher mitarbeiten kann. Bestehen Zweifel daran, dass der weitere Lernweg ebenso erfolgreich verläuft, so verbleibt das Kind in der Schuleingangsphase.
  • Ein Wechsel nach einjähriger Schuleingangsphase wird außerdem nur beschlossen, wenn die Erziehungsberechtigten ausdrücklich zustimmen.

Kooperationsvereinbarung zwischen der Grundschule Netphen und den Kindertageseinrichtungen in ihrem Einzugsbereich

Vorbemerkungen

Die Kindertagesstätten St. Elisabeth (Brauersdorf), St. Antonius (Netphen), Purzelbaum (Netphen), evangelischer Kindergarten Haardt (Netphen), St. Andreas (Eschenbach) und die AWO-Sport-Kita sowie die Grundschule Netphen treffen die nachfolgende Vereinbarung bezüglich der Kooperation zur Gestaltung des Übergangs anlässlich der Einschulung.

Die Beteiligten sind sich der gemeinsamen Verantwortung für die Kinder und deren Eltern bewusst. Es kommt darauf an, dass die Grundschule kontinuierlich an die Arbeit der Kindertagesstätten anknüpft, um so von Anbeginn das Konzept der individuellen Förderung fortzusetzen. Vor diesem Hintergrund verabreden die Beteiligten das nachfolgend dargestellte Informations- und Beratungskonzept. Die Kooperationsvereinbarung beachtet dabei die Vorgaben des Datenschutzes.

1. Gemeinsame Besprechungen

  1. Die Schule informiert über grundsätzliche Änderungen der Arbeitsweisen im Anfangsunterricht.
  2. Die Kitas informieren über grundsätzliche Änderungen bei der Förderung und der Vorbereitung der angehenden Schulkinder.
  3. Es finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen zum Gedankenaustausch über die weitere effektiven Zusammenarbeit statt. Teilnehmer sind Vertreter der Kitas, des Lehrerkollegiums und die Schulleitung. Der Veranstaltungsort ist abwechselnd einer der Schulstandorte bzw. eine der Kitas.

2. Mehrere Informationsveranstaltungen für Eltern der Vierjährigen in den einzelnen Kitas mit Kita-Personal und Lehrkräften

Die Informationsveranstaltungen finden in Kleingruppen in den Kitas statt, weil angjährige Erfahrungen gezeigt haben, dass Eltern bei Informationsveranstaltungen in den Kitas offener nachfragen.

3. Gemeinsame Einzel-Beratungsgespräche im Dreiergremium

Anlässlich der Einschulung von Erstklässlern entstehen immer wieder Situationen, in denen ein Informationsaustausch über einzelne Kinder sinnvoll ist. Er kann gewünscht werden von Eltern, der Kita oder der Schule. Bei Bedarf finden dann Dreiergespräche mit den Eltern der einzelnen Kinder, Kita – Mitarbeiterinnen und Schulvertretern statt.

4. Besuch der neuen Schulanfänger in den Kitas durch Lehrkräfte

Sowohl die Schulanfänger als auch das Lehrpersonal wollen sich gegenseitig kennen lernen. Um dem Bedürfnis nach Geborgenheit Rechnung zu tragen, besucht der zukünftige Klassenlehrer/ die zukünftige Klassenlehrerin an einem Vormittag möglichst alle Schulanfänger in ihren Kitas. So lernt die Lehrkraft auch Rituale der einzelnen Gruppen bzw. Kitas kennen. Anschließend lässt sie sich über die Förderung und die Vorbereitung der angehenden Schulkinder durch die Kitas informieren.

Voraussetzung ist, dass der Klassenlehrer/ die Klassenlehrerin bekannt ist und der schulische Unterricht vertreten werden kann.

5. Besuch der neuen Schulanfänger in den Schulstandorten

Die Schulanfänger sollen und wollen ihre künftige Schule kennen lernen. Deshalb besuchen sie den jeweiligen Schulstandort und nehmen am Unterricht teil.

6. Kennenlernnachmittag / Patennachmittag in den Schulstandorten

Jeweils kurz vor den Sommerferien veranstaltet jeder Schulstandort einen Kennenlernnachmittag bzw. Patennachmittag. Eingeladen dazu sind alle Schulanfänger, ihre Eltern, die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätten und die künftigen Lehrkräfte.

An diesem Nachmittag lernen die Kinder ihren Klassenlehrer oder ihre Klassen-lehrerin kennen und erleben eine erste kurze Unterrichtsstunde oder eine Ralley durch das Schulgebäude. Parallel dazu werden die Eltern von der Schulleitung über alles informiert, was für die Einschulung notwendig ist. Anschließend ist ein gemütliches Beisammensein, bei dem offene Fragen geklärt werden können.

7. Gegenseitige Einladungen

  1. Schulanfänger und ihre Eltern werden von der Schule eingeladen zu Schulfesten, Vorstellungstagen nach Projektwochen, Theateraufführungen an anderen geeigneten Terminen
  2. Die Kitas laden ehemalige Schülerinnen und Schüler zu einem Besuch in den Kitas ein.

Schlussbemerkung

Die Vereinbarung kann jederzeit nach Absprache und Bedarf erweitert und ergänzt werden.

3.4. Klassenfahrten und Projektwochen (Version 2017)

3.4.1. Klassenfahrten

Klassenfahrten ermöglichen das Lernen an außerschulischen Orten. Sie fördern die Klassengemeinschaft und unterstützen damit soziales Lernen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte erleben sich auf Klassenfahrten gegenseitig anders als während des normalen Schulalltages. Deshalb gehören Klassenfahrten zu den unverzichtbaren Elementen im Schulleben der GS Netphen.Sie müssen allerdings so vorbereitet werden, dass die pädagogische Zielsetzung (besseres gegenseitiges Kennenlernen / fachliches Lernen an außerschulischen Lernorten) erreicht wird. Außerdem müssen alle Eltern in der Lage sein, die dafür anfallenden Kosten zu tragen. Die Grundschule Netphen führt deshalb in den Klassen 1 – 3 nur eintägige Klassenausflüge durch, die möglichst Ziele im näheren schulischen Umfeld haben.Am Ende der Jahrgangsstufe 3 oder in der Jahrgangsstufe 4 findet eine mehrtägige Klassenfahrt mit 2, höchstens jedoch 4 Übernachtungen statt. Diese Klassenfahrt wird spätestens zu Beginn der Klasse 3 beschlossen, damit den Eltern Gelegenheit bleibt, sich finanziell darauf vorzubereiten. Eltern und Lehrkräfte sind sich einig, dass diese mehrtägige Fahrt so terminiert sein muss, das vor allem die sozialen Lernprozesse noch während der Grundschulzeit fruchtbar werden. Eine “Abschlussfahrt” ist nicht sinnvoll, weil dieser Nutzen entfällt.

3.4.2. Projektwochen

Projektorientiertes Lernen bedeutet, Aufgabenschwerpunkte ohne fächerspezifische Zuordnung in den Unterrichtsmittelpunkt zu stellen. Es gewinnt im modernen Grundschulunterricht zunehmend an Bedeutung.Aber es gibt auch Aufgabenschwerpunkte, Lerninhalte oder Themen, die in den Lehrplänen der Primarstufe nicht vorkommen, jedoch für die Schülerinnen und Schüler interessant und wichtig sein können. Um diesen Inhalten Raum zu geben, eignen sich vor allem Projektwochen. An der Grundschule Netphen werden Projektwochen im Abstand von 2 Jahren durchgeführt.Projektwochen können nur erfolgreich verlaufen, wenn Eltern aktiv in die Vorbereitung und Planung eingebunden werden. Sie werden ermuntert und gebeten, eigene Projekte mit ihren Hobbys und Talenten anzubieten oder bei anderen Projekten aktiv zu helfen. Dabei erhalten sie Unterstützung durch Lehrkräfte. An solchen Tagen wird besonders deutlich, dass Lehrkräfte und Eltern gleichberechtigte Partner in der pädagogischen Arbeit sind. Sie bilden ein Team im Interesse der Kinder.Während der Projektwochen sind die regulären Klassenverbände aufgelöst. In klassenübergreifenden Kleingruppen erleben die Kinder Schule anders. Eltern erhalten Einblicke in die Lernweise ihrer Kinder im außerhäuslichen Lebensumfeld. Am Ende einer Projektwoche steht ein Demonstrationstag. Er verdeutlicht die Vielfalt der Angebote und das Engagement der Beteiligten.

3.5. Offene Ganztagsschule, Verlässliche Halbtagsschule und Ferienbetreuung (Evaluierte Version 2010)

“Wer Kinder hat, verdient die besondere Fürsorge des Gemeinwesens. Alle Bildungseinrichtungen müssen so organisiert sein, dass sie den veränderten Familienstrukturen (Berufstätigkeit beider Eltern, Alleinerziehende) Rechnung tragen. Schulen haben damit eine gesellschaftspolitische Dienstleistungsfunktion. Bei der Erfüllung aller dieser Aufgaben sind Schulträger, Eltern und Lehrkräfte Partner.” (Präambel des Schulprogramms)

“Als Partner der Eltern hilft die Grundschule Netphen bei der Bewältigung von Schul-, Erziehungs- und Betreuungsproblemen.” (Leitsatz)

Vor diesem Hintergrund entwickelte die GS Netphen ein umfassendes pädagogisches Konzept für eine Offene Ganztagsschule, die Verlässliche Halbtagsschule und eine Ferienbetreuung.

3.5.1. Offene Ganztagsschule

Das pädagogische Konzept der Betreuung wurde von den schulischen Mitwirkungsgremien beraten und verabschiedet. Es unterliegt der regelmäßigen Evaluation. Fördernde Betreuung ist keine Verwahrung, sondern sie bietet den Kindern abwechslungsreiche, altersgemäße und ihrer Interessenlage entsprechende Beschäftigungsangebote. Dies gelingt nur, wenn ausreichend Personal verfügbar ist und die Gruppenstärke nicht zu groß wird. Zu den Angeboten gehören sportliche Veranstaltungen, Bastel- und Malaktionen, gemeinsames Spielen und Singen, aber auch Freispiel. Der Träger stellt jährlich einen größeren Betrag zur Anschaffung entsprechender Materialien zur Verfügung. Die Betreuerinnen erarbeiten monatlich Aktions- und Angebotspläne, was sie mit den Kindern machen wollen. Je nach Vorhaben muss die personelle Präsenz der Betreuungskräfte verstärkt werden. Um die Vielfältigkeit der Angebote zu erweitern, unterbreitet die Schule selbst musische Angebote. Außerdem sucht sie nach außerschulischen Partnern, die Programmpunkte beisteuern.
Angebote:
Verein Jugendkino miniMax: pädagogisch wertvolle Kinderfilme Verein
TVE Netphen: verschiedene Sportangebote
TTG Netphen: Tischtennis

Zur Ganztagsbetreuung gehört es zwingend, dass alle Kinder sorgfältig ihre Hausaufgaben erledigen, dabei die notwendige Hilfe erhalten und die Ergebnisse kontrolliert werden. Deshalb sind zusätzlich zu den Betreuerinnen ausgebildete Lehrkräfte bei der Hausaufgabenerledigung anwesend. Sie unterstützen die Betreuerinnen und sichern so den ständigen Kontakt zu den Lehrkräften. Die Betreuerinnen geben ihrerseits möglichst oft Rückmeldungen über die Arbeitshaltung und Leistungen der Kinder in ihren Hausaufgabengruppen. Vertreterinnen der Betreuungsgruppe nehmen regelmäßig an den Lehrerkonferenzen teil, so dass der insgesamt notwendige Informationsfluss gewährleistet ist. Kinder, bei denen sich besondere Schwierigkeiten oder Stärken in einzelnen Lernbereichen zeigen, erhalten nach der Erledigung der Hausaufgaben eine zusätzliche individuelle Förderung. Betreuung leistet einen Beitrag zur sozialen Erziehung. Kinder lernen, in einer großen Gruppe angemessen miteinander umzugehen, einander zu helfen und Rücksicht zu nehmen. Damit dies gelingen kann, muss ausreichend Raum und Betreuungszeit durch Personal zur Verfügung stehen. Ob beim gemeinsamen Erledigen der Hausaufgaben, beim Spiel oder beim Mittagessen, die Kinder werden von den Betreuerinnen an fest vereinbarte Regeln herangeführt und halten sich nach kurzer Zeit daran. Die ganztags betreuten Kinder erhalten eine preiswerte, gesunde Mahlzeit mit Speisen, die Kinder mögen. Zwei Köchinnen orientieren sich bei ihrem Speiseplan an den Wünschen der Jungen und Mädchen. Bei der gemeinsamen Mahlzeit werden Verhaltensmuster eingeübt. Außerdem lernen die Jungen und Mädchen auch ihnen unbekannte Speisen zu probieren. Die Eltern bezahlen am Monatsende für jedes Mittagessen ihrer Kinder einen die Materialkosten deckenden Beitrag.
Das gemeinsame Mittagessen ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen Erziehung im Rahmen der Offenen Ganztagsschule. Deshalb ist die Teilnahme an dieser Mahlzeit für alle Kinder verbindlich.
Betreuungsarbeit hat eine besondere pädagogische Qualität. Sie muss sich auf eine bezüglich des Alters und der Interessen sehr breite heterogene Gruppe einstellen und ist kaum vergleichbar mit der Unterrichtstätigkeit der Lehrkräfte. Die Qualität der Betreuungsarbeit muss von der Betreuungsgruppe eigenverantwortlich evaluiert werden.

3.5.2. Verlässliche Halbtagsschule

Die Verlässliche Halbtagsschule ist Bestandteil der Offenen Ganztagsschule. Sie richtet sich vor allem an die Eltern, die für ihre Kinder nur eine Betreuung während des Vormittags suchen. Schulschluss für diese Kinder ist nach der 6. Stunde. Schulische Förderung wie in der Offenen Ganztagsschule ist in den Vormittagsstunden nicht vorgesehen.

Elternbeiträge
Sie sind jeweils 12 x im Jahr zu bezahlen und werden bei Bedarf neu kalkuliert.
1. Stunde bis 6. Stunde (VHS) : 35,00 Euro monatlich
nach freiwilliger Selbsteinschätzung höher
ganztägig Obernetphen oder Niedernetphen (OGS): 60,00 Euro monatlich
nach freiwilliger Selbsteinschätzung höher
Anmerkungen:
 Das dritte Kind einer jeden Familie wird kostenlos betreut. Nur das Mittagessen muss bezahlt werden.
 Kurzzeitanmeldungen bei besonderen Notlagen sind möglich. Die Elternbeiträge erhöhen sich dann um ca. 30% für diesen Zeitraum.

3.5.3. Ferienbetreuung

Eltern haben weniger Urlaub als ihre Kinder Ferien. Wenn die schulischen Betreuungsangebote unter anderem dazu dienen sollen, Familie und Beruf vereinbaren zu können, so müssen sie auch in den Ferien fortgesetzt werden. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die Kinder, für die Betreuungsangebote in den Ferien gewünscht werden, nicht nur diejenigen sind, die während der Schulzeit betreut werden. Deshalb wird das Angebot der Ferienbetreuung separat ausgeschrieben und finanziert. Die Grundschule Netphen bietet am Teilstandort Niedernetphen im Auftrag des Vereins BANS e.V. (Verein für Betreuung an Netphener Schulen) eine Ferienbetreuung an, und zwar für jeden Tag der Oster-, Sommer- und Herbstferien, wahlweise ganztags oder halbtags. Das Personal der OGS am Teilstandort Niedernetphen sowie zusätzlich eingestellte Helferinnen planen und gestalten die Ferienzeit in der Schule. Für dieses Betreuungsangebot an alle Eltern / Kinder der Stadt Netphen werden gesonderte Kosten erhoben. Die Gruppenstärken wechseln täglich je nach Stundenplan. Die Anzahl der Betreuerinnen ist auf die erwartete Gruppenstärke abgestimmt. In der Regel sind zwei Kräfte anwesend.

3.6. Erziehung, Beratung und Förderung (Version 2017)

3.6.1. Elternarbeit

Lehrkräfte und Eltern tragen gemeinsam die Verantwortung für die Kinder.Die Eltern haben diese Verantwortung von Geburt an zumindest bis zur Volljährigkeit. In vielen Fällen empfinden sie sie ein ganzes Leben lang. Sie begleiten und unterstützen ihre Töchter und Söhne auch dann noch, wenn die Lehrkräfte sie längst aus den Augen verloren haben, denn die Lehrer sind jeweils nur für eine zeitlich begrenzte Phase beteiligt. Die Grundschule Netphen weiß dies und nutzt das elterliche Engagement.Ein effektives Lernumfeld kann geschaffen werden, wenn der regelmäßige Austausch zwischen Schule, Eltern und Lehrkräften erfolgt. Erst die Verknüpfung des Wissens um die Biographien der Kinder, die Alltagserfahrungen der Eltern mit ihren Kindern (Stärken, Vorlieben etc.), die Kompetenzen der Eltern und der pädagogischen Professionalität der Lehrkräfte können alle sinnvollen Handlungs- und Gestaltungsspielräume in der Schule aufzeigen und erschließen.Die Grundschule Netphen informiert deshalb regelmäßig die Eltern über die Entwicklungen in der Schule, bindet sie in die relevanten Entscheidungen ein und fördert und fordert ihre aktive Mitwirkung im schulischen Alltag. Die Homepage der GS Netphen ist dabei ein wichtiges Bindeglied.Die gesetzlich geregelte Schulmitwirkung (Fachkonferenzen, Klassenpflegschaften, Schulpflegschaft, Schulkonferenz) gibt dafür den Rahmen. Die Häufigkeit, mit der die genannten Gremien zusammenkommen, orientiert sich am akuten Bedarf. Außerdem sind die Eltern beteiligt an Projekten und besonderen Veranstaltungen (Klassenfeiern, Unterrichtsgängen usw.). Die Bereitschaft der Eltern zur Mitwirkung und Verantwortungsübernahme über die Mitwirkungsgremien hinaus findet ihren organisierten Ausdruck in den Fördervereinen der beiden Teilstandorte.

3.6.2. Erziehungsziele

Kinder müssen sich frei entwickeln können. Zu stark einengende Vorschriften und repressive Erziehungsstile verhindern die Entwicklung eines verantwortungsbewussten kritischen Menschen, der als mündiger Bürger die Zukunft unseres Gemeinwesens zu tragen hat. Gewaltfreie, reversible Erziehungsstile sind eine unabdingbare Voraussetzung dafür.Dennoch brauchen Kinder Normen. Sie müssen jedoch an der Entwicklung dieser Normen beteiligt sein, um sie akzeptieren zu können. Für deren Durchsetzung sind im Konfliktfall Eltern und Lehrkräfte partnerschaftlich verantwortlich (vgl. hierzu die Präambel dieses Schulprogramms).Zu den Normen und Zielen zählen

  • Verzicht auf sprachliche, psychische und körperliche Gewalt gegen andere Menschen
  • Verzicht auf Gewalt gegen Sachen
  • rücksichtsvolles, sensibles Verhalten gegenüber anderen Menschen
  • Respekt vor dem Eigentum anderer Menschen
  • Kritikfähigkeit und die Fähigkeit Kritik zu ertragen
  • Eigenverantwortung für den eigenen Wissenserwerb

 

3.6.3. Schulhand

Unser Schulleben liegt in unserer Hand!
Die Hände, mit denen man etwas begreift und erfasst, sind in unserem Schulalltag von großer Bedeutung. Daher haben wir uns für dieses Symbol als Leitbild entschieden. Die 4 Finger und der Daumen wurden mit Begriffen belegt, die das Fundament des Zusammenlebens und ~lernens an unserer Schule bilden. Die einzelnen Klassen dürfen die Inhalte der Schulhand gerne auf ihre Bedürfnisse erweitern und somit individualisieren. 

3.6.4 Tiergestützte Pädagogik

Seit rund fünfzig Jahren gibt es erste Untersuchungen zur Wirksamkeit tiergestützter Arbeit, wobei in diversen Studien eine Vielzahl von möglichen positiven Veränderungen belegt wurde. Dabei nutzt die tiergestützte Pädagogik die positive und einmalige Wirkung der Tiere bei der Erziehung und Bildung von Menschen.

Tiere erfüllen Kindern eine Vielzahl von Bedürfnissen und Wünschen, die sowohl für ihre spätere Entwicklung unerlässlich sind als auch zu nachhaltigem Handeln anleiten. Die Verknüpfung mit der Bewegungsförderung beinhaltet ebenso die Chance, Kinder und Jugendliche für körperliche Aktivitäten zu begeistern.

Die tiergestützte Pädagogik bietet den Kindern die Möglichkeit, Verantwortung und Sozialverhalten zu lernen und zu üben.

Der Hund

Menschen haben schon seit mehreren Jahrtausenden Beziehungen zu Hunden.

Früh machten sie sich die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Hunden zu Nutze. Lastenhunde findet man heute wohl nicht mehr, aber als Wach- und Schutzhund, Hütehund, Jagdhund, Schlittenhund, Blindenführhund, Lawinenhund usw. tut so mancher seinen Dienst. Sogar Schoßhunde sind wieder vermehrt zu sehen.

Wenn Mitte des letzten Jahrhunderts die Hunde überwiegend in Zwingern oder an Ketten lebten, leben heute über 5 Millionen Hunde in Deutschland als Familienmitglieder. 

Die positiven Wirkungen von Hunden auf Menschen werden erst seit wenigen Jahren erforscht. 1969 brachte „… das Buch des amerikanischen Kinderpsychotherapeuten  Boris M. Levinson `Pet Oriented Child Psychotherapy´den Durchbruch im Bereich der Tiergestützten Intervention“. (L. Agsten, „Hupäsch“ 2009, S.21) Hierin wird die Arbeit Levinsons Hund als Co-Therapeuten beschrieben.

Hunde können auf Menschen in vielfältiger Weise wirken!

Mögliche physiologische Wirkung

  • physische Entspannung und Senkung der Herzfrequenzen (Katcher und Beck 1983)
  • Gewichtsreduktion (Johnson 2004)

Mögliche psychologische Wirkungen

  • Förderung eines positiven Selbstwertgefühls und eines positiven Selbstkonzepts (Serpell 1990/Triebenbacher 2000)
  • Entspannende und angstlösende Wirkung (Sebkova 1977/Wilson 1991)
  • Steigerung der Motivation
  • Sensibilisierung(Gespür für Gemütslagen anderer)
  • Verbesserung des Images (die Schule/die Lehrerin wird positiv besetzt)

Mögliche soziale Wirkungen

  • Förderung der Kommunikation (Levinson 1954)
  • Steigerung der sozialen Fähigkeiten (Poresky, Goodman 1989)

Auch zur Integration und Sozialisation kann der Einsatz eines Hundes extrem sinnvoll sein.

Integration

  • Isolierte SuS sind weniger allein
  • Der Hund wirkt als Katalysator

Sozialisation          

  • Kontaktbereitschaft kann gesteigert werden
  • Kommunikation kann gefördert werden

Das Aufarbeiten von Basiskompetenzen aus den Bereichen Wahrnehmung und Kommunikation kann begünstigt werden.

Der Hund in der Grundschule

Der Einsatz von Hunden in der Grundschule als „Motivationskünstler“ lässt sich durch die Lehrpläne in den Bereichen Deutsch und Sachunterricht begründen.

Kinder fangen unwillkürlich an zu sprechen sobald sie einen Hund erblicken. Initiiert, aber für die Kinder doch unbewusst, wird somit der Umgang mit Sprache geweckt und gesteigert. Gerne schreiben sie Briefe an den Hund und lesen „seine“ Antworten.

„Der Sachunterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern naturwissenschaftliche Kenntnisse und bahnt verantwortungsvolles Verhalten gegenüber der Natur und Umwelt an.“ (Schulprogramm der GS Netphen, evaluierte Version 2016) Dieses fällt umso leichter, wenn die Kinder einen direkten Bezug zum Unterrichtsthema vorfinden.

 

Der Einsatz eines Hundes in der tiergestützen Pädagogik

Soll ein Hund mit seinem Herrchen in der tiergestützten Pädagogik zum Einsatz kommen, so müssen beide über spezifische Ausbildungen verfügen.

Der Mensch muss eine Berufsausbildung im pädagogischen Bereich nachweisen und das Mensch – Hund – Team muss gemeinsam eine qualifizierte Ausbildung  absolvieren. Regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen sind für ein erfolgreiches Einsetzen unabdingbar.

Der Hund arbeitet ausschließlich mit seinem Hundeführer im Team zusammen. Der Einsatz des Hundes erfolgt nach sorgfältiger Planung in einer bestimmten Gruppe.

 

Der Einsatz eines Hundes in der Grundschule Netphen

Die Schulkonferenz beschloss im Jahr 2014 die hundegestützte Pädagogik zu etablieren.

Die Eltern der Schulanfänger werden bei deren Anmeldung über den Schulhund informiert.

Am ersten Elternabend stellt sich  Annette Kramps, die Schulleiterin, mit dem Schulhund Alan als Team vor. Im Anschluss erhalten die Eltern die Möglichkeit einer schriftlichen Einverständniserklärung zur hundegestützen Pädagogik.

 

Arbeitsbereiche des Hundes an der GS Netphen

Ältere SuS stellen den Schulanfängern, das von Kindern erarbeitete Verhaltensleporello, vor. Alan ist in der Regel anwesend. So wird der erste Kontakt sichergestellt.

Unser Schulhund  wird als Lesehund eingesetzt.

Er hört geduldig und ohne zu korrigieren zu. Er hilft die Angst vor dem Vorlesen zu überwinden und die Vorlesefähigkeit zu verbessern,
                                                        (s. auch www.therapiehunde-lebensfreude.de).

Um Schreibanlässe zu bieten und Freude am Schreiben zu entwickeln, fungiert Alan gelegentlich auch als Postbote.

Um Grob- und Feinmotorik einzelner Kinder zu schulen, kann er motivierend eingesetzt werde.

Schülerinnen und Schüler, denen ein Spaziergang gut tut, holt Alan gerne ab.

 

Literatur

Agsten, Lydia                       HuPäsch

                                               Hunde in die Schule – und alles wird gut?

Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2009                                              

 

Agsten, Lydia                       Praxisbuch Hupäsch,

   Führing, Patricia              Ideen und Übungen zur Hundegestützten Pädagogik

   Windscheif, Martina        in der Schule, Books on Demand GmbH,

                                               Norderstedt, 2011

 

Koneczny, Marion              Hunde im Kindergarten, Borgmann Media, 2006

Theby, Viviane                    Verstärker verstehen, Kynos, 2015

Westedt, Heike                    Schreck lass nach

 

3.6.5. Förderkonzepte und Förderpläne

Ein Ziel der GS Netphen besteht darin, Kinder musisch, motorisch, sozial und fachlich zu fördern, sodass sie Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz entwickeln können. Der Begriff des Förderns wird alltagssprachlich häufig als ein Defizitausgleich interpretiert. Aus unserer Sicht beinhaltet der Begriff des Förderns jedoch mehr. Fördern bedeutet Kindern Lernangebote zu bieten, mit deren Hilfe sie ihre individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und entfalten können. Viele dieser Lernangebote wurden bereits in den Darstellungen der einzelnen Lernbereiche aufgeführt. In diesem Abschnitt werden sie nun erneut erörtert, um ihre Bedeutung in dem umfassenden Rahmen unseres Förderkonzeptes zu verdeutlichen.Das Konzept der Schuleingangsphase bietet den Kindern die Möglichkeiten in ihrem individuellen Tempo zu lernen, weil die Kinder zwischen einem und drei Jahren in der Schuleingangsphase verbleiben können. Während dieser Zeit beobachten und dokumentieren die Lehrkräfte Entwicklungsstand und Entwicklungsfortschritte der Kinder. Aufgrund der Beobachtungen werden dann Förderkonzepte entwickelt. Dieser Ansatz gilt für das dritte und vierte Schuljahr entsprechend.Wir fördern Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten sowohl im Rahmen des täglichen Unterrichts als auch außerhalb des Regelunterrichts durch vielfältige Angebote.

  • Kinder mit Lernrückständen bekommen Unterrichtsmaterialien, die ihrem Leistungsstand entsprechen.
  • Förderstunden bieten einen zusätzlichen Lern- und Freiraum für die intensive Auseinandersetzung mit einzelnen Inhalten (z.B. Rechtschreibförderung, Mathematikolympiade, Arbeitsgemeinschaften).
  • Zusatzmaterial in den Klassenräumen ermöglicht den Kindern, sich selbstständig oder in Partnerarbeit mit einem Sachverhalt auseinanderzusetzen.
  • Computerlernprogramme stehen als Lern- und Übungsmöglichkeiten in den Klassen zur Verfügung.

Während der Pausen können die Kinder auf dem Schulhof vorhandene Klettergerüste nutzen. Die Struktur der Gerüste ist so konzipiert, dass sie einen hohen Aufforderungscharakter zum Spielen und Turnen haben.Indem die Kinder auf und mit den Geräten spielen, können sie ihrem Bewegungsdrang nachkommen und gleichzeitig ihre Motorik schulen, deren Ausprägung für die Konzentration, Schreibvorgänge etc. wichtig ist.Außerhalb des Regelunterrichtes haben die Kinder die Möglichkeit,verschiedene Zusatzangebote zu nutzen und so neue Interessen herauszubilden. Besonders der musische Bereich steht in einer langen Tradition in unserer Schule.

 

3.6.6. Zeugnisse und Gutachten als Beratungshilfe

Das in den vorausgegangenen Abschnitten dargestellte Selbstverständnis von Eltern und Lehrkräften als verantwortliche Partner für die Förderung der Kinder spiegelt sich auch in der Form und dem Inhalt der Zeugnisse wieder. Sie entsprechen den Anforderungen der AO-GS und gehen bezüglich ihres Umfangs teilweise auch noch darüber hinaus.Die Kinder im 1. Jahr der Schuleingangsphase erhalten ausführliche Gutachtenzeugnisse, die zusätzlich an Elternsprechtagen noch mit den Erziehungsberechtigten erörtert werden können. Ein Gutachtenzeugnis wird auch für die Kinder ausgestellt, die ein 3. Jahr in der Schuleingangsphase verbleiben.Bei einer Versetzung aus der Schuleingangsphase in die Klasse 3 bekommen die Kinder am Schuljahresende ein Gutachtenzeugnis sowie erstmals Zensuren für alle Lernbereiche und für das Arbeits- und Sozialverhalten.Auch die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bekommen kombinierte Gutachten / Zensurenzeugnisse, die alle verfügbaren Informationen beinhalten und ebenfalls an Elternsprechtagen diskutiert und erklärt werden.Von besonderer Bedeutung ist in der Klasse 4 die Beratung bezüglich des Überganges zur Sekundarstufe I. Sie umfasst 4 Stufen:Stufe 1:Anhand eines Multiple-Choice-Formulars definiert die Klassenkonferenz das bisher erkennbare Profil eines Kindes bezüglich seines Lern- und Leistungsverhaltens und erarbeitet eine vorläufige Empfehlung.Stufe 2:Nach einer allgemeinen Information zur Sekundarstufe I durch die Schulleitung werden die erarbeiteten Aussagen und die vorläufige Empfehlung auf einem Elternsprechtag im November mit den Eltern besprochen. Die Aussagen der Eltern und ihr Wunsch bezüglich der weiteren Schullaufbahn ihres Kindes werden als Vermerk notiert und zu den Schülerakten genommen (siehe die Anlage zu diesem Kapitel).Stufe 3:Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Beratungsgespräches, vor allem der Elternaussagen, beschließt die Klassenkonferenz ein begründetes Gutachten zur weiteren Schullaufbahn. Sie ist Bestandteil des Halbjahreszeugnisses.

Dieses Gutachten ist von großer Bedeutung für die weitere Schullaufbahn. Weicht die beschlossene Eignung von dem bekundeten Elternwillen ab, wird, wann immer es möglich ist, von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, zusätzlich zu der Eignung für eine Schulform eine eingeschränkte Eignung für die nächst höhere Schulform auszusprechen. Dies gilt allerdings nicht in den Fällen, in denen der Elternwunsch völlig an den Möglichkeiten des Kindes vorbeigeht.

Stufe 4:Anlässlich des Halbjahreszeugnisses findet noch einmal ein letztes Beratungsgespräch statt.

3.6.7 Pädagogisches Konzept zum Gemeinsamen Lernen an der
Grundschule Netphen (Version 2018)

3.6.7.1. Rahmenbedingungen
Das Ziel der nordrhein-westfälischen Landesregierung ist es, das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen in den Schulen des Landes auszubauen. Die Förderung von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Behinderungen findet in der Regel in der allg. Schule statt. Der Unterricht in Förderschulen bleibt auf Wunsch der Eltern aber weiterhin möglich. Zahlreiche Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass dieses gemeinsame Lernen sowohl Vorteile für die Lernentwicklung der Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen als auch der Schülerinnen und Schüler ohne Behinderungen hat. Das gilt nicht nur für den Bereich des sozialen Miteinanders, sondern auch für die fachliche Entwicklung.

Der Aufbau eines solchen “inklusiven” Schulsystems wird auch im “Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte der Menschen mit Behinderungen” gefordert. Mit diesem Abkommen, welches für die Bundesrepublik Deutschland 2009 in Kraft getreten ist, verpflichten sich die Vertragsstaaten in Artikel 24 unter anderem, ein inklusives Bildungssystem zu entwickeln, d.h. das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen zum Regelfall zu machen. Im Schulbereich gehört die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu den Aufgaben der einzelnen Bundesländer.
(vgl. www.schulministerium.nrw.de).

3.6.7.2 Leitbild des Gemeinsamen Lernens
Der erste im Schulprogramm der Grundschule Netphen verankerte Leitsatz lautet: „Die Grundschule Netphen ist für Kinder und Lehrer ein Haus des Lebens, Lernens und Lehrens, in dem sich alle wohl fühlen sollen.“ Hier finden sich also alle Kinder, auch die mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf wieder. Gemeinsames Lernen (GL) bedeutet, dass Kinder mit einem festgestellten sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf auf Antrag der Eltern in einer allgemeinen Schule beschult werden sollen.
Kinder sind verschieden und lernen verschieden. Jedes Kind soll entsprechend seiner individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten gefördert und gefordert werden. Dabei ist es besonders wichtig, die Andersartigkeit eines Jeden zu tolerieren. Dies versucht die GS Netphen in jeder Klasse den Kindern zu vermitteln, auch dort, wo keine Kinder mit festgestelltem Unterstützungsbedarf unterrichtet werden. Alle Kinder sollen so früh wie möglich lernen, die schon im Grundgesetz verankerten Grundsätze menschlichen Zusammenlebens zu erfahren. Kein Kind darf wegen einer Behinderung, seiner Nationalität oder Religion von der Gemeinschaft ausgeschlossen werden.

3.6.7.3. Gemeinsames Lernen als Chance für alle beteiligten Kinder
Das Gemeinsame Lernen bietet Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf besondere Lernchancen durch Modelllernen und positive Vorbilder aus der Klassengemeinschaft. Sie können Lernanreize geben und zum Aufbau sprachlicher Fähigkeiten anregen. Schülerinnen und Schüler, die ohne zusätzlichen Förderbedarf die Regelschule durchlaufen, verbessern ihre Sozialkompetenz.
Beide Gruppen lernen, Hilfen zu erbitten, sie anzunehmen und sie zu geben.
Der persönliche Umgang miteinander in alltäglichen Situationen befähigt alle Kinder, andere Menschen in ihrem Anderssein zu erleben und zu akzeptieren. Kontakte, die in der Schule entstehen, können außerhalb der Unterrichtszeit leichter fortgesetzt werden.

3.6.7.4 Sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf

3.6.7.4.1 Förderschwerpunkte
Die Verordnung über die sonderpädagogische Förderung, den Hausunterricht und die Schule für Kranke definiert alle Förderschwerpunkte und die Rahmenbedingungen der Feststellung eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs (§ 52 SchulG-AO-SF). Das Schulamt für den Kreis Siegen – Wittgenstein hat eine Handreichung für das Feststellungsverfahren nach der AO-SF und für die sonderpädagogische Förderung als Leitfaden für Lehrkräfte herausgegeben.

Einen sonderpädagogischen Förderbedarf können begründen:

• Lern und Entwicklungsstörungen (Lernbehinderung, Sprachbehinderung, Erziehungsschwierigkeit)
• Geistige Behinderung
• Körperbehinderung
• Hörschädigungen (Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit)
• Sehschädigungen (Blindheit, Sehbehinderung)

Demnach werden folgende Förderschwerpunkte unterschieden:

1. Lernen (§ 4 Abs.2) LE
2. Sprache (§ 4 Abs.3) SQ
3. Emotionale und soziale Entwicklung (§ 4 Abs.4) ES
4. Geistige Entwicklung (§ 5) GG
5. Körperliche und motorische Entwicklung (§ 6) KM
6. Hören (§ 7 Abs. 2+3) HK
7. Sehen (§ 8 Abs. 2+3) SH

3.6.7.4.2 Feststellungsverfahren
Das Verfahren zur Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung gemäß der Verordnung über die sonderpädagogische Förderung, den Hausunterricht und die Schule für Kranke (§ 52 SchulG – AO-SF) ist ein festgelegtes Verfahren. Die Inhalte und der Ablauf eines solchen Verfahrens sind genau geregelt.
Eine sonderpädagogische Lehrkraft wird von der zuständigen Schulaufsichtsbehörde mit der Erstellung eines Beratungsgutachtens beauftragt.
Dabei geht es um die ganzheitliche Betrachtung des Kindes, d.h. es werden alle relevanten Informationen gesammelt und beurteilt (Arzt-, Therapie- und Entwicklungsberichte), um gemeinsam mit den Eltern zu überlegen, wo der optimale Förderort für das Kind ist.
Ein solches AO-SF wird in Zusammenarbeit mit einer Lehrkraft der Grundschule, meist der zuständigen Klassenlehrerin, durchgeführt. Die letztendliche Entscheidung über den Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung, den Förderschwerpunkt und die Notwendigkeit zieldifferenter Förderung trifft gemäß §14 der Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung (AO-SF) die Schulaufsichtsbehörde. In jedem Schuljahr wird erneut überprüft, ob der festgestellte Unterstützungsbedarf weiter gegeben ist oder ob sich der Förderschwerpunkt ändert oder aufgehoben wird.

3.6.7.4.3 Zielgleiche und zieldifferente Förderung
In der Grundschule können die Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf “zielgleich” oder “zieldifferent” unterrichtet werden. Die Entscheidung über eine zielgleiche oder zieldifferente Förderung hängt vom festgestellten sonder-pädagogischen Förderschwerpunkt sowie von der individuellen Entwicklung des Kindes ab.
Zielgleich bedeutet, dass die Kinder nach den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule unterrichtet werden. Zielgleiche Förderung kann bei den Förderschwerpunkten Sehen, Hören und Kommunikation, Emotionale und soziale Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung oder Sprache erfolgen.

Bei der zieldifferenten Förderung werden die Schülerinnen und Schüler der Förderschwerpunkte Lernen und Geistige Entwicklung bzw. Schüler mit mehreren Förderschwerpunkten nach den Richtlinien und Lehrplänen der jeweiligen Förderschule unterrichtet.
Zieldifferent unterrichtete Kinder müssen die Ziele der Grundschule nicht erreichen und erhalten in der Regel individualisierte verbale Zeugnisse ohne Noten. In Ausnahmefällen wird § 33 Abs.3 AO-SF zur Wertschätzung der erbrachten Leistungen angewandt. Das heißt, dass Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Lernen einzelne Noten in Klasse 4 erhalten dürfen, wenn die erbrachten Leistungen mindestens denen der Klasse 3 entsprechen.

Alle Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung erhalten Zeugnisse mit der Bemerkung, dass sie sonderpädagogisch gefördert werden. Im Zeugnis wird außerdem der Förderschwerpunkt genannt.

3.6.7.4.4 Unterrichtsorganisation – individuelle Förderung
Die zentrale Aufgabe der Arbeit im Gemeinsamen Lernen ist die individuelle Förderung aller Kinder und die besondere Förderung aller Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung. Vorrangiges Ziel ist, dass die Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in allen Unterrichtsfächern möglichst oft gemeinsam lernen.

Die Gestaltung des Unterrichts kann in diesem Zusammenhang sehr unterschiedlich sein:
• Die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf nehmen am Klassenunterricht teil. Sie erhalten, je nach Förderschwerpunkt, differenzierte oder im Umfang reduzierte Aufgabenstellungen oder benutzen individualisierte Arbeitsmaterialien zur Veranschaulichung.
• Die Grundschullehrkraft erhält stundenweise Unterstützung durch die für das GL zuständige Lehrkraft. Beide Lehrer arbeiten gemeinsam in der Klasse.
• Die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden gemeinsam mit anderen Kindern individuell in Kleingruppen gefördert, entweder im Klassenraum oder in einem separaten Raum.
• Die Schülerinnen und Schüler mit einem zusätzlichen Bedarf an Unterstützung arbeiten in einem Förderraum an ihren Unterrichtsinhalten oder an gezielten Förderaufgaben. In diesem Rahmen können mehr Bewegungselemente, sprachliche Anteile und Spielformen einfließen.
• Je nach Bedarf erhalten die Schülerinnen und Schüler auch gezielten Einzelunterricht entsprechend ihrem Förderschwerpunkt, beispielsweise wenn neue Inhalte erklärt werden oder die Kinder einen neuen Teilarbeitsplan erhalten.

Die optimale Förderung aller Schülerinnen und Schüler gelingt nur, wenn verstärkt offene Unterrichtsformen eingesetzt werden, die sowohl eine innere Differenzierung (z.B. Reduzierung der Inhalte, Verwendung von Materialien, längere Lernzeiten) als auch die Förderung der Selbstständigkeit ermöglichen.
Die Öffnung von Unterricht erfolgt in der GS Netphen durch Freiarbeit mit individuellen Teilarbeitsplänen (TAP), durch Lerntheken oder Lernen an Stationen sowie Projektarbeit. Diese Art der Unterrichtsgestaltung ermöglicht es, Kindern über einen längeren Zeitraum hinweg ein Angebot zur Verfügung zu stellen, aus dem sie unter Beachtung von Regeln eine Arbeit wählen und diese ihren Lernbedingungen entsprechend bearbeiten können. Durch diese Form des Lernens entwickeln Kinder Selbstständigkeit, Ideen, Interessen und eigene Methoden. Je nach Förderschwerpunkt brauchen die Kinder gezielte Unterstützung durch die jeweilige Lehrkraft.
Der Vorteil dieser Arbeitsformen liegt vor allem darin, dass gemeinsames Handeln und Lernen mit starken sozialen und kommunikationsfördernden Aspekten auch bei denjenigen Kindern möglich wird, die in ihrer Lernentwicklung stark voneinander abweichen. Jeder einzelne kann mit dem, was er in den Unterricht einbringt, wichtig werden für das Ergebnis der gesamten Klasse.
Anders als in Förderschulen können notwendige therapeutische Maßnahmen, wie z.B. Logopädie, Ergotherapie usw. nicht im Rahmen der Unterrichtszeit stattfinden sondern liegen im Verantwortungsbereich des Elternhauses. Eine enge Absprache mit den Eltern und ein Austausch mit den behandelnden Therapeuten ist aber zum Wohl des Kindes und für einen erfolgreichen Bildungsweg von großer Bedeutung.

3.6.7.4.5 Förderdiagnostik und Förderplanung
Um die Kinder mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf ihrem Leistungsniveau entsprechend zu fördern und in ihrem Lernen zu unterstützen, werden von der Lehrkraft im GL gemeinsam mit der jeweiligen Klassenlehrerin individuelle Förderpläne erstellt und regelmäßig fortgeschrieben.
Ein Förderplan umfasst alle wichtigen Informationen über das jeweilige Kind und formuliert kleinschrittige Zielsetzungen sowie Methoden, um diese Ziele zu erreichen. Dabei geht es nicht nur um das Ausgleichen von Defiziten durch Förderprogramme, sondern vor allem um das Aufspüren von individuellen Lernwegen, Motivationsmöglichkeiten und Stärken der Kinder.
Grundlage des Förderplans ist eine möglichst differenzierte Förderdiagnostik durch Beobachtungen, Beschreibungen sowie schriftliche Überprüfungen in Form von Klassenarbeiten oder Tests.
Ein Förderplan dient der Ableitung von geeigneten Fördermaßnahmen. Er macht Lernfortschritte sichtbar und ist Grundlage für Elterngespräche.

3.6.7.4.6 Medien und Materialien
Es steht jährlich ein Integrationsetat im Rahmen des Schuletats zur Verfügung, um Lehr- und Lernmittel und andere erforderliche Materialien anzuschaffen, die auf den jeweiligen sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf individuell abgestimmt sind.
Die Auswahl der für die individuelle Förderung benötigten Materialien erfolgt aufgrund der Erfahrungen der sonderpädagogischen Lehrkraft und der Grundschullehrkraft. Neben handlungsorientierten, anschaulichen und spielerischen Materialien für die Fächer Deutsch und Mathematik werden solche für die Entwicklungsbereiche Wahrnehmung, Motorik, Kommunikation/Sprache, Lern- und Arbeitsverhalten sowie Kognition berücksichtigt.
Darüber hinaus werden in der Einzelförderung bzw. in der Kleingruppenförderung Computer mit spezieller Lernsoftware als Übungsformat eingesetzt.

3.6.7.4.7 Elternarbeit
Kooperation mit Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit. Die Kinder können sich nur positiv entwickeln, wenn sich Elternhaus und Schule gemeinsam über die Erziehungsaufgaben verständigen.
Besonders im Gemeinsamen Lernen ist die Zusammenarbeit mit den Eltern unerlässlich. Die Eltern kennen ihre Kinder am besten und sind als Gesprächspartner in jegliche Prozesse einzubeziehen.
An Elternsprechtagen stehen die Klassenlehrerin bzw. der Klassenlehrer und die sonderpädagogische Lehrkraft gemeinsam den Eltern für Gespräche zur Verfügung. Bei Bedarf erhalten die Eltern darüber hinaus häufiger Rückmeldung über die Entwicklung und das Verhalten ihres Kindes.

3.6.7.5 Übergang in die Sekundarstufe
Nach der Grundschulzeit wechseln die Kinder mit zieldifferentem sonderpädagogischem Förderbedarf auf eine weiterführende Schule und werden dort ebenfalls im Gemeinsamen Lernen unterrichtet. Die Entscheidung, welche Schule ein Kind zukünftig besucht, trifft das Schulamt nach Absprache mit den jeweiligen Schulen der Kommune.
Zielgleich unterrichtete Kinder melden sich wie alle anderen Kinder mit dem von der Schule ausgestellten Anmeldeschein an ihrer Wunschschule an.

3.7. Fortbildungskonzept

Vorbemerkungen

Die Grundschule ist integraler Bestandteil der Gesellschaft. Sie hat darin Pflichten, die sich an den sich beständig ändernden soziokulturellen Gegebenheiten orientieren. Dazu zählen neue Aufgaben im Bereich von Förderung und Betreuung, die Umsetzung neuer als wichtig erkannter Curricula (z.B. Englisch, neue Medien) sowie die Anwendung methodischer Konzepte, deren Bedeutung erst in den letzten Jahren in den Mittelpunkt der pädagogischen Diskussion rückte.Auch für den Beruf des Lehrers/der Lehrerin gilt, was für die gesamte Arbeitswelt zutrifft, dass nur durch permanente Weiterbildung auf hohem zeitgemäßen Niveau die Leistungsfähigkeit gesichert werden kann. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen wird deutlich, warum Fortbildung eine zentrale Aufgabe für jede Lehrkraft ist.Grundsätze der FortbildungsplanungDas gesamte Kollegium einer Schule ist verantwortlich für die pädagogische Weiterentwicklung. Sie ist auf breiter Front nur sichergestellt, wenn es für alle Bereiche der schulischen Arbeit “Experten” und Ansprechpartner gibt. Fehlen sie, bleiben möglicherweise ganze Themenfelder ohne Berücksichtigung.Die Schulleitung muss deshalb folgende Fragen überprüfen:

  • Für welche schulischen Themenfelder werden “Experten” benötigt?
  • Für welche schulischen Themenfelder im Kollegium stehen bereits “Experten” zur Verfügung?
  • Welche schulischen Themenfelder müssen von allen Lehrkräften besetzt werden?

Außerdem gleicht sie diese Ergebnisse mit den Überlegungen zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Schule ab, denn beide Elemente müssen im Einklang stehen.Vor einer Fortbildungsplanung steht deshalb

  • die Festlegung der Entwicklungsziele im Rahmen der dafür zuständigen Mitwirkungsgremien und
  • die Ermittlung der Lehrerwünsche.

Fortbildungsplanung sollte nach Möglichkeit langfristig und in der Lehrerkonferenz abgestimmt sein, um den Gesamtzusammenhang (Weiterentwicklung der Schule) nicht aus dem Auge zu verlieren.Da jedoch das Schulamt für den Kreis Siegen-Wittgenstein gelegentlich kurzfristige Angebote unterbreitet, muss im Rahmen eines Fortbildungskonzeptes der Schulleitung übertragen werden, auch solche individuellen Maßnahmen ohne Beratung in der Lehrerkonferenz zu genehmigen, wenn sie erkennbar im Interesse der Schule liegen.Individuelle FortbildungIm Rahmen von Fortbildungsmaßnahmen sind Lehrkräfte Lernende. Auch für sie gilt die pädagogische Regel, dass Lernen dann am erfolgreichsten ist, wenn sie auf eine intrinsische Motivation trifft. Individuelle Fortbildungen sollten diese Erkenntnisse aufgreifen und sich nach Möglichkeit auf Themenfelder konzentrieren, die bereits im Interesse der Lehrkraft liegen. Lehrkräfte müssen jedoch auch bereit sein, sich auf Bitten der Schulleitung neuen Aufgaben zu stellen.Die zentralen Ergebnisse von individuellen Fortbildungen werden dem gesamten Kollegium in Lehrerkonferenzen oder in Fachkonferenzen durch Kurzreferate dargestellt, um möglichst einen Multiplikatoreneffekt zu erzielen.Kollegiumsinterne FortbildungDie schulischen Mitwirkungsgremien beschließen im Zusammenhang mit der Arbeit am Schulprogramm die inhaltliche Weiterentwicklung der Schule. Aus diesem Ansatz ergeben sich auch die Themen, in denen sich das gesamte Kollegium fortbildet.Sonstige VereinbarungenAlle Fortbildungen werden bescheinigt und sowohl der Dienstakte als auch einem schuleigenen Fortbildungsportfolio beigefügt. So ergibt sich ein guter Überblick in die vorhandenen Qualifikationen des Lehrerkollegiums.

3.8 Hygieneplan

Der Hygieneplan legt fest, welche Regeln in der GS Netphen einzuhalten sind. Er verfolgt gleichzeitig erzieherische Ziele für die Kinder und dient dem Schutz der Gesundheit.
Der vorliegende Hygieneplan soll helfen, den Hygienestandard in der GS Netphen zu verbessern. Er ist gleichzeitig Dienstanweisung und Bestandteil der Schulordnung.Die allgemeine Hygiene fängt mit der persönlichen Hygiene an. Aus diesem Grunde sollte den Schülern Hygiene als “Werkzeug fürs Leben” nahe gebracht werden. Die Erfahrung zeigt, dass dies um so eher gelingt, wenn bereits im häuslichen Umfeld der Schüler die Gesundheitsaspekte in den Vordergrund gestellt werden und ganz klar die Problematik aufgezeigt wird, dass mangelnde Hygiene verstärkt zu Erkrankungen führt.Für die Umsetzung der Hygienemaßnahmen ist jede Schule selbst verantwortlich. Die Unteren Gesundheitsbehörden/Gesundheitsämter haben im Einzelfall keinen Einfluss darauf, dass die Maßnahmen auch entsprechend umgesetzt werden.Nach den Bestimmungen des § 17 Abs. 1 Nr. 6 des Gesetzes über den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGDG) sind jedoch regelmäßige und anlassbezogene Kontrollen erforderlich. Der Schulträger ist über die Defizite zu informieren und muss seinerseits für Abhilfe sorgen.Bei Infektionskrankheiten ist gem. § 34 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) in Verbindung mit § 54 SchulG zu verfahren.Bei allen Arbeiten mit biologischen und chemischen Stoffen sind die jeweiligen Arbeitsschutzbestimmungen zu beachten.HändewaschenDas Waschen der Hände ist der erste wichtige Bestandteil der Hygiene. Es ist zu beachten, dass vor und nach Arbeitsbeginn, bei Verschmutzungen, vor und nach der Toilettenbenutzung, nach dem Naseputzen und vor dem Essen die Hände gewaschen werden.Jeder Klassenraum soll über ein funktionsfähiges Handwaschbecken verfügen. Zusätzlich sind Seifenspender (flüssig oder als Pulver) und Einmalhandtücher zur Verfügung zu stellen. Stückseife, gemeinsame Nagelbürsten und Gemeinschaftshandtücher dürfen nicht benutzt werden!TrinkwasserhygieneDie Trinkwasserverordnung ist einzuhalten, betreffend möglicher Legionellenkontamination ist eine Grundstatuserhebung erforderlich, ggfs. sind danach Sanierungskonzepte und weitere Kontrollen festzulegen.SchwimmbadhygieneAn das Freizeitbad Netphen werden besondere hygienische Anforderungen gestellt, da hier in einem kurzen Zeitraum hohe Belastungen entstehen. Diese sind möglichst gering zu halten; es sollten daher folgende Punkte beachtet werden:

  • vor dem Betreten des Bades gründliches Duschen ohne Bekleidung
  • nach dem Schwimmunterricht erneutes gründliches Duschen und Abtrocknen, insbesondere in den Zehenzwischenräumen, um Pilzinfektionen zu vermeiden
  • kein Betreten der Barfußgänge mit Straßenschuhen
  • Badeverbot für Personen mit Warzen und sonstigen infizierten Hautveränderungen
  • Personen, die an einer infektiösen Gastroenteritis erkrankt oder dessen verdächtig sind, dürfen nur unter bestimmten Auflagen der Unteren Gesundheitsbehörde/des Gesundheitsamtes das Schwimmbad betreten.

Für die weiteren Hygienemaßnahmen, die das Gebäude und das Wasser des Freizeitbades Netphen betreffen, ist die Stadt Netphen als Betreiber verantwortlich.Hygiene in KüchenBeim Umgang mit Lebensmitteln besteht eine erhöhte Infektionsgefahr durch Krankheitserreger, die direkt oder indirekt auf den Menschen übertragen werden können. Es ist darauf zu achten, dass die/der Küchenbeauftragte folgende Kontrollen in regelmäßigen Zeiträumen durchführt:

  • Überprüfung der Verfalldaten
  • Temperaturüberwachung in den Kühl- und Gefrierschränken
  • Überprüfung der Räume auf Schädlinge
  • Überprüfung der Spender für Flüssigseife, Desinfektionsmittel und Einmalhandtücher an den Händewaschplätzen

Vor jedem Kochunterricht ist darauf zu achten, dass die Hände gründlich gewaschen werden, dass lange Haare ggfs. zusammenzubinden sind, dass eine Schürze zu tragen ist und beim Umgang mit rohem Fleisch dünnwandige, flüssigkeitsdichte Einmalhandschuhe zu tragen sind.Personen, die an infizierten Hautveränderungen oder an einer infektiösen Gastroenteritis leiden, dürfen am Kochunterricht nicht teilnehmen, auch die sonstigen Anforderungen der §§ 42 und 43 IfSG sind zu beachten.
Nach dem Unterricht sind Küchenabfälle unmittelbar zu entsorgen.Hygiene in TurnhallenFür die Hygienemaßnahmen in den Turnhallen ist die Stadt Netphen verantwortlich.Hygiene in sanitären AnlagenAlle Toiletten und Duschen sind täglich gründlich zu reinigen. Toilettenpapier sowie Flüssigseife und Einmalhandtücher sind bereitzuhalten und ggfs. aufzufüllen. Die entsprechenden Auffangbehälter für Einmalhandtücher sind bereitzustellen.Bei Verschmutzung mit Fäkalien, Blut oder Erbrochenem ist vor und nach der Reinigung eine prophylaktische Desinfektion mit Mitteln der DGHM-Liste erforderlich.Damentoiletten sind mit Hygieneeimern auszustatten.Zur grundsätzlichen Ausstattung der Toiletten gehören Toilettenbrillen, die leicht zu reinigen sind, Toilettenpapierhalter, Toilettenpapier, Toilettenbürsten mit den dafür vorgesehenen Halterungen. In den Vorräumen der Toiletten sind Waschbecken anzubringen mit Flüssigseifespendern sowie Einmalhandtuchspender und die dazugehörenden Auffangbehälter.Hygiene in Spiel- und KuscheleckenIn Spiel- und Kuschelecken ist der Kontakt zu den Materialien und Spielgeräten besonders eng. Aus diesem Grunde sind hier die Hygienemaßnahmen besonders intensiv zu beachten.Spiel- und Kuschelecken sind täglich zu reinigen. Teppiche und Polster sind täglich abzusaugen. Spielgeräte sind wöchentlich gründlich zu reinigen.HausreinigungDer anliegende Reinigungsplan ist zu beachten.SonstigesDer Befall von Schädlingen (z.B. Mäuse, Ratten) ist den zuständigen Stellen mitzuteilen.Elterninformation zu ansteckenden KrankheitenAlle Eltern, deren Kinder neu in die GS Netphen eingeschult werden, erhalten das nachfolgende Informationsschreiben.Der Reinigungsplan und die schriftliche Elterninformation zum Infektionsschutzgesetz sind Bestandteil des Hygieneplanes der GS Netphen.

WasWannWieWomitWer
Fußboden Lehrerzimmer2 x wöchentlich, bei Bedarf öfterStaubsaugenStaubsaugerReinigungspersonal
Fußboden FluretäglichWischen mit Fahreimer, Boden reinigen und Raum lüftenReinigungslösungReinigungspersonal
Fußboden Klassenzimmerjeden 2. TagWischen mit Fahreimer, Boden reinigen und Raum lüftenReinigungslösungReinigungspersonal
Schulküche und
Kantine der OGS -Fußböden
nach Benutzung

nach Benutzung
feucht abwischen mit Reinigungstuch
Wischen mit Fahreimer, Boden reinigen und Raum lüften
warmes Wasser ggfs. Tensidlösung (ohne Duft und Farbstoff)
Reinigungslösung
benutzte Einrichtung
durch Schüler

Reinigungspersonal
Tische, Kontaktflächen (Klinken der Türen und Fenster)täglich - sowie bei Verunreinigungfeucht abwischen mit Reinigungstuch, ggfs. nachtrocknenwarmes Wasser, ggfs. Tensidlösung (ohne Duft und Farbstoff)
Reinigungspersonal
der sich in den Ablageflächen der Tische gesammelte Abfall1 x wöchentlichEntsorgung in die HauptmüllgefäßeAbfallbeutelSchüler (ggfs. unter Beaufsichtigung der Lehrkräfte) und Reinigungspersonal
Gesamtabfall aus KlassenräumentäglichEntsorgung in die HauptmüllgefäßeAbfallbeutelGruppen im Wechsel bilden, die dafür bei Schülern verantwortlich sind (Erziehungseffekt)
WCtäglich - erst nach Reinigung der KlassenräumeWischen mit gesonderten Reinigungstüchern für Kontaktflächen / Aufnehmer für FußbodenReinigungslösung / desinfizierende Reinigung nach Absprache mit Unterer Gesundheitsbehörde / GesundheitsamtReinigungspersonal
Fensterbänke und Heizkörper4-wöchentlich nach VerschmutzungsgradAbwischenReinigungslösungReinigungspersonal
Lüftung der Klassenräumeimmer in den Pausen vorzunehmen5 Minuten stoßlüftenFenster öffnenLehrkräfte / Reinigungspersonal
Händesiehe HygieneplanHände waschenhygienisch einwandfreie Händereinigungseinmal-geräte (d.h. Spender mit Reinigungslösung; Einmalhandtücher)Schüler und Lehrkräfte
Gemeinsam vor Infektionen schützen – Belehrung für Eltern uns sonstige Sorgeberechtigte durch Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 34 Abs. 5 Satz 2 Infektionsschutzgesetz
In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Ferienlagern befinden sich viele Menschen
auf engem Raum. Daher können sich hier Infektionskrankheiten besonders leicht ausbreiten. Aus diesem
Grund enthält das Infektionsschutzgesestz eine Reihe von Regelungen, die dem Schutz aller Kinder und
auch des Personals in Gemeinschaftseinrichtungen vor ansteckenden Krankheiten dienen. Über diese
wollen wir Sie mit diesem Merkblatt informieren.1. Gesetzliche Besuchsverbote
Das Infektionsschutzgesetz schreibt vor, dass ein Kind nicht in den Kindergarten, in die Schule oder
eine andere Gemeinschaftseinrichtung gehen darf, wenn es an bestimmten Infektionskrankheiten
erkrankt ist oder ein entsprechender Krankheitsverdacht besteht. Diese Krankheiten sind in der Tabelle 1
aufgeführt.
Bei einigen Infektionen ist es möglich, dass Ihr kind die Krankheitserreger nach durchgemachter Erkrankung
(oder seltener: ohne krank gewesen zu sein) ausscheidet. Auch in diesem Fall können sich Spielkameraden,
Mitschüler oder das Personal anstecken. Nach dem Infektionsschutzgesetz ist deshalb vorgesehen, dass
die “Ausscheider” bestimmter Bakterien nur mit Zustimmung des Gesundheitsamtes und unter Beachtung
der festgelegten Schutzmaßnahmen wieder in eine Gemeinschaftseinrichtung gehen dürfen, s. Tabelle 2.
Bei manchen besonders schwerwiegenden Infektionskrankheiten muss Ihr Kind bereits dann zu Hause
bleiben, wenn eine andere Person bei Ihnen im Haushalt erkrankt ist oder der Verdacht auf eine dieser
Infektionskrankheiten besteht, s. Tabelle 3.
Natürlich müssen Sie die genannten Erkrankungen nicht selbst erkennen können. Aber sie sollten bei
einer ernsthaften Erkrankung Ihres Kindes ärztlichen Rat in Anspruch nehmen (z.B. bei hohem Fieber,
auffälliger Müdigkeit, wiederholtem Erbrechen, Durchfällen und anderen ungewöhnlichen oder besorgnis-
erregenden Symptomen. Ihr/e Kinderarzt/ärztin wird Ihnen darüber Auskunft geben, ob Ihr Kind eine
Erkrankung hat, die einen Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung nach dem Infektionsschutzgesetz verbietet.
Gegen einige der Krankheiten stehen Schutzimpfungen zur Verfügung. Ist Ihr Kind ausreichend geimpft,
kann das Gesundheitsamt darauf verzichten, ein Besuchsverbot auszusprechen.2. Mitteilungspflicht
Falls bei Ihrem Kind aus den zuvor genannten Gründen ein Besuchsverbot besteht, informieren Sie
uns bitte unverzüglich darüber und über die vorliegende Krankheit. Dazu sind Sie gesetzlich verpflichtet
und tragen dazu bei, dass wir zusammen mit dem Gesundheitsamt die notwendigen Maßnahmen gegen
eine Weiterverbreitung ergreifen können.3. Vorbeugung ansteckender Krankheiten
Gemeinschaftseinrichtungen sind nach dem Infektionsschutzgesetz verpflichtet, über allgemeine
Möglichkeiten zur Vorbeugung ansteckender Krankheiten aufzuklären. Wir empfehlen Ihnen daher unter
anderem darauf zu achten, das Ihr Kind allgemeine Hygieneregeln einhält. Dazu zählt vor allem das
regelmäßige Händewaschen vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch oder nach Aktivitäten im Freien.
Ebenso wichtig ist ein vollständiger Impfschutz bei Ihrem Kind. Impfungen stehen teilweise auch für
solche Krankheiten zur Verfügung, die durch Krankheitserreger in der Atemluft verursacht werden und
somit durch allgemeine Hygiene nicht verhindert werden können (z.B. Masern, Mumps und Windpocken).
Weitere Informationen zu Impfungen finden Sie unter www.impfen-info.de
Sollten Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihre/n Hausarzt/-ärztin oder an Ihr Gesundheitsamt.Tabelle 1: Besuchsverbot und Mitteilungspflicht
ansteckende Borkenflechte
(Impetigo contagiosa)
Kinderlähmung
(Poliomyelitis)
ansteckungsfähige
Lungentuberkulose
Kopflausbefall (wenn die korrekte Behandlung noch nicht begonnen wurde)
bakterielle Ruhr
(Shigellose)
Krätze (Skabies)
CholeraMasern
Darmentzündung (Enteritis), die durch EHEC verursacht wirdMeningokokken-Infektionen
DiphtherieMumps
durch Hepatitisviren A oder E verursachte Gelbsucht/Leberentzündung (Hepatitis A oder E)Pest
Hirnhautentzündung durch Hib-BakterienScharlach oder andere Infektionen mit dem Bakterium Streptococcus pyogenes
Keuchhusten
(Pertussis)
Typhus oder Paratyphus
virusbedingtes hämorrhagisches Fieber (z.B. Ebola)Windpocken (Varizellen)
Tabelle 2: Besuch nur mit Zustimmung des Gesundheitsamtes
Cholera-BakterienTyphus- oder Paratyphus-Bakterien
Diphterie-BakterienShigellenruhr-Bakterien
EHEC-Bakterien
Tabelle 3: Besuchsverbot und Mitteilungspflicht bei einer anderen Person der Wohngemeinschaft
ansteckungsfähige LungentuberkuloseKinderlähmung (Poliomyelitis)
bakterielle Ruhr (Shigellose)Masern
CholeraMeningokokken-Infektionen
Darmentzündung (Enteritis), die durch EHEC verursacht wirdMumps
DiphteriePest
durch HepatitisvirenA oder E verursachte Gelbsucht / Leberentzündung (Hepatitis A oder E)Typhus oder Paratyphus
Hirnhautentzündung durch Hib-Bakterienvirusbedingtes hämorrhagisches Fieber
(z.B. Ebola)
 

4. Entwicklungsziele

4.1. Vorbemerkungen

Die Zusammenlegung zur Verbundschule erforderte von beiden Teilstandorten der GS Netphen die Erarbeitung wichtiger Vereinbarungen für alle Lernbereiche. Der Abschnitt “Schulbeschreibung” dokumentiert sie ausführlich.

Außerdem haben die Grundschulen Niedernetphen und Obernetphen in der Zeit davor eine Vielzahl von Innovationen angedacht und umgesetzt, die den Schulen ein spezielles Profil geben. Sie wurden größtenteils bereits in den ersten Schulprogrammen aus dem Jahr 2000 beschrieben und sind auch in der nun vorliegenden neuen Fassung enthalten.

Betreuungskonzepte

  • Seit 1990 bietet die GS Netphen eine Verlässliche Halbtagsbetreuung an.
  • 1998 wurde sie auf die kompletten Oster-, Sommer- und Herbstferien erweitert.
  • Seit dem Jahr 2000 können Eltern ihre Kinder ganztags betreuen lassen.
  • Im Jahr 2001 wurde auch die Ferienbetreuung um ein Ganztagsangebot ergänzt.
  • Zum Schuljahresbeginn 2003/2004 erhielt die GS Netphen für den Teilstandort Niedernetphen die Anerkennung als Offene Ganztagsschule. Sie war damit die 1. OGS im Kreis Siegen-Wittgenstein.
  • Im Jahr 2006 wurde auch am Teilstandort Obernetphen eine bestehende 13-Plus – Gruppe (eine Ganztagsgruppe mit anderer finanzieller Förderung) in eine OGS -Gruppe umgewandelt.

Musikalische Angebote

Seit 1992 können alle Kinder der GS Netphen am Teilstandort Niedernetphen gegen Entgelt über den Unterricht hinaus an Flötenkursen teilnehmen. Sie sichern ein hohes musikalisches Ausbildungsniveau und bieten die Möglichkeit, sich im soziokulturellen Umfeld der Schule mit Konzerten und kleineren Auftritten einzubringen. Den gleichen Hintergrund hat das Chorprojekt. Beide Maßnahmen werden mit außerschulischen Partnern umgesetzt.

Am Teilstandort Obernetphen erhalten interessierte Kinder die Möglichkeit, an einer Musik-AG (bei ausreichender Lehrerkapazität) teilzunehmen. Außerdem können Schüler der Klasse 4 das Spielen eines Blechblasinstrumentes erlernen. Ebenfalls haben Schüler der 3. und 4. Klassen die Möglichkeit, das Flötenspiel zu erlernen.

Jugendkino miniMax

Auch das Jugendkino miniMax ist vor diesem Hintergrund zu sehen. Eltern und Lehrkräfte, organisiert als eingetragener Verein, bieten allen Kindern der Stadt im Freizeitbereich pädagogisch wertvolle Filme an und leisten damit sowohl einen Beitrag zur Medienerziehung als auch zur offenen Jugendarbeit.

Ausleih- und Verweilbücherei

Die Bedeutung der Lesekompetenz wurde bereits im Abschnitt 3.2.2 Deutsch ausführlich erörtert. Eigene schulische Ausleih- und Verweilbüchereien an jedem Teilstandort unterstützen die in diesem Kapitel dargestellte pädagogische Zielrichtung.

Zusammenfassung

Die dargestellten innovativen Projekte der letzten Jahre unterliegen der regelmäßigen Beobachtung und Anpassung. Ihre Fortführung und Pflege (Evaluation) bindet bereits einen großen Teil der verfügbaren Arbeitskraft. Auch das inhaltliche Zusammenwachsen der beiden Teilstandorte fordert von allen Lehrkräften zusätzliche Leistungen. Weitere Schulentwicklungen sollten deshalb behutsam an unbedingt notwendigen Punkten ansetzen.

4.2. Ziele für die Schulentwicklung

Verbesserung und Weiterentwicklung der unterrichtlichen Arbeit

Leitsatz C des Schulprogramms definiert es ganz eindeutig: “Eine der wichtigsten Aufgabe unserer Schule ist guter Unterricht.” Jede Innovation, die am Ende nicht in den Klassen und bei den Kindern ankommt, ist überflüssig.

In vielen Lernbereichen wurden in den vergangenen Jahren pädagogische Vereinbarungen getroffen, die sich auch bei kritischer Betrachtung bewährt haben. Deshalb reichen häufig kleine Korrekturen und Ergänzungen.

Immer noch außerhalb jeglicher entlastender Routine ist für Lehrkräfte die Arbeit in der Schuleingangsphase. Hier müssen vom gesamten Kollegium zu vielen Lernbereichen weitere konkrete Arbeitspläne entwickelt werden, die es den Lehrerinnen und Lehrern erleichtern, die Schüler genau zu beobachten und differenziert zu fördern. Außerdem gilt es zu überprüfen, ob die vorgegebenen Ziele bei beiden Organisationsformen (jahrgangsübergreifend und jahrgangsbezogen) gleichermaßen erreicht werden.

Weiterentwicklung des Erziehungskonzeptes

Die Präambel und die Leitsätze nennen neben dem Schwerpunkt des guten Unterrichts eine weitere wichtige Aufgabe: Wertevermittlung und soziale Kompetenz:

  • “Schulen vermitteln den jungen Menschen moralische, kulturelle und religiöse Werte.”
  • “Lernen des Lernens und soziale Kompetenz sind ebenso wichtig wie die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten.”
  • “Als Partner der Eltern hilft die Grundschule Netphen bei der Bewältigung von Schul-, Erziehungs- und Betreuungsproblemen.”

Die Wirklichkeit des Schulalltags belegt, dass diesbezüglich auch in der GS Netphen Handlungsbedarf besteht. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung Deutschlands und den dadurch dramatisch steigenden Ansprüchen an berufliche Qualifikationen muss der Werteerziehung besondere Bedeutung zukommen. Nur so kann es gelingen, den Anteil der für die schulische und berufliche Bildung ungeeigneten Jugendlichen zu senken. Die Schule ist in diesem Geflecht jedoch nur ein Baustein. Eltern müssen in eine neue Orientierung an Werten eingebunden sein, und selbst Grundschulkinder sollten an der Entstehung mitwirken, um sie besser akzeptieren zu können.

Die Grundschule Netphen wird deshalb mit Lehrkräften, Eltern und Kindern gemeinsam eine Erziehungspartnerschaftaufbauen und einen Schulvertragerarbeiten und umsetzen.

Qualitätsentwicklung in der offenen Ganztagsschule

Die offene Ganztagsschule muss sich in zunehmendem Maße um die qualitative Entwicklung ihrer Arbeit bemühen. Das Land begleitet diesen Prozess mit seinem Konzept QUIGS.

Auch die Ganztagsgruppen der GS Netphen werden versuchen, diese Grundlagen, praktischen Tipps und Instrumente in der täglichen Arbeit umzusetzen und die Ergebnisse durch Methoden der Evaluation zu überprüfen.

5. Planungen zur Evaluation

Die im Schulprogramm dargestellten Vereinbarungen müssen sich regelmäßig einer kritischen Überprüfung stellen. Die zu stellenden Fragen lauten:

  1. Ist der Unterricht in allen Fächern so gut, dass jedes Kind bezüglich seiner Leistungsfähigkeit optimal gefördert wird?
  2. Ist der Unterricht so angelegt, dass soziale Kompetenzen und Lernen des Lernens gefördert werden?
  3. Kann die Grundschule Netphen ihren Erziehungsauftrag erfüllen und Werte vermitteln?
  4. Erhalten Eltern bei Erziehungsschwierigkeiten und sonstigen Problemen eine gute Beratung?
  5. Erfüllen die Betreuungssysteme die an sie gerichteten Erwartungen?

Je nach Beantwortung dieser Fragen entsteht Handlungsbedarf.

Die Erhebung der notwendigen Daten ist wichtig und sinnvoll, aber sie darf nicht dazu führen, dass sie zum Selbstzweck wird und viel Kraft bindet, die eigentlich für die unterrichtlichen Tätigkeit benötigt wird. Aus diesem Grunde kann auch nicht regelmäßig das Gesamtpaket des Schulprogramms hinterfragt werden.

Wir halten drei Formen der regelmäßigen Evaluation für sinnvoll:

  1. Beobachtungen durch die Lehrkräfte ohne statistische Absicherung
  2. Gezielte stichpunktartige Überprüfung der Lernstandards in einzelnen Lernbereichen und Jahrgangsstufen
  3. Befragung von Eltern und Lehrkräften zu ausgewählten Themen
Beobachtungen durch die Lehrkräfte ohne statistische Absicherung
Lehrerinnen und Lehrer wissen und spüren aufgrund ihrer Erfahrungen, ob sich in irgendeinem Bereich der schulischen Arbeit positive oder negative Veränderungen ergeben haben. Schon lange vor der Verwendung des Begriffes “Evaluation” war dies der Ausgangspunkt vieler kollegialer Fachgespräche, die dann zu neuem pädagogischem Handeln führten. Dieser traditionelle Ansatz behält weiterhin seine Bedeutung. Die kollegiale Diskussion bleibt auch zukünftig das wichtigste Instrument der regelmäßigen Evaluation. Aus ihr heraus können jedoch weitere gezielte Überprüfungen erwachsen.
Gezielte stichpunktartige Überprüfung der Lernstandards in einzelnen Lernbereichen und Jahrgangsstufen
Eine gute Schule muss sich an ihrem unterrichtlichen Erfolg messen lassen. Dieser ist quantifizierbar, auch wenn dafür ein größerer Aufwand notwendig ist. 

Die zentralen Lernstandserhebungen VERA sind ein Ansatz für ein flächendeckendes Konzept in den Jahrgangsstufen 3. Aus ihr ergeben sich bereits einzelne Hinweise auf die Leistungsstandards in Deutsch und Mathematik ganz allgemein.

Die GS Netphen ist jedoch auch daran interessiert, wie sich die Leistungen in der Schuleingangphase, in den nicht durch VERA erfassten Jahrgängen und Lernbereichen bzw. Teillernbereichen entwickelt. Deshalb werden künftig pro Jahrgang, soweit er nicht durch VERA erfasst ist, für einen Teillernbereich schulinterne Leistungsüberprüfungen vorgenommen. Welcher Teillernbereich das ist, beschließen die verantwortlichen Mitwirkungsgremien am Anfang eines Schuljahres.

Befragung von Eltern und Lehrkräften zu ausgewählten Themen
Zu den nur sehr schwer oder gar nicht quantifizierbaren Bereichen schulischer Arbeit zählt der Bereich Erziehung. Aber auch das so wichtige Wohlfühlen (z.B. in der offenen Ganztagsschule) gehört in diese Gruppe. Um hier Daten zu erhalten, müssen Eltern, Lehrkräfte und möglicherweise auch Kinder befragt werden. 

Die Mitwirkungsgremien beschließen am Anfang eines Schuljahres, zu welcher Thematik eine Befragung durchgeführt wird. Auch dieser Termin sollte im 2. Schulhalbjahr liegen. Die Mitwirkungsgremien beraten alle Ergebnisse und überlegen, welche Konsequenzen zu ziehen sind.